Im Dunklen zu dunkel, im Hellen zu hell

[Schaiko]

Hallöchen,

ich kämpfe regelmäßig mit zu hellen bzw. zu dunklen Fotos.... Auf der Kamera sieht es spitze aus, lade ich sie aber in Facebook z.B. und kann die Bilder von mehreren PC's aus betrachten, sind sie immer zu dunkel bzw. zu hell.

Wie macht ihr denn das, dass z.B. Bilder im Haus / lost place etc. so auf dem Kameradisplay erscheinen, wie es wirklich war? Ebenso draußen im Freien ein Auto fotografieren, ohne das es generell auf dem Display gut aussieht, aber dann doch zu hell ist?...

Gibt's da n Trick?

Klar, Display dunkler bzw. heller stellen. Aber das geht ja nur bedingt...?

 

[Borgefjell]

Einen externen Belichtungsmesser nehmen, das Histogramm beachten, den Monitor kalibrieren oder oder oder.... und ein "so wie es war" gibt es nicht, dafür funktionieren Auge und Kamera zu unterschiedlich

 

[Norien]

Dein Monitor sollte bestenfalls kein TN-Panel haben (das ist stark blickwinkelabhängig) und zumindest grob kalibriert sein. Besser natürlich richtig kalibriert / profiliert, klar

Einen groben Schnelltest kannst du beispielsweise damit machen. (Gibt aber viele Seiten mit diversen Tests).

Dann hilft es, das Histogramm zum Bild anzuschauen. Dunkle Bilder haben den Großteil ihrer Tonwerte im linken Teil des Histogramms, helle Bilder eher im rechten Teil. Bei flauen Bildern staut es sich oftmals in der Mitte und kann Lücken am linken und rechten Rand haben. Das ist natürlich je nach Motiv unterschiedlich, aber man kann sich ein wenig daran orientieren.

Dass andere Leute ihre Displays nicht kalibrieren, muss man aber einfach akzeptieren und damit leben.

 

[BadBoogeyMan]

Unabhänging von der Displayhelligkeit wäre das Histogramm eine Möglichkeit, die Helligkeit zu kontrollieren.

Und natürlich kann man sich das Bild am PC ja erstmal ansehen und korrigieren, bevor man es zu Facebook hochschiebt.

 

[Schaiko]

@badboogyman klar das sowieso, nur ist es ärgerlich, wenn man erstmal alle Bilder aufhellen muß, weil der Display mir wieder was vorgeflunkert hat.

Ich habe grade mal diesen Gamma-Test oben versucht. Das mit dem Histogramm muß ich mir doch noch mal betrachten. Vielleicht hilft das schon.

Ich hab mir überlegt, dass ich vielleicht auch mal ein jeweiliges Beispielbild ausdrucken werde (z.B. dm) und dann den Display danach einstelle... oder so...

Dabei kann ich sicherlich noch was über das Histogramm lernen.

Es ist halt schwierig ab und an (z.B. Lost place, kein Licht,...) eine Graukarte zu verwenden... wobei,... wenn der Display 1x eingerichtet ist,... verändere ich den dann nochmal?.... z.B. wenn ich dann im Hellen Bilder mache, werde ich auf der dunklen Displayhelligkeit nix mehr sehen...?

(denk ich wieder zu kompliziert?)

 

[Borgefjell]

Ein Kamera-Display leuchtet und wird dir, abhängig von der Umgebungshelligkeit, jeweils einen anderen Helligkeitseindruck vermitteln (nachts blendet dich dein Handy, tagsüber kannst du in der Sonne kaum was auf dem Bildschirm erkennen). Wenn du konstante Ergebnisse haben willst, dann nimm einen externen Belichtungsmesser oder lerne mit dem Histogramm umzugehen.

Und ich belichte immer wenn es auf möglichst gute Bildqualität ankommt so reichlich wie möglich und dunkel die Fotos dann in der EBV so ab, dass sie für mich realistisch erscheinen - oder ich nehme halt den angesprochenen Belichtungsmesser und messe damit am Motiv

 

[lichtbildle]

Bei den typischen Lostplace-Motiven mit Fenstern im Bild kommt man sowieso nicht um HDR herum, also Belichtungsvarianten machen. Für Deine Kameras ist dafür Magic Lantern hilfreich, damit sind umfangreichere Reihen möglich als ab Werk.
Ich habe mir abgewöhnt, vor Ort Available-Light-Motive auf den Punkt belichten zu wollen (oder zu müssen, wie früher auf Diafilm). Ein paar automatische Auslösungen mehr, und dann hinterher am PC in Ruhe aussortieren ist für mich die weniger stressige Herangehensweise. Kann man natürlich auch anders sehen.

Falls Du noch nicht Raw benutzt, solltest Du Dich mal damit anfreunden, die Vorteile sind erheblich.

 

[Schaiko]

Vielen Dank für eure tollen Tipps Ich werde einiges umsetzen! Mich nervt das nämlich grade gewaltig mit dem Hell-dunkel-Thema.

 

[dwuen]

Und ich belichte immer wenn es auf möglichst gute Bildqualität ankommt so reichlich wie möglich und dunkel die Fotos dann in der EBV so ab, dass sie für mich realistisch erscheinen

Meiner Meinung nach ist das keine gute Strategie. Überbelichten ist schlechter als unterbelichten!!!

Bei Überbelichten brennen helle Flächen aus, d.h. es sind keine Bildinformationen mehr da und wo nichts ist, kann die Bildverarbeitung auch nichts mehr heraus holen.

Unterbelichtete Bilder kann man mit Bildverarbeitung aufhellen. Dabei tritt u.U. Rauschen auf, aber zur Korrektur gibt es Software und etwas verrauschte Bilder zeigen im gesamten Bild sinnvolle Bildinhalte, wenn auch nicht in so hoher Qualität wie richtig belichtete Bilder.

Ich vermute mal, dass der TO eher Probleme mit einem zu hohen Dynamikumfang hat.

 

[turricanus]

Meiner Meinung nach ist das keine gute Strategie. Überbelichten ist schlechter als unterbelichten!!!

Es kommt darauf mMn darauf an was man für eine Kamerasystem verwendet. Canon kommt mit Überlichtungen besser zurecht als z.B. Nikon. Dafür rauscht Canon etwas mehr beim Anheben der Schatten.
Bei Nikon ist es umgedreht.
Wenn man seine Kamera kennt kann das gezielt im Histogramm "nach rechts" Belichten gerade bei Canon zu den besten Ergebnissen führen.

Ich vermute mal, dass der TO eher Probleme mit einem zu hohen Dynamikumfang hat.

Das auch. Das Problem kann man aber nur mindern in dem man so Belichtet das man am wenigsten "verluste" hat.

 

[DocUnity]

Meiner Meinung nach ist das keine gute Strategie. Überbelichten ist schlechter als unterbelichten!!!...

Das kannst so generell nicht sagen. Egal ob durch Unter- oder Überblichtungen keine Bildinformationen mehr vorhanden sind, weg ist weg.
In vielen Fällen zeigt sich, das für eine max. Bildqualität (Rauschen), eine leichte Überbelichtung besser ist als eine unterbelichtete Aufnahme. ETTR (Expose To The Right) liefert häufig bessere Ergebnisse.

Das Problem beim TE wird wohl mehr am nicht kalibrierten Monitor liegen. Da bringt es auch nichts sich seinen Monitor nach einem selbst gemachten Foto einzustellen, denn interessant ist es doch wie es (das Foto) richtig aussieht. Ich kenne das von mir. Zu Hause Arbeite ich mit zwei regelmäßig kalibrierten Monitoren und beim Entwickeln der Fotos wird auch aufs Histogramm geschaut. Wenn ich dann am nächsten Tag meine Fotos z.B. an meinem Firmenrechner im Büro anschaue, wirken die auch oft zu dunkel.

 

[rower]

Für mich liest sich das so, als wenn der TO unbedingt "manuell" arbeiten will,
dabei das Belichtungsmesssystem der Kamera weitestgehend außer acht lässt
und dann versucht, den Monitor als "Belichtungsmesser" zu missbrauchen
und darüber die Kamera visuell einzustellen.

Abhilfe : sich im manuellen Betrieb an der Belichtungsmessung der Kamera zu orientieren ...
oder irgend eine Halbautomatik der Kamera zu nutzen ...

oder "P"