Ich fotografiere eigentlich ausschließlich in Raw, verwende aber auch nur die Originalsoftware von Nikon. Entweder das kostenlose ViewNX, wenn nur etwas Belichtung, Schatten/Lichter oder z.B. Weißabgleich geändert werden sollen oder CaptureNX für umfangreichere Bearbeitungen in Farbbereichen etc. Wie vermutlich bei anderen "Originalprogrammen" auch ist hiermit nämlich gewährleistet, dass die Einstellungen der Kamera komplett übernommen werden (auf Wunsch kann man die natürlich auch ignorieren). So hat man im Idealfall keinen Änderungsaufwand und konvertiert einfach nach Jpg mit eben den Einstellungen, die man bei der Aufnahme ausgewählt hatte.
So erhält man zugegebenermaßen fast genau das, was auch bei direktem Fotografieren in Jpg herausgekommen wäre, nur langsamer... (In meinem Fall der Nikon D70s sind die aus den Raws konvertierten Jpgs aber deutlich schärfer, detailreicher und mit weniger Moirees an feinen Strukturen behaftet.)
Der wesentliche Raw-Spielraum und echte Vorteil zum Jpg (oder auch Tiff), der hier glaube ich noch nicht erwähnt wurde, liegt nicht im dunklen Bildbereich (hier liegen bei Jpgs dank der nichtlinearen Helligkeitsverteilung in etwa die selben Reserven wie im Raw), sondern in den verlorenen Lichtern.
Als Beispiel einmal ein zu lang belichtetes Foto mit ausgefressenen Lichtern, welches ich aus dem Raw herausgelöst habe (daher fehlen auch die Exifs), also dem "out of cam" entspricht, einmal das selbe Raw mit ViewNX quick and dirty eine Blende unterbelichtet und mit den Lichter/Schatten-Reglern verbessert.
Optimal ist das natürlich nicht, dafür hatte ich zum Glück noch besser belichtete Varianten
Viele Grüße
Christian