Capture One hat in der Pro-Version eine recht gut funktionierende "automatische" Fleck-/Staubentfernung per Korrekturprofil.
Natürlich gibt es wie bei den meisten anderen Rawkonvertern auch, eine Staub-/Fleckentfernung, bei der man individuell die einzelnen Flecken korrigiert, aber erstens funktioniert das nicht bei jedem Fleck (hängt sehr stark vom Bildinhalt der betreffenden Stelle ab) und ist daher auch häufig nicht erfolgreich von Bild zu Bild kopierbar (was die Ergebnisse angeht) und zweitens ist das bei derart vielen Flecken auch kaum machbar.
Zur Korrektur mit Profilen:
Man fotografiert eine helle, möglichst strukturlose Fläche, fokussiert gezielt völlig falsch, also etwa auf unendlich, wenn sich die Fläche in unmittelbarer Nähe befindet und kann dann in Capture One ein Profil erstellen, das eventuel vorhandene Farbstiche, Vignettierungen und Staub identifiziert und kann dann andere Aufnahmen einfach durch Zuweisung des Profils in Bezug auf diese Fehler korrigieren, wobei man natürlich auch nur die Staubkorrektur auswählen kann. Man kann auch einen möglichst strukturlosen, weißen, durchscheinenden Plastikfolie/-deckel (Schnellhefter) nehmen, direkt vors Objektiv halten, auf unendlich fokussieren und dann gegen den Himmel halten und auslösen.
Allerdings ist die Wirkung der Staubkorrektur sehr stark abhängig von Blende, Objektiv und Brennweite, man muß also für jede der zu korrigierende Blende-Objektiv-Brennweiten-Kombination eine Korrekturaufnahme und dann ein Korrekturprofil machen. Der Zustand des Sensors hinsichtlich Staub darf sich logischerweise zwischen der Erstellung der zu korrigierenden Aufnahme und der Aufnahme die zur Profilerstellung verwendet wurde, nicht allzusehr verändert haben. Die Erstellung der Profile und Anwendung auf die zu korrigierenden Aufnahmen ist recht einfach. Wenn man viele Blende-Objektiv-Brennweiten-Kombinationen zu korrigieren hat, dann ist das Erstellen der Korrekturaufnahmen ein wenig Fleißarbeit. Aber auch das macht man in einem Rutsch.
Capture One Pro hat seinen Preis, es gibt aber sehr häufig Rabattaktionen seitens Phase One und die Testversion läuft 60 Tage ohne jegliche Einschränkungen. Es braucht auch viel RAM (unter 4 GB sollte man es sich nach meiner Erfahrung eher nicht antun).
Image Trends bietet ein Tool namens SensorKleen an, das Sensorschmutzprofile aus vorhandenen Aufnahmen erstellt und damit eine Korrektur ermöglicht. Habe ich aber keine Erfahrung mit.
Rainer