Hallo,
ich dachte nicht, dass Du das jetzt hier im Unterforum "Bildgestaltung" so verletztend siehst, tut mir leid.
Ich sehe hier einfach keine Bildgestaltung.
Ich sehe zunächst eine Turmuhr, auf der es zwanzig nach vier ist. Die Uhr ist eingebettet in ein Mauerwerk, wie es tausende andere hier im Kulturkreis auch sind. Die Ziegel, die Mauersteine sowie die Steine der Rundung geben jetzt keinen besonderen Blickfang her. Statt dessen dominiert das großflächige helle und mit mächtigen römischen Zahlen umgebene Zifferblatt.
An dieser Stelle frage ich mich, was die Schwarz-Weiss-Umsetzung hier bewirkt, warum Du dem Bild die Farbe nimmst. Statt die Farben des Turms wiederzugeben, wählst Du eine Umsetzung nach "Alt" mittels schwarz-weiß, Flecken, Streifen und einem schwarzen Trauerrand, der wohl ausgefressen aussehen soll. Dieser Stilelemente "alt" und "Rand" hätte es m.E. nicht bedurft, sie helfen dem Bild nicht.
Nun fliegt jene Dohle ins Bild. Ein Element der Bildgestaltung? Ein Zufallstreffer? Ein Hingucker?
Ich denke nicht. Erstens hebt sie sich durch die schwarz-weiss-Gestaltung wirklich nur noch vom Zifferblatt ab. Zweitens baut sich keine Beziehung zur Uhr auf. Ein schwarzer Vogel vor einer Uhr mit "fünf vor Zwölf" würde ich noch verstehen, aber so? Wenn der Vogel auf mich zukäme oder ich zumindest sehen könnte, wohin er fliegt (ein Nest, ein Verfolger, eine Beute etc.) wäre es wieder etwas anderes. So stört der Vogel aber eher den Blick auf die Uhr.
Alles in allem bin ich der Meinung, dass der Nachbearbeitungsaufwand (Rahmen, Farben, Kontrast, Crop etc.) dem Bild nicht helfen. Ich sehe hier - und damit kehren wir zum Unterforum Bildgestaltung zurück - keinen Aspekt, warum ausgerechnet die Dohle Teil der Bildgestaltung ist. Alles in Allem würde ich sagen, dass das Bild nicht so konzipiert war, wie es dann entstanden ist, oder?
Gruß
Never