Tag 7 ging komplett für den Mietwagentausch von 2WD auf 4WD sowie die Anreise ins Hochland drauf.
Tag 8: Thorsmörk
Eingangs einmal kurz zurück zu unserer Anreise nach Thorsmörk: Diese fand am Abend des siebten Tages statt. Da wir lediglich einen Suzuki Vitara hatten sind wir den Warnungen gefolgt, den letzten Fluss vor dem Erreichen von Thorsmörk nicht selbst zu durchfahren. Hierfür wurde empfohlen, auf einen der Busanbieter zurückzugreifen. Diese fahren i. d. R. bereits in Reykjavik los und sind entsprechend drei bis vier Stunden unterwegs. Wir hatten uns dafür entschieden, wie eingangs geschildert selbst bis zum letzten Fluss, der Krossa, zu fahren und erst dort für die letzten paar hundert Meter in den Bus zu steigen.
Da zwischen unserer Buchung der Bustickets und dem Antrittsbeginn der Fahrplan geändert wurde sollte der Bus statt ca. 20 Uhr erst gegen 23:30 Uhr vor der Krossa eintreffen. Wir haben somit unseren Reisenplan etwas angepasst und uns während der gewonnenen Zeit noch ein bisschen Reykjavik angeschaut. Dort sind wir dann gegen 19:30 Uhr aufgebrochen Richtung Thorsmörk.
Es hat den ganzen Tag über geschüttet wie aus Eimern. Wir wussten, dass wir vor der Krossa noch eine unbestimmte Anzahl an kleineren Flüssen durchqueren mussten. Keiner von uns hatte Offroad-Erfahrung, geschweige denn Erfahrung im Furten von Flüssen. Wir hatten vor Beginn der Reise lediglich ein paar Artikel studiert, in denen hierzu Ratschläge gegeben wurden. Irgendwann haben wir also die befestigten Straßen verlassen und sind auf die Schotterpiste F249 gelangt. Es war durch die schwarzen Wolken und den Regen bereits relativ dunkel, als wir gegen 22:30 Uhr den ersten von insgesamt 15 Flüssen erreichten. Da ich der Mieter das Fahrzeugs war habe ich beschlossen, selbst die Flüsse zu furten. Dankenswerterweise waren diese in ihrem Schwierigkeitsgrad aufsteigend angeordnet, sodass wir die ersten relativ problemlos passieren konnten. Erst ab Fluss Nummer zehn wurde es für uns heikel. Der Vitara ist ein SUV, kein Geländewagen und durch den Regen waren die Wasserstände vergleichsweise hoch (was wir auf dem Rückweg festgestellt haben, da dort die Stände wieder niedriger waren). Insbesondere die letzten zwei Flüsse waren eine Herausforderung, da diese so breit waren, dass wir zwischendurch auf kleine Inselchen im Fluss fahren mussten und die Tiefe auf der anderen Seite kaum einschätzen konnten. Da uns auf einmal auch die Zeit im Nacken saß haben wir uns dann für "Augen zu und durch" entschieden. Beim Herausfahren aus dem letzten Fluss haben wir zwar einen Stein mit dem Unterboden mitgenommen, aber wir waren draußen. Insgesamt haben wir das Furten als relativ abenteuerlich empfunden, zumal zu der Uhrzeit niemand sonst weit und breit zu sehen war und der Himmel und der Regen eine bedrohliche Kulisse erzeugten. Da wir vor fast jedem Fluss ausgestiegen sind, um die beste Spur zu finden, waren wir von außen auch gut nass geworden.
In dem Moment, als wir den letzten Fluss durchquert hatten, holte uns auch bereits der Bus von hinten ein, mit dem wir dann durch die Krossa wollten. Also schnell das Auto auf dem provisorischen Parkplatz abgestellt, Sachen geschnappt und ab in den Bus. Gegen 0 Uhr sind wir dann bei den Hütten angekommen.
Das Busticket für Hin- und Rückfahrt ab Krossa kostet für eine Person übrigens 36,- EUR für knapp 15 Minuten Fahrzeit. Allerdings ist ein reißender Fluss ein gutes Kaufargument
Dort wären wir mit unserem Vitara niemals durchgekommen und vielleicht nicht nur einfach liegen geblieben, sondern auch mitgerissen worden. Selbst der riesige umgebaute Bus hatte trotz seines Gewichtes schon ein wenig zu kämpfen.
Am darauffolgenden Tag war es zwar überwiegend trocken, aber eine tiefliegende Wolkendecke hing den ganzen Tag über am Himmel.
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Insgesamt fand ich Thorsmörk leider nicht so beeindruckend, wie ich es mir erhofft hatte. Das kann aber vielleicht auch am Wetter liegen, das an diesem Tag einfach sehr betrüblich war. Das passt zwar irgendwie zur kargen Landschaft, aber man hatte das Gefühl, dass die Wolken so tief hingen, dass man fast darin versinkt.
Auch der blaue Himmel, der auf dem letzten Bild teilweise durch die Wolken schimmert, war immer nur in der Entfernung zu sehen und kam leider zu keiner Zeit zu uns durch.