Hallo Simon!
Also erst mal muss ich sagen dass ich es super finde dass du deinen Freunden dieses Geschenk machst ihre Hochzeit zu fotografieren! Wirklich super!
Es gibt nur einen Weg es zu lernen - du musst es tun - und du tust es. Gratuliere!
So, und jetzt zum Thema!
Herausforderung 1: Bildgestaltung:
Wenn du die "Geschichte" der Hochzeit erzählen willst, versuche folgende Dinge aufzunehmen:
- Die "Szene", um zu zeigen was passiert ist (z.B. Brautpaar am Weg zum Altar)
- Die Gesichter, um die Emotionen der Menschen zu zeigen
- Details (Blumen, Geschenke, die Hände des Brautpaares, usw!)
- gestellte Fotos
Für die Zeremonie würde ich das 18-55er Objektiv nehmen. Das 35er wird dir mit seinen effektiven 50mm Brennweite wahrscheinlich zu "eng" werden, und das Zoom gibt dir mehr Möglichkeiten weil du dich bei der Hochzeit auch nicht so frei bewegen kannst. Das 18-55 entspricht ja auch dem 24-70 er im Vollformat, das die Profis viel einsetzen.
Für die Aufnahmen der Gesichter und Details bietet sich dein 50-200 an, weil du einerseits stark hineinzoomen kannst und andererseits mit möglichst offener Blende den Hintergrund verschwimmen lassen kannst.
Die Detailfotos können total viel bringen wenn du sie z.B. in einem Fotobuch mit den Bildern der Zeremonie mischt.
Für die gestellten Fotos kannst du wahrscheinlich auch am besten das 18-55er nehmen, du wirst den WW brauchen!
Herausforderung 2: Licht
Schau dir das Licht am Standesamt an, wenn es eine Mischung aus Naturlicht (Fenster) und Kunstlicht ist, dann hast du 2 unterschiedliche Lichtfarben. Vor allem mit dem grünen Neonlicht bekommst du dann Probleme mit dem Weissabgleich.
In dem Fall wäre es gut den Blitz einzusetzen, aber halt nicht frontal sondern über die Decke reflektiert.
Vielleicht nimm deine Kamera, geh zum Standesamt, schau dir das Licht an und mach ein paar Fotos ohne Blitz von Personen um zu sehen ob du ein Problem hast.
Wenn es dir gelingt den Blitz zu verwenden hast du wahrscheinlich bessere Bilder, aber es ist halt mehr Equipment zu bedienen...
Ich hoffe du hast so viel Naturlicht wie möglich, aber gleichzeitig keine direkte Sonne mit den harten Schatten...
Am Abend
Ich denke du wirst neben den gestellten Bildern mit Softbox auch Bilder vom Fest machen?
Versuche mal mit manueller Belichtung und Blitz zu arbeiten. Der TTL Blitz gibt dir das Hauptlicht, aber mit offener Blende und einer längeren Belichtungszeit, und höherer ISOkannst du auch das Umgebungslicht einfangen. Der Hintergrund ist dann zwar verschwommen, aber kann trotzdem die Stimmung viel besser zeigen als nur weiße Gesichter.
Vielleicht noch ein Tip, sag deinen Freunden klar dass du noch nie unter solchen Bedingungen fotografiert hast, und nichts garantieren kannst aber dein Bestes geben wirst! Wenn sie weniger erwarten kannst du sie leichter beeindrucken
Und schau dass du genut Batterien und Speicherkarten hast!
Ich werde mal in meiner Datenbank nach Beispielen für die oben genannten Tips suchen!
Also, freu dich auf die Chance was zu lernen und VIEL GLÜCK und SPASS!
Mein Sohn ist fast so alt wie du und ich wäre verdammt stolz auf ihn wenn er sich dieser Aufgabe stellen würde.
Grüße aus Brasilien!
Surfgeorge