Die will ich mir ja eh auf der photokina anschauen und am besten ein Weilchen mit herumprobieren, k.A. ob das geht.
Also ich war nun gestern auf der photokina und nahm wie geplant einige
Kameras in die Hand, um in erster Linie die Haptik und Bedienung zu testen.
Am Ende des Tages war ich zwar informierter, aber auch verwirrter als vorher
und so richtig überzeugt hat mich keine Kamera.
Sony alpha 7R II: Hinterließ einen besseren Eindruck als bei der Ier Version
von vor 2 Jahren, aber so richtig intuitiv und einfach zu bedienen ist sie
immer noch nicht (welchen der C-Knöpfe muss ich noch mal drücken, damit
ich das Fokusfeld verschieben kann?
![Roll eyes :rolleyes: :rolleyes:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
). Der EVF kam mir etwas besser vor,
aber noch immer sehr "elektronisch"-LCD-mäßig. Gut und schlecht finde ich
den silent-Modus. Gut, weil man die Auslösung überhaupt nicht hört.
Schlecht, weil man die Auslösung nicht bemerkt - ok, merkt man anhand der
Bildkontrolle. Schlecht fand ich die (fehlende?) Kennzeichnung, ob das
Fokussieren nun erfolgreich war und auf den AF-Punkt fokussiert wurde. Bei
Canikon & Co sieht man das durch ein kurzes Hervorheben des AF-Feldes oder
ähnlicher Kennzeichnung (bei Nikon ein Punkt im Sucher). Habe ich hier
vielleicht aber auch einfach übersehen?
Der aufgerufene Preis für die Kamera ist allerdings noch arg heftig und damit
für mich aus dem Rennen, da würde ich tatsächlich lieber zur D810 greifen
und käme auch noch günstiger davon. Klar, sie hat sicherlich den besten
Sensor, aber trotzdem...
Fuji X-T2: Hinterließ einen interessanten Eindruck, aber auch keinen
überzeugenden. Die Belichtungseinstellung finde ich super (Blende am
Objektivring, ISO und Verschlusszeit an zwei Drehrädchen oben am Gehäuse),
ebenfalls die direkte Auswirkung im Display. Klar kann man sich an der
Lichtwaage orientieren, aber es hat was, wenn man die direkte Auswirkung
der Belichtungseinstellung im Display angezeigt bekommt. Sorgen sie für eine
Unterbelichtung, ist auch das Bild im Display entsprechend dunkler. Auch das
Verschieben des AF-Punkts geht einfach über den Joystick oder per Touch.
Verwirrend finde ich die vier oben-unten-links-rechts-Tasten ohne
Bezeichnung, die mir der Typ am Fuji-Stand als toll verkaufen wollte weil sie
frei konfigurierbar seien.
Panasonic Lumix G80/G81: Durch Zufall bin ich am Panasonic-Stand
gelandet, obwohl mich die Marke eigentlich nicht so recht interessierte. Doch
beim Vorbeigehen sah ich ein paar supergeile Fotos (die entstanden sein
sollen mit einer TZ1000/FZ1000/...?) und wurde neugierig. Also ab zum Stand
und die erste freie Kamera genommen. Stellte sich als Lumix G81 heraus,
einem MFT-Konkurrenten zu Olympus. An die Grundeinstellungen kann ich
mich nicht mehr so genau erinnern, mir ist nur noch die Fokussierung in
Erinnerung geblieben - das geht - m.E. leider - nur per Touch. Interessant ist
bei der Kamera die Displaylupe beim Fokuspeaking, dürfte für mich allerdings
kaum Relevanz haben.
Canon EOS M5: Die hat tatsächlich kaum noch was mit meiner EOS
M(1) gemein. Einstellräder, Sucher - holla. Kann mich nicht genau erinnern,
was mich da an der Bedienung gestört hatte. Mit 1100 Euro auch kein
Schnäppchen, aber ich könnte schon mal meine beiden vorhandenen
Objektive verwenden, auch wenn das eine davon nur das Kitobjektiv ist.
Was ich von einer Kamera erwarte und was mir keine der o.a. Kameras (auch
die getestete Olympus nicht) vollumfänglich bietet:
1. Einfache und schnelle Einstellung der grundlegenden Belichtungsparameter
Blende, Zeit, ISO.
2. Intuitiv einstellbar und ebenfalls schnell und ohne lange suchen zu müssen:
Belichtungskorrektur, Belichtungsmessmethode, AF-Modus.
3. Direktes Einstellen/Verschieben des AF-Punktes mittels Wippe,
N-S-O-W-Tasten oder Joystick.
Das sind die wichtigsten Parameter, die ein Fotograf schnell und intuitiv
einstellen können muss. Und zwar ohne sich wochenlang an selbst
konfigurierte Tasten zu gewöhnen und ohne ins Menü zu müssen.
Was mir bei den Kameras prinzipiell gut gefallen hat (weiß jetzt aber nicht
mehr genau, für welche die folgenden Punkte gelten):
- Wasserwaage im Display
- Histogramm im Display
- WYSIWYG-Displayanzeige (nur bei Fuji?!)
- Einstellbare Größe des AF-Feldes
Was nun?
Wie gesagt, ich bin verwirrter als vorher und noch nicht überzeugt. Nah dran
ist die Fuji, weil die Belichtungseinstellung wirklich simpel und flott und die
WYSIWYG-Displayanzeige charmant ist. Bzgl. der restlichen Bedienung muss
ich sie mir noch mal näher in Ruhe zu Gemüte führen. Und sie hat mit APS-C
einen kleinen Sensor-Vorteil gegenüber dem kleineren MFT-Sensor. Wobei die
Canon auch APS-C hat - sollte ich mir vielleicht auch noch mal näher zu
Gemüte führen.
Sidenote:
Ich konnte natürlich nicht widerstehen und ging kurz am Nikon-Stand vorbei,
nachdem man mir von der D5 und dem 105/1.4 (was für ein Trümmer
![Eek! :eek: :eek:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
)
vorgeschwärmt hatte. Ich nahm nur die D5 kurz in die Hand, um zu schauen,
wie sich die fps auswirken und wie gut die Bildqualität bei hohen ISO
(>= 12800) ist. Ich kann nur eins sagen: Beeindruckend. Für beides. Ja, ich
weiß, dass sie konträr zu meinem Verkleinerungswunsch ist. Der Preis spricht
auch gegen eine Anschaffung. Also zwei triftige Gründe gegen eine
ernsthafte Kauferwägung.