Also ich glaube die Statistik von tpmjg kann man auch anders auslegen...
Meine Erfahrung über die Jahre meines Fotolebens bestätigt nämlich genau das, was man da auch sieht:
Erstens:
Im Urlaub nutzt man eher einen Zoom als eine Festbrennweite... Eigentlich immer dann, wenn Fotografieren sekundär "miterledigt" wird, aber vor ALLEM im Urlaub, greift man lieber zur flexiblen Bewaffnung, die man nicht wechseln muss... gut zu sehen daran, dass das 16-35 überproportional viel benutzt wurde insbesondere im Vergleich zum 35er und 55er. Gerade das 35 2,8 in Konkurrenz zu einem viel flexibleren Zoom mit nur einer Blende weniger hätte bei mir, glaube ich, geschlagene 0% erreicht. Das Batis macht oberhalb des Zooms natürlich noch Sinn, zeigt aber im Vergleich zum Milvus auch wieder: Flexibilität und Einsatzleichtigkeit gewinnt, wenn man Fotografieren nebenher erledigt. (AF ggn MF bei ansonsten ähnlichem Einsatzgebiet)
Und das ist ja auch nur logisch. Wer will an jeder Milchkanne das Objektiv wechseln oder stundenlang herumstehen?
Gleiches fällt mir selbst auf, wenn ich unterwegs bin (bisher 16-35 + 24-135 oder 7-14/14-150 bei MFT als Urlaubsbesteck). Ich nutze einen Zoom so lange, bis ich WIRKLICH gezwungen bin in den anderen Brennweitenbereich zu wechseln (Wildlifefotografie und ich hab das Weitwinkel drauf), und dann nutze ich den Zoom auch wieder so lange, bis ich wieder ein Motiv entdecke, dass nun so gar nicht geht. Ich meide Objektivwechseln wie die Pest.
Auf jeden Fall glaube ich, ist das schonmal mit einer der Hauptgründe warum z.B. das 55er quasi nicht genutzt wurde. Zu nah am Zoom, um nicht mit einem Crop kompensiert werden zu können.
Aber niemand würde behaupten, dass eine Normalbrennweite keine Investition wert ist, nur weil sie in der Statistik hier nicht wirklich präsent ist ;o)
Zweitens:
Einen Zoom benutzt man vor allem an seinen Enden. Auch dabei erwische ich mich immer wieder. Beispiel Standardzoom: Will ich ein Objekt hervorheben, vielleicht sogar freistellen und aus dem Kontext ziehen -> 70mm, will ich eine Landschaft fotografieren ->24mm. Ich versuche gar nicht erst dazwischen zu denken ("Mensch... 48,25mm ist so eine schöne Brennweite, da will ich auch mal wieder ein Foto mit machen!"), sondern schaue erst, was das Extrem so bringt (denn ich will ja Weitwinkel... oder Freistellung..) und nur wenn das kompositorisch gar nicht geht wähle ich etwas dazwischen.
Deswegen glaube ich kann man aus dem Minipeak gar nicht ablesen ob eine 20mm Investition wirklich etwas bringt.
Und ich glaube hättest du einen 12-28mm Zoom dabei gehabt (wenn es sowas für FF gäbe) dann hättest du zwei Peaks bei 12 und bei 28mm und trotzdem wäre damit eine 28er Festbrennweite nicht der Sieger schlechthin...
Fazit
Ich glaube mit Festbrennweiten zu fotografieren macht vor allem dann Sinn, wenn man nur Festbrennweiten dabei hat und keinen Konkurrenzzoom und, für den TO viel wichtiger, ob man eine Festbrennweite braucht, stellt man auch nur mit Festbrennweiten fest. (oder wenn man diszipliniert einen Zoom auf einer Brennweite stehen lässt um zu testen ob man damit klar kommt, aber das macht im Endeffekt auch nicht wirklich Sinn)
Ich persönlich würde glaube an Stelle des TO die Entscheidung von der Kamera mit abhängig machen. An einer A7R(II) würde ich 20/50 machen, weil ich dazwischen einfach großzügig croppen kann, an einer Kamera mit geringerer Auflösung würde ich das 25er nehmen, damit nicht ganz so viel Distanz dazwischen ist und dann würde ich schauen ob ich damit klarkomme...