Das ist hinsichtlich der Sensor Technik weit aus dem Fenster gelegt und so beschrieben, wie du es hier darstellst, habe ich es nirgendwo nachlesen können.
Der Tiefpass-Filter ist das einzige beschriebene Bauteil, welches hier eine passive Funktion hat, auch wenn es aktive Tiefpässe gibt. Die sind für unsere Betrachtung aber nicht relevant.
Die von dir beschriebenen Detailvernichtungen durch nahtlose Mikrolinsen und Entrauschung auf bzw. durch den Sensor selbst ist nicht nachweisbar, will sagen, du kannst eben nicht ein und dasselbe Modell einmal mit und einmal ohne vergleichen.
Darüberhinaus gehen die Angaben in Fachliteratur und diejenigen der Sensorhersteller eher in die gegenteilige Richtung, dass z.B. im Falle der weitgehend nahtlosen Microlinsen moderner CMOS ein Mehr an Details sichtbar wird.
Im Fall der Entrauschung findet dies vor allem im Empfindlichkeitsmaximum der CMOS Sensoren im Infrarotbereich statt und der AD Wandler ist vielfach in den Sensor integriert. D.h. es gibt bei vielen modernen CMOS keinen nachgeschalteten AD Wandler sondern der ist elementarer Bestandteil des Sensors.
Ich sehe das alles weniger theoretisch. Die Bilder von der D800E, die ich bisher mit sehr weichem Licht gemacht gesehn habe, sind nicht überzeugend, liegen in den Details sogar hinter der D2x zurück, wenn man einen 12 MP Crop aus dem D800E Bild (mit gleichem Blickwinkel im Crop) zur Grundlage nimmt.
Ich hab auch im Nikon Bereich mal zu Beispielbildern verlinkt, wo unter kontrollierten Bedingungen die D800E, D800 und Hasselblad mit 40 MP verglichen wurden. Die Unterschiede, die mir da sofort ins Auge springen beim Bild aus der Hasselblad, scheint jedoch im Beitrag keiner zu sehn.
Sei's drum, ich hab meine Kamera gefunden. Und weiss zudem, dass auch diverse ältere DSLR praktisch diese Bildqualität bringen (bei Pentax z.B. die K10D), trotz leichtem AA Filter.
Wenn andere mit den Bildern einer modernen auf hohe ISO getrimmten DSLR ohne AA Filter glücklich werden: Super, ist doch toll. Nur ich werde es nicht.
Ich nutze die K-5 gerne auf Städtereisen, weil sie klein ist und nachts auch ohne Stativ kann. Da stört mich dann aber auch das AA Filter nicht, ich bin zufrieden, wenn ihr Bild für einen 27" iMac oder einen A3 Druck reicht, und das tut es auch nachdem man was gecropt hat. Sobald es aber wirklich um feine Detaildarstellung eht, werde ich mit ihr nicht ganz glücklich, und das liegt meines Erachtens nur teilweise am AA Filter.
Und um doch mal etwas Theorie zu machen: Stell dir ein Linienumster vor, 1 Pixel breit. Allerdings ist es durch das Objektiv schon was weich geworden, d.h. die Grenze zwischen den beiden Pixeln ist mittelgrau, erst in der Mitte des einen Pixel ist es richtig weiss, in der anderen schwarz. Kein AA Filter, schaun wir mal nur die Mikrolisen an. Sind die lückenlos, hat das helle Pixel einen Druchschnitt von 25% grau, das dunkle einen Durchschnitt von 75% grau, anstatt 0% und 100%. Mach ich jetzt Lücken zwischen die Mikrolinsen, sieht das dunkle Pixel den mittelgrauen Rand zwischen den Pixeln nicht mehr, und kommt vielleicht auf 85% oder 90% grau. Dito beim hellen Pixel.
OK, zwischen schwarz und weiss retten wir das mit USM wieder. Jetzt nehme ich ein gleich grosses Linienmuster aus grauen Linien, hell und dunkel nur noch 1 Blende oder gar nur 1/2 getrennt. Dann wird es schon enger. Und dann werde ich ganz gemein mit der Kamera: Keine regelmässigen Linien mehr, sondern ein Pixelmuster wie diese 2-dimensionalen Strichcodes für's iPhone. Wetten, wenn da die Mirkolinsen den Kontrast, der im Motiv schon nur 0.5 oder 1 Blende hatte, noch ordentlich flachziehn dann schlägt die Entrauschung zu?