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In Svalbard, um Svalbard und um Svalbard herum

Fein, dass ihr dabei seid, Andrea, Holger und Micha! Und immer her mit Kommentaren oder Fragen!

Andrea, wo wollt ihr tauchen, an einem bestimmten Fjord oder wechselt ihr? Brrrr, ich glaub, das wär sogar mir zu kalt...

Micha: Kosten? Der Gentleman genießt und schweigt ... Sagen wir mal, du könntest Dir locker drei HD PENTAX-D FA 150-450mm dafür kaufen ... aber wer will das schon :cool:?

Herzlichst,
Hein
 
Zuletzt bearbeitet:
Longyearbyen liegt am Südwestufer des Adventfjord; dieser mündet nach Norden in den größten Fjord im Westen Spitzbergens, den Isfjord. Die Ufer des Adventfjord sind von Tundra-Landschaften geprägt, die aber sehr schnell in steilere Schotterhänge übergehen. Alles sieht aus der Ferne karg, gar öde aus. Ist es aber gar nicht, wenn man genauer hinschaut: Tundra ist bunt und abwechslungsreich. Aber davon später mehr. Für heute noch zwei Aufnahmen aus dem Adventfjord, bevor wir endgültig unser Schiff besteigen und uns Richtung Isfjord nach Westen aufmachen.

#10 Am Nordostufer des Adventfjord, gegenüber von Longyearbyen, liegt die - inzwischen verlassene - Grubensiedlung Hiorthamn, der Eingang der Kohlegrube (Suchbild!) war mal in 500m Höhe!
22.jpg

#11 Bei Hiorthamn gibt es sehr fotogene Kare, die gerade bei spärlicher Sonne und mit der üblichen, niedrig hängenden Wolkendecke bizarr und "Herr der Ringe"-artig aussehen:
033EOS 5D Mark II-2918-2.jpg
 
Es gibt inzwischen eine kleine Reihe an "Expeditions-" oder "Rundreise"-Anbietern, die Schiffspassagen rund um Spitzbergen anbieten. Bei der Auswahl gilt: je kleiner das Schiff, desto kostspieliger. Das hat aber auch seinen Grund: die kleinen Schiffe schaffen es weit in die Fjorde hinein auch bis in geringe Wassertiefen; ihnen erschließt sich eine ganz andere Welt als den großen Pötten. Und natürlich ist die Betreuung durch die erfahrenen Guides auf den kleinen Einheiten sehr viel authentischer und direkter. Außerdem ist es den richtig großen, schwerölgetriebenen Schiffen seit Beginn 2015 nicht mehr gestattet, einen anderen Fjord als den Isfjord bis Longyearbyen anzulaufen. Ich glaube, das ist ein großartiges Geschenk für diese Region, die nun nicht mehr befürchten muß, wie z.B Island im Touristenstrom zu versinken. Spitzbergen bleibt ein - vielleicht nicht mehr ganz so unbekanntes - Kleinod.

Ich jedenfalls fand mein "Pummelchen" - eigentlich hieß sie "Quest" - im Hafen von Longyearbyen:

#12 Longyearbyen Hafen, mit der holländischen "Prinssendam" an der Mole und der panamesischen "Quest" (mit russischer Besatzung) auf Reede.
EOS 5D Mark II-5838.jpg

Noch am selben Abend legte die Quest mit 48 Passagieren, fünf Guides und der internationalen Besatzung ab und steuerte hinaus auf den Isfjord. Das trübe Wetter, das in Longyearbyen herrschte, begleitete uns noch eine kleine Weile und es war reichlich frisch an Deck (4-6°C). Trotzdem blieb ich dort, um den eindrucksvollen Fuglefjellet am Südufer des Fjords an uns vorbeiziehen zu sehen.

#13 der Fuglefjellet ("Vogelfelsen") im Isfjord zwischen dem Adventfrord und dem Grumantdalen.
EOS 5D Mark II-3113.jpg
 
Der Gentleman genießt und schweigt ... Sagen wir mal, du könntest Dir locker drei HD PENTAX-D FA 150-450mm dafür kaufen ... aber wer will das schon :cool:?

Danke für die Info. Wollte nur mal wissen, ob ich meine Frau ein bisschen auf Spitzbergen heiß machen kann. Aber für den Gegenwert von sechs Pentax Linsen fahren wir lieber woanders hin...mehrmals...:cool:


Der Holländer sieht nach einem großen Pott aus für diese Region.

Die 13 gefällt mir wieder ausgesprochen gut...vor allem mit dem kleinen Boot kommen die Größenverhältnisse gut rüber
 
...für den Gegenwert von sechs Pentax Linsen fahren wir lieber woanders hin...mehrmals
Schon klar. Aber ich sagte es ja schon: mit der Zielline vor Augen ... und meine liebe Gattin - die nicht mit wollte - hat's mir gegönnt mit der Bemerkung: wir können nichts mitnehmen, wenn wir zum letzten mal aufbrechen.
Das letzte Hemd hat keine Taschen...

Die 13 gefällt mir wieder ausgesprochen gut...vor allem mit dem kleinen Boot kommen die Größenverhältnisse gut rüber
.
Yepp, ich hatte Glück. Der Fels ist gigantisch und besonders beeindruckend sind die regelmäßigen vertikalen Erosionsspalten. Im Tempelfjorden sieht man sowas an vielen der Berghänge.
 
Aber für den Gegenwert von sechs Pentax Linsen fahren wir lieber woanders hin...mehrmals...:cool:

Es geht auch deutlich billiger, allerdings dann nicht ganz rum. Wir haben zu zweit mit Flügen, Hotel und 3,5 Tagen auf der Nordstjernen die Westküste rauf und runter etwa 3500€ ausgegeben. Das braucht Organisation und Recherche, aber es geht.
 
Tolle Bilder und ein interessanter Bericht!

Oh, die ehemalige Sarpiq Ittuk. Auf deren Schwesterschiff Sarfaq Ittuk waren wir dieses Jahr für ein paar Tage in Grönland unterwegs.
Ich auch! Erst hatte ich Spitzbergen im Auge, aber dann habe ich mich für Grönland entschieden.

Vor den 8m-Wellen bei Nuuk hat sich unser Kapitän lieber in einen Fjord verdrückt und so 14 Stunden Verspätung eingefahren.
Bei uns war das Meer fast wie ein Brett. ich schätze, mehr als 1-2m waren die Wellen nicht. Nur selten erreichte mal ein Spritzer das Deck.
 
Ich war insgesamt 12 Tage auf der Quest und zusätzlich 8 Tage in Longyearbyen mit Tagesausflügen von dort aus. Da kommt dann schon was zusammen. Insgesamt waren es knapp 7000 EUR inkl. Flug. Ich bereue keinen Cent. Vom Schiff bin ich drei Kilo schwerer runtergekommen wegen des tollen Essens unterwegs. Und insgesamt habe ich über 10000 unvergeßliche Momente auf 16 SD Karten. Ich verspreche Euch, die schönsten davon hier zu zeigen.

Unser Pummelchen führte uns am ersten Abend noch nach Barentsburg, einer der beiden russischen Grubensiedlungen auf Spitzbergen. Nur zur allgemeinen Info: im Jahr 1920 wurde eine internationale Übereinkunft über die Verwaltung und Nutzung Spitzbergens - der Spitzbergen-Vertrag von 41 Staaten ratifiziert. Dieser Vertrag garantierte den Verbleib aller auf dem Archipel erzielten Einkünfte auf den Inseln. Weiterhin wurde Spitzbergen zur entmilitarisierten Zone. Alle Unterzeichnerstaaten dürfen aber auf Spitzbergen Handel treiben, Bodenschätze ernten und Forschung betreiben. Die Inseln stehen unter norwegischer Verwaltung, gehören geopolitisch aber nicht zum norwegischen Territorium. Der Sysselmannen hat als Norweger die Exekutive auf den Inseln. Das alles bringt z.B. mit sich, dass die Russen Kohlebergbau betreiben, die Holländer und Chinesen und 20 andere Staaten Forschungsstationen auf Spitzbergen haben (die meisten in Ny Ålesund konzentriert, dazu später). Es darf halt kein militärisches Gerät nach Spitzbergen verbracht werden.

Genug mit dem kleinen Exkurs und steigen wir kurz in Barentsburg von Bord. Die Siedlung beherbergt etwa 200 Einwohner; alle haben etwas mit dem Kohlebergbau zu tun. Eine Person nicht, die führt Touristen durch den Ort (Es sind etwa 200 pro Woche). Ich wurde beim Anblick der Siedlung depressiv, ich würde dort nicht tot überm Zaun hängen wollen. Macht Euch selbst ein Bild:

#14 Das Hafenbüro von Barentsburg
EOS 5D Mark II-3121.jpg

#15 Das meistfotografierte Telefon auf Spitzbergen (Am Port Sea Office)
EOS 5D Mark II-3228.jpg

#16 Dieses Haus ist nicht mehr bewohnt. Die bewohnten sehen nicht viel besser aus.
EOS 5D Mark II-3133.jpg

#17 "Mehr-Parteien-Haus"
EOS 5D Mark II-3140.jpg

#18 Wohnhäuser mit ihren Versorgungsleitungen dahinter. Die Leitungen sind Schrott...
EOS 5D Mark II-3206.jpg
 
#19 Nochmal Versorgungsleitungen (Elektro-, Wasser). Alles überirdisch wegen des Permafrostbodens.
EOS 5D Mark II-3200.jpg

#20 ohne Worte
EOS 5D Mark II-3191.jpg

#21 Erstaunlich! Nein, doch nicht: das Verwaltungsgebäude der Arktikukol, des russischen Minen-Trusts.
EOS 5D Mark II-3168.jpg

#22 Gelände hinter den Wohnhäusern zum Hafen hinunter
EOS 5D Mark II-3219.jpg

Bloß weg hier!
 
Hallo Hein,
Das sind ja nicht unbedingt die Fotos, die der Naturliebhaber sehen möchte. Ich hätte nicht gedacht das ein Land wie Russland, welches von Bodenschätzen nur so strotzt, auf dem kleinen Spitzbergen Kohle abbaut. Aber so ist es und Du zeigst uns die Realtät.
Ich denke es kommen aber auch wieder die Fotos, wie wir uns Spitzbergen vorstellen. Ich hätte mit überhaupt keiner Industrie dort gerechnet.
Danke fürs Teilhaben an deiner an Reise:top:.

Holger
 
Das sind ja nicht unbedingt die Fotos, die der Naturliebhaber sehen möchte.

Nun, Holger, ich bemühe mich um ein umfassendes Bild der Arktis auf und um Spitzbergen; da gehört Barentsburg leider dazu.

Die Kohle auf Spitzbergen ist übrigens extrem hochwertig, daher lohnte sich der Abbau bisher. Ich hörte aber auch, dass die norwegischen Gruben in Longyearbyen nahe am Bankrott sind und dass die Förderung wohl bald eingestellt wird. Dann haben 2000 der 2300 Einwohner von Spitzbergen ein echtes Problem: ganz Longyearbyen hängt an einem Fernwärmenetz, dass durch ein Kohlekraftwerk am Hafen gespeist wird. Wenn das ausgeschaltet werden muß, wird's wieder sehr kalt auf Spitzbergen ...

Aber jetzt kann ich euch beruhigen: sowie man Barentsburg und den Isfjord nach Westen verläßt, beginnt das, was wir uns unter Arktis vorstellen! Demnächst mehr ...
 
Wir legten etwa um Mitternacht ab und richteten den Kurs nach Westen zur Mündung des Isfjord. Ich hatte ein richtiges "endlich geht es los"-Gefühl. Die Luft war kalt und klar und voraus lag ein Gewirr von Fata Morganas. Bei dessen Anblick blieb ich nur bei dem Gedanken ruhig, dass die auf der Brücke ja die Gegend kennen und GPS und Kartenplotter dabei haben.

#23 Fata Morganas im Isfjord beim Kapp Linné. Inseln und Passagen, die es so nicht auf der Karte gibt
EOS 5D Mark II-3241.jpg

Dann glitten wir in die taghelle Nacht innerhalb des Prins Karls Forlands Richtung Norden; draußen im Westen tobte ein Sturm. Wir schlummerten friedlich und ruhig im Schutz der Insel dem neuen arktischen Tag entgegen.

Um 5:00 war ich wieder an Deck; wir passierten den Eingang zum Kongsfjord und wandten uns nach Norden in den Krossfjord hinein. Die Sonne riß silbrige Lücken in die Wolkendecke und erzeugte eine surreale Scenerie.

#24 Krossfjord
EOS 5D Mark II-3278.jpg

#25 Urplötzlich tauchte steuerbords in einer recht engen Bucht der Fjortende Julibreen (Gletscher des 14. Juli) auf. Blaues Eis!
EOS 5D Mark II-3322.jpg

Die Dinge begannen sich zu diesem Zeitpunkt zu überstürzen; und das vorm Frühstück. Eisbär-Alarm! Jemand meinte, den weißen König am Nordufer des Ebeltoft-Hamna (genau dem Gletscher gegenüber) gesehen zu haben. Dieser Jemand irrte sich nicht: unser erster Eisbär! Als wir endlich in die flugs bereitgestellten Zodiacs stiegen und dem Kerl folgten, nahm er absolut keine Notiz von uns und erkletterte einen 250-Meter Hügel von der Wasserlinie aus in exakt 18 Minuten. Was für eine Kraft in diesem Tier steckte!

#26 Unser Schotterhaldenbär. Mehr Bilder im "Arctic Wildlife"-Strang
EOS 5D Mark II-3361.jpg
 
Na denn mal weiter ...
Nach unserem Eisbären Nr.1 bemühten wir uns per Zodiac quer über den Fjord zum Gletscher Fjortende Julibreen. Auf dem Weg dahin unsere ersten greifbar nahen Vogelfelsen:

#27 Dickschnabellumen nisten auf allen möglichen Felsnasen und hocken meist mit dem Rücken zum Abgrund, um ihre Brut vor Feinden wie den Eismöwen oder den Raubmöwen zu schützen
EOS 5D Mark II-3793.jpg

#28 Unsere possierlichen Freunde fehlen auch nicht; Spitzbergen ist allerdings die einzige Region, in der Papageitaucher nicht in Erdhöhlen, sonder in Felsspalten nisten. Der Grund? Klar, Permafrost ...
EOS 5D Mark II-3955.jpg

#29 Die Quest hatte sich schon vor die Gletscherfront verholt und bildete einen brauchbaren Größenvergleich für den Gletscher:
EOS 5D Mark II-3656.jpg

#30 Gigantisch rückt das Eis auf einen zu; ehrfürchtig erstarrt man bei dessen Anblick. Es ist weniger die Kälte, die spürt man kaum.
EOS 5D Mark II-3743.jpg

#31 Nicht zu nah, ist die Devise. Die Guides wissen um die Regeln für den Abstand zur Gletscherfront. Beim Kalben werden oft riesigeEisbrocken zu Geschossen, die bis zu 300 oder 400m weit fliegen, es starben bereits Menschen in solchem Beschuß. Auch der Tsunami, der dabei entsteht, ist in den Zodiacs nicht ohne. Wir werden sowas noch bestaunen können. Der Fjortende Julibreen ist ein sehr aktiv kalbender Gletscher, wie man an dem vielen Eis im Fjord sehen kann.
EOS 5D Mark II-4078.jpg


Und alles was in dieser Region kreucht und fleucht, sieht man wieder im Strang Arctic Wildlife!
 
#32 Frisch gekalbte Stellen im Gletscher sind tiefblau.
EOS 5D Mark II-4083.jpg

#33
EOS 5D Mark II-4260.jpg

#34
EOS 5D Mark II-4322.jpg

#35 Und davor treiben die Eisberge groß und klein ind den Fjord hinaus
EOS 5D Mark II-4045.jpg

#36
EOS 5D Mark II-4042.jpg
 
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