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Sammelthema Kamerafalle

zuppi

Themenersteller
Seit ungefähr einem Jahr habe ich eine (DSLR) Kamerafalle in Betrieb. Ich weiss, dass ich nicht der Einzige bin, so möchte ich hier ein Thema eröffnen.

Es sollen Bilder gezeigt werden, die mit 'echten' Kameras gemacht wurden, die automatisch ausgelöst wurden. Unter 'echten' Kameras verstehe ich Alles ohne die sogennanten 'Wildkameras' oder 'Trailkameras', die nur der Dokumentation dienen. Es muss also nicht unbedingt eine DSLR oder spiegellose Kamera sein, eine entsprechend modifizierte Kompakte wäre durchaus auch willkommen.

Auch dokumentarische Fotos der Kamerafalle selbst, dürfen eingestellt werden.

Bitte angeben, mit welcher Kamera/Objektiv (sofern nicht in den EXIFs) das jeweilige Bild gemacht wurde. Weitere Angaben zur verwendeten Technik wäre natürlich auch Klasse.

Bitte keine Diskussionen lostreten über den Sinn/Unsinn von Kamerafallen mit Blitzen. Tatsache ist, dass sich gewisse Tiere in der freien Wildbahn nur so fotografieren lassen und diese Methoden auch von renomierten Wildlife Fotografen eingesetzt werden. Falls man sich daran stört, Thema einfach überspringen, danke.


Hier ein Anfang:

20181230_033227_camera_trap_01.jpg
Rotfuchs, Canon 500D mit 18-55mm Kitobjektiv, alles manuell eingestellt, Auslösung durch Bewegungsmelder, 2 Blitze mit reduzierter (1/4 und 1/2) Stärke.
 
Gute Idee mit dem Thread! Ich hoffe, in Zukunft hier auch das eine oder andere Bild beisteuern zu könnten! Der Rotfuchs ist schon mal ein guter Start! Ich habe erst vor ca. drei Wochen mit einer Kamerafalle begonnen. Statt Fuchs gibts Luchs von mir.




Luchs (Lynx lynx) & "natürliches" Fallwild (keine Anfütterung)


Kamera: Canon EOS 550d
Objektiv: uraltes (leider) Kitobjektiv 18-55mm
Blitze: 2x Nikon SB-28
Blitztrigger: Camtraption Wireless Trigger
Lichtschranke: Cognisys Scout

M-Modus, 1/200s, f11, ISO200

 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Luchs :eek: so geil!
Wurde der Kadaver ausgelegt oder hast hier schnell die Falle installiert?

Hier noch ein Kammerafallen-Störer... ist eine halbe Nacht vor der Kamera hin und hergerannt, habe dio Maus in allem Positionen :D

20181216_013743_camera_trap_13.jpg
Waldmaus, Canon 500D mit 18-55mm Kitobjektiv, alles manuell eingestellt (f10 1/250), Auslösung durch Bewegungsmelder (Eigenbau), 2 Blitze mit reduzierter (1/4 und 1/2) Stärke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Mäuse kenne ich auch von der Trailkamera her. Da habe ich auch ganze Speicherkarten mit Bilder davon gefüllt :lol: Vielleicht ein Vorteil einer Lichtschranke gegenüber einem Bewegungssensor ist, dass dabei die Mäuse meist unter der Lichtschranke hindurchwuseln und keine Auslösungen verursachen.

Der Kadaver wurde nicht ausgelegt. Ich entdeckte diesen gestern Nachmittag vom Wohnzimmerfenster meines Wochenendwohnsitzes aus auf einer gegenüberliegenden Wiese, etwa 10 - 15 Meter vom Waldrand entfernt. Ich ging dann mal schauen und fand das tote Reh praktisch unversehrt. Einzig ein paar Vögel hatten schon etwas daran herumgehackt. Bisswunden am Hals sah ich keine. Ich weiss deshalb nicht sicher, ob das Reh vom Luchs gerissen wurde oder eines anderen Todes starb. Ich bin seit einigen Wochen hinter dem Luchs her, seit ich ein Exemplar davon (ich gehe davon aus, dass es dasselbe wie auf dem Bild hier war) mit einer Trailkamera gefilmt habe. War dann auch der Antrieb, mit dem Bau einer DSLR-Kamerafalle vorwärts zu machen.

Meine Kamerafalle hatte ich in einiger Entfernung im Wald aufgestellt. Ich entschloss mich dann, nachts die Falle noch an den Kadaver umzustellen. Das ganze Geraffel in fast völliger Dunkelheit aufzustellen hat mir einige unschöne Wörter entlockt. Es war schwierig, den Bildausschnitt und den Fokus zu bestimmen wenn man nix sieht. Gleich als ich die Stelle dann nach dem Fallenaufbau verlassen hatte und nach ca. 10 Minuten wieder zurück im Haus war, sah ich schon den ersten Blitz. Ich bin sicher, der Luchs hat mich beobachtet und kam zum Kadaver, als die Luft rein war. War mir auch recht so :)

Heute morgen bin ich dann um 6 Uhr, ebenfalls noch bei Dunkelheit, die Falle wieder abbauen gegangen. Der Ort ist von einer Strasse und ev. auch Häusern gut einsehbar und ich wollte meine Kamera, Blitze und Lichtschranke nicht bei Tageslicht dort stehen lassen, da alles ungesichert auf der Wiese stand.

Hätte jetzt heute Nacht die Kamera wieder aufstellen können, aber ich will dem Luchs heute eine ungestörte Mahlzeit ermöglichen. Deshalb habe ich es sein lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das 'Making of', sehr cool! Bei uns gibt es leider keine Luchse, dafür viele Steinmarder.

20181226_002725_camera_trap_01.jpg
Steinmarder, Canon 5D II mit 24mm Sigma, alles manuell eingestellt (f10 1/200), Auslösung durch Bewegungsmelder (Eigenbau), 2 Blitze mit reduzierter Stärke.
 
Danke für das 'Making of', sehr cool! Bei uns gibt es leider keine Luchse, dafür viele Steinmarder.

Als Nichtautobesitzer finde ich die ja ziemlich niedlich! :) Habe auch welche davon bei mir im Garten. Auch eines meiner nächsten Projekte, so ein Viech abzulichten.
Hast du zufälligerweise auch ein Bild der Installation? Würde mich mal interessieren.



Von mir gibts nochmals den Luchs bis ich neues Material habe. Natur ist grausam. Leben und Tod sind manchmal nahe zusammen.

Kamera: Canon EOS 550d
Objektiv: Kitobjektiv 18-55mm
Blitze: 2x Nikon SB-28
Blitztrigger: Camtraption Wireless Trigger
Lichtschranke: Cognisys Scout

M-Modus, 1/200s, f11, ISO200

 
Zuletzt bearbeitet:
Meistens gefallen mir Fotos dieser Art nicht so sehr, aber das zweite Foto mit dem Luchs ist wirklich grandios! Das hat Wettbewerbspotential! :top:
 
Das Bild ist der HAMMER! :top:

Merci Daniel!

Meistens gefallen mir Fotos dieser Art nicht so sehr, aber das zweite Foto mit dem Luchs ist wirklich grandios! Das hat Wettbewerbspotential! :top:

Danke! Das mit dem Gefallen kann ich gut nachvollziehen. Naturfotografie und Blitzen und nicht einmal hinter der Kamera zu stehen fand ich auch lange ein "NoGo". Ich denke aber mittlerweile, diese Art zu fotografieren hat sehr viel Potential für kreative Bildideen neben der traditionellen Tierfotografie. Ist wie in der Portraitfototgrafie, wo sich mit Available Light oder Blitzlicht ganz unterschiedliche Fotos realisieren lassen. Interessant finde ich auch, dass bei der diesjährigen Auszeichnung vom Wildlife Photographer of the Year mehrere mit Kamerafalle entstandene Bilder unter den ausgezeichneten Fotos waren. Scheint doch vermehrt Akzeptanz zu finden. Ich stehe damit ganz am Anfang. Die Luchsfotos sind die ersten Aufnahmen, welche ich mit meiner Installation machen konnte. Vorher stand die Kamera einige Wochen im Wald ohne ein einziges Viech zu erwischen.:( Was mich fasziniert sind Bilder mit Kamerafalle, wie sie z.B. diese Fotografen machen (z.T. sind die gemischt mit "üblichen" Aufnahmen mit Tele):

Jonny Armstrong: http://www.jonnyarmstrong.com/?gallery_page=slider&pp_gallery_id=1414293659

Jamie Hall: https://jamiehallphotography.photoshelter.com/gallery/Camera-trap/G0000OVY6zBCy95A/

Richard Peters: https://www.richardpeters.co.uk/wildlife-photography/back-garden-safari/

Emmanuel Rondeau: http://www.emmanuelrondeau.com

Steve Winter: https://stevewinterphoto.com

Terry Whittaker: https://www.terrywhittaker.com/portfolio/G0000Xr6jhljAgAs

Julius Kramer: https://www.fokusnatur.de/blog/kamerafallen/120-im-luchsland-kamerafallen.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wenn es richtig gut gemacht ist, dann sehe ich es so wie du. Es hat Potential, neben der klassischen Naturfotografie.

Interessant, dass du Julius Kramer verlinkt hast. Klasse Fotos, Hut ab! Er hat damals mein altes 500er gekauft!
 
Danke für das 'Making of', sehr cool! Bei uns gibt es leider keine Luchse, dafür viele Steinmarder.

20181226_002725_camera_trap_01.jpg

Steinmarder, Canon 5D II mit 24mm Sigma, alles manuell eingestellt (f10 1/200), Auslösung durch Bewegungsmelder (Eigenbau), 2 Blitze mit reduzierter Stärke.

Sauspannende Bilder hier :), macht Lust sich näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Kleine Anmerkung: Ich denke Dein Marder ist ein Baummmarder (Kleinere, gelblichere Kehle)

Gutes Neues
Steggemann
 
Kleine Anmerkung: Ich denke Dein Marder ist ein Baummmarder (Kleinere, gelblichere Kehle)
Danke, das wäre eine neue Spezies in meiner Sammlung :-)

Hier ein (ziemlich sicher) Steinmarder, eines meiner ersten Fallenbilder. Ich wusste das dieser Marder fast jede Nacht hier über diesen Ast lief (mittels billiger SW IR Kamera 'gescouted').

20180210_221311_camera_trap_10.jpg
Canon 500D, 50mm, f8.0 1/200, mit zwei Canon Blitzen und einer selbstgebauten Laser Lichtschranke.

Das hatte sich allerdings nicht bewährt, saufte die Batterien in 1-2 Nächten leer...dann begann mein langer Weg des Experimentierens ;)
 
:)

Klasse Ergebnisse die "Fallenbilder" :top:

Habe ich noch nie so probiert, allerdings würde mir da
auch noch Hardware dazu fehlen..
 
:)

Klasse Ergebnisse die "Fallenbilder" :top:

Habe ich noch nie so probiert, allerdings würde mir da
auch noch Hardware dazu fehlen..

Du meinst so was: :D
20190102_161338_camera_trap_hardware_11.jpg
IR Sensor (Empfänger) ,mit zwei Optokopplern (links) zur Steuerung des Fokuis und Verschlusses. Das Ganze wird von einem ATmega328 gesteuert (zweites Bild). (Eben heute fertig getestet, nun muss ich noch das Gehäuse fertigstellen und 'Feld-testen').
 

Anhänge

  • 20190102_161916_camera_trap_hardware_28.jpg
    Exif-Daten
    20190102_161916_camera_trap_hardware_28.jpg
    250,5 KB · Aufrufe: 193
Zuletzt bearbeitet:
...allerdings würde mir da
auch noch Hardware dazu fehlen..

Du brauchst zuallerst eine Kamera. Das klingt natürlich absolut banal. Aber die teure High-End-DSLR würde ich nicht unbedingt dafür verwenden. Nicht überall, wo man die Falle aufstellen will, besteht auch eine Möglichkeit, das Equipment gegen Diebstahl oder Schäden durch äussere Einflüsse zu sichern. Und selbst eine angekettete Kamera kann problemlos geklaut werden, wenn das System einige Tage im Wald oder sonstwo steht. Ein Verlust der verwendeten Kamera sollte also verschmerzbar sein. Dann sollte diese auch noch in geeigneter Weise funktionieren. Meine kleine spiegellose Canon M6 habe ich bis jetzt nicht dazu gebracht, so zu funktionieren, wie ich mir das vorstelle. Die alte Canon 550D macht das problemlos.

Für Nachtaufnahmen braucht es Blitze. Je nach gewünschtem Bildlook 1,2 oder 3 Stück davon. Um sinnvoll für die Kamerafallenfotografie verwendet werden zu können müssen die Blitze nach Stunden, Tagen oder gar Wochen ohne Auslösung auf den ersten Impuls vom Bewegungsmelder auslösen können. Das schaffen die meisten Blitze nur, wenn sie permanent betriebsbereit gehalten werden, also nicht in einen Sleep-Modus verfallen. Das kostet aber enorm Power, weshalb meine Canon und Yongnuo-Blitze so nicht mal eine Nacht durchhalten und somit für längerdauernde Betriebsphasen nutzlos sind. Die meisten Fallenfotografen verwenden alte Nikon-Blitze (Bei mir sinds SB-28). Diese verfügen über die Fähigkeit, auch aus dem Sleepmodus heraus nach Tagen oder Wochen sofort zu blitzen.

Weiter wird eine Verbindung zwischen Blitz und Kamera benötigt. Geht mit Kabel oder über drahlose Auslöser. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Kabel benötigen keine Batterien, welche irgendwann keinen Saft mehr haben. Dafür ist dann die Positionierung der Blitze im Feld damit etwas aufwendiger und die Kabel anfällig für Nagerschäden. Wer Canon-Kameras (oder andere Marken) nutzt und Nikon-Blitze verwenden will kommt auch bei den Verbindungskabeln nicht um eine Bastellösung herum. Drahtlos ist komfortabler zum Einrichten, dafür sind da die Batterien schnell leer und müssen ersetzt werden. Meine Funktrigger lösen etwa 2 - 3 Tage ohne Nachladung die Blitze aus.

Blitze und Kamera müssen dann noch mit einem wasserdichten Gehäuse geschützt werden. Da ist auch Basteln angesagt.

Kernstück ist schliesslich natürlich das Teil, welches die Bewegung eines Tieres vor der Kamera feststellt und den Impuls an die Kamera sendet. Zur Auswahl stehen PIR-Bewegungsmelder oder Lichtschrankensysteme. Auch hier haben beide Systeme ihre Vor- und Nachteile. Geübte Elektroniker (wie zuppi :) ) bauen sich ihre Sensoren selber. Wer darin wenig bis keine Übung hat wie ich muss etwas tiefer in die Tasche greifen und zu fertigen Systemen von Camtraptions, Trailmaster oder cognysis greifen.



Zuallerst loht es sich aber, mit einer einfachen, günstigen Trailkamera den vorgesehenen Standort der Kamerafalle zu beobachten, ob da überhaupt eine Chance besteht, ein Viech vor die Kamera zu kriegen :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht jedoch auch mit etwas reduzierterem Equipment.

Zuerst nochmals ein letztes Luchsfoto, bei denen der eine der beiden Blitze versagte und so nur ein Blitz die Szene erhellte. Ergibt dann einen recht "harten" Bildlook.


Luchs (Lynx lynx) & "natürliches" Fallwild (keine Anfütterung)


Kamera: Canon EOS 550d
Objektiv: uraltes (leider) Kitobjektiv 18-55mm
Blitze: 1x Nikon SB-28
Blitztrigger: Camtraption Wireless Trigger
Lichtschranke: Cognisys Scout

M-Modus, 1/200s, f11, ISO 200





Einen Steinmarder konnte ich auch schon vor ein paar Jahren mit sehr einfachem Equipment in meinem Garten ablichten. Für den Anfang braucht es nicht immer die maximale Ausstattung. Die Eltima Jokie Lichtschranke würde ich jedoch höchstens für einfache Aufnahmen im Garten verwenden.


Steinmarder (Martes foina)


Kamera: Canon EOS 5D III
Objektiv: Canon 70-300mm L bei 70mm
Blitz: 1x Yongnuo 560 III
Blitztrigger: Yongnuo Wireless Trigger
Lichtschranke: Eltima Jokie

M-Modus, 1/250s, f8, ISO 400

 
Zuletzt bearbeitet:
... Geübte Elektroniker (wie zuppi :) ) bauen sich ihre Sensoren selber. ...:
Na ja, bis vor 1 1/2 Jahren hatte ich wenig Ahnung davon :o
Auch jetzt versteh ich nicht alles was ich da bastle.

Hier ein Foto meiner Falle, mit einem Blitz (zwei weitere sind weiter rechts und hinter mir, also total 3 Blitze).

20190103_140306_camera_trap_04.jpg

PS: Der Steinmarder ist auch toll
 
Danke für das Setup-Foto! Sieht bei mir sehr ähnlich aus. Ich verwende aber im Moment nur 2 Blitze. Für einen Blitz mehr hats einfach keinen Platz mehr in meinem Rucksack.

Mein Setup sieht zur Zeit so aus:



Falle.jpg


Links die Lichtschranke, dann die zwei Blitze und noch die Kamera, fehlt nur noch das Viech :lol: An der Tarnung arbeite ich noch :lol:
 
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