Bei diesem Thema bin ich stets an die Zeiten der ersten TTL-Messungen, an das Aufkommen der Belichtungsmessungen und an die Zeit der Mehrfeldmessung erinnert

(ok, die ersten Zwei habe ich noch nicht aktiv miterlebt).
Dabei ist's immer das Selbe : Eine Kamera misst richtig, wenn sie 18% Reflektionsgrad als 18% Reflektionsgrad interpretiert.
Die Frage ist also eher jene der Mess
gewichtung als der Genauigkeit.
Wenn wir heute von Vollautomatik sprechen, sprechen wir zugleich allermeist auch von Mehrfeldmessung. So auch hier.
Der stehen die Spotmessung, Integralmesung (leider heute nicht mehr zu finden), die Mittenbetonte (Integral-)Messung gegenüber.
Die Mittenbetonte Messung unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller, aber auch von Kameramodell zu Kameramodell darin, dass die Unterteilung der Messgewichtung sehr unterschiedlich sein kann und auch darin, ob die Unterteilung im Sucher auch sichtbar ist (zB bei Nikon seit den 60er Jahren der Fall).
Dem aufmerksamen Leser schwant an dieser Stelle, dass eine (für den Anwender) undefinierte Messgwichtung einer Lotterie gleichkommt.
Der Anwender muss sich darauf verlassen können, dass die komplexen Algorithmen auch stets auf die eigenen jeweiligen Belichtungssituationen zutreffen.
Seit der ersten TTL-Mehrfeldmessung (1983, Nikon FA) wurden diese später stettig verfeinert, die Messfelder zusehends zahlreicher und die Algorithmen parallel dazu komplexer.
Im Glauben, dass eine grösst mögliche Komplexität auch weitgehndst alle Belichtungssituationen abdecke.
Bewahrheitet hat sich das leider aber nicht.
Der Grund dafür ist der Selbe geblieben, wie bei der ersten TTL-Belichtungsautomatik in den 60ern : Die Kamera weiss nicht was man will.
Nur aber sind die Herren Informatiker und Ingenieure nicht einfach nur Parasiten der Gehaltslisten, sondern haben auch hier tatsächlich viel Fortschritt erzielt und es gibt kaum mehr Kameramodelle die diesbezüglich stark ausreissen.
Der zweite Anteil an Belichtungsmessung hat nicht nur die Gradationakrobatik, Dynamikjongliererei, sondern auch die Eigenheiten des jeweiligen Aufnahmemediums.
Sensoren sind da zugegebenermassen recht heikel.
Das ist der bei Sensoren bzw deren Dioden fehlenden eigentlichen physischen Dichte zu schulden. Aber das ist ein anderes Thema.
Entscheidend ist das Verhältnis Original und Ausgabe. Also das eigentliche digitale Bild (als Datei) und Ausgaben wie etwa Bildschirm.
Sind Fotos stets du dunkel oder zu hell (aber auch sonst) lohnt es sich sich, sich mal den Bildschirmen zu widmen.
Sind diese kalibriert? Stimmt die
tatsächlliche mit der
angezeigten Helligkeit überein?
Sind diese Fragen erst mal geklärt, kann man sich auch der Kamera bzw deren Automatik widmen.
Wie sieht eine abfotografierte Graukarte unter verschiedenen Messmethoden (Spot, Mittenbetont, Mehrfeld) aus? Gibt's da eklatante Unterschiede?
Bei günstigen Monitoren sollte man zudem darauf achten, dass sich die Helligkeit über den Bildschirm sehr unterscheiden kann, zB von Mitte zu den Rändern hin.
Sind auch diese Fragen einigermassen geklärt und besteht weitgehendst Konstanz, so kann man sich in der Mehrfeldmesung vertiefen.
Etwa : in welchen Sitiuationen welche ungewünschten Abweichungen? Sind die Fotos zB immer dann zu hell wenn oben links viel Helligkeit ist?
Belichtet die Automatik in Mehrfelfmessung in kontanter Situation auch stets konstant?
Der Modus (also ob manuell oder automatisch und welche Automatik) hat prinzipiell nichts mit der Messung bzw Messmethode (auch : Messcharakteristik) zu tun.
Man kann sowohl vollautomatisch mit der Spotmessung als auch manuell mit der Mehrfeldmessung fotografieren. Nur macht ersteres kaum Sinn und daher ist im "Grünen Modus" auch die Mehrfeldmessung vorgegeben.
Auch ja, ich hab' die K-5II (zuvor die K-5). Bei beiden stellte ich in der Mehrfeldmessung fest, dass wenn sich eine sehr helle Partie oben befindet, die Messung eher überbelichtet, als wenn eine solche sehr helle Partie unten im Bild ist. Befindet sich eine solche sehr helle Partie in der Mitte, so neigt die Messung tendenziell zur Unterbelichtung.
Ob sich das auf diese Modelle generalisieren lässt, kann ich natürlich nicht sagen.
Die Mitenbetonte ist sehr brauchbar und wenn ich mal automatisch belichten muss, so nehme ich meist diese. Nicht weil sie einfach super toll ist, sondern man kalkulierter als mit der Mehrfeldmessung einschätzen kann.