Aber "wie es soll" sieht es dann nicht mehr aus.
Doch, es sieht so wie es soll aus. (andernfalls wäre u.a. auch der ganze ICC-Workflow "fundamentally flawed"). Bei der chromatischen Adaption geht es darum, zu einem gegebenen X1Y1Z1 unter XW1YW1ZW1 ein korrespondierendes X2Y2Z2 unter XW2YW2ZW2 zu finden. Problem egäben sich genau dann, wenn keine Anpassung vorgenommen oder ein eher schlichtes Verfahren zur chromatischen Adaption angewendet wird (z.B. einfaches XYZ Scaling, was rein praktisch nichts anderes wäre, als die farbmetrischen Daten mit dem Quellweißpunkt nach Lab zu wandeln und von dort mit dem Zielweißpunkt zurück).
"relative colorimetric" oder perceptual oder ... ?
Üblicherweise eingesetzte Matrix-Profile erlauben nur relativ farbmetrisch (bzw. auch absolut farbmetrisch, wenn die Rücktransformation (wir arbeiten im ICC Workflow intern, wie gesagt, relativ zu D50) entsprechend vermerkt ist). Du wirst sehen, dass die Auswähl "perzeptiv" nichts ändert - eine Farbraumkompression findet bei kleinerem Zielfarbraum nicht statt.
Arbeitsfarbraum = Monitorfarbraum
Das deaktiviert das Farbmanagent in Photoshop. Als Arbeitsfarbraum wählst du einfach den Farbraum, mit dem du am häufigsten arbeitest. Den unterstellt PS dann auch für Bilder ohne Profil. In den Farbmanagement-Richtlinien dann noch die drei Haken setzen und du bist auf der sicheren Seite. Bei vom Arbeitsfarbraum abweichenden Dateiprofilen fragt Photpshop nun nach. I.d.R. wirst du das eingebette Profil beibehalten wollen.
Wie gesagt, habe ich den Eindruck, dass HW-kalibrierbare Monitore eine Remineszenz einer Zeit ohne Farbmanagement war.
Hardwarekalibrierbar != Farbraumemulation (davon ist unbenommen, dass viele (teils potentiell) hardwarekalibrierbare Bildschirme dieses Feature bieten; glücklicherweise gibt es auch einen Trend zu guten fixen, farbraumbeschränkenden Modi bei einfacheren Bildschirmen oder eben einem "full featured" CMS bei TVs). Es geht zunächst mal darum, verlustbehaftete Korrekturen an der Grafikkarten-LUT zu vermeiden. Habe ich natürlich Bildschirme von der Leistungsklasse eines NEC PA oder Eizo SX mit potenter Elektronik und umfangreichem OSD, verschwimmen die Grenzen zwischen Hard- und Softwarekalibrierung, weil bei den üblichen Kalibrationszielen kaum noch Korrekturen über die Grafikkarten-LUT möglich sind
Der Studiostandard ist nun mal auf eine bestimmte Norm definiert, also muss das Videomaterial auch in dieser Norm angezeigt werden.
Du kannst, wie gesagt, vom WP der Definition abweichen. Natürlich ist der mit angegeben, weil die farbmetrischen Werte sonst auch nicht eindeutig wären. Es wäre ja furchtbar, wenn z.B. in der EBV der Bildschirm für sRGB/ AdobeRGB auf D65 eingestellt sein müßte, während der Normlichtkasten daneben mit D50 arbeitet und/ oder das Umgebungslicht entsprechend abgestimmt ist. Hier wird der Weißpunkt also per visuellem Abgleich (ein rein Farbmetrischer wird zu keinem befriedigendem Ergebnis führen) für die Kalibration gewählt. Bei mir selbst hat das eben zu besagten 5800K geführt.
Im typischen Home-User Einsatz wird man Irritationen sowieso kaum vermeiden können. Stabile Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen liegen hier faktisch nicht vor. Bei Einsatz eines Beamers kommt sehr erleichternd hinzu, dass man den ja i.d.R. im Dunklen betreiben wird.
Wir dürfen bei all der Diskussion auch die Grenzen der Farbmetrik nicht unterschätzen. Besonders die Beobachtermetamerie sollte bei Bildschirmen inkl. Beamer nicht unter den Tisch fallen. Dazu kommt, dass viele Nutzer, gerade im TV-Bereich, ihre Geräte mit ungeeignetem Equipment kalibrieren.
Gruß
Denis