Hallo
Ja die Hochzeitfotografie ist schon ein Thema für sich. Ich habs einmal gemacht und heute weiss ich ich hätte es nicht tun sollen. Mir sind so viele Fehler passiert. Zum Glück hatten die Leute nicht viel ahnung vom fotografieren sodass es denen nicht aufgefallen ist.
Professionelle Tips kann ich leider nicht geben , aber ein paar kleine Erfahrungen kannich gerne preisgeben.
Die Vorbereitung ist wichtig , denn Wissen ist Macht. Unbedingt mit dem Brautpaar unbedingt vorher absprechen was wo wann passiert. Denn wichtige Ereignisse zu vergessen kann fatale folgen haben. Um stress zu vermeiden ist es von Riesen vorteil den ganzen Ablauf der zeremonie und alles was damit zusammen hängt vorher zu schon kennen.
Wie schon angesprochen ist es natürlich von vorteil wenn man den Kuss , den Ringtausch usw eventuell für das Bild nochmal wiederholen können , im falle die "real time" Aufnahme wird nichts.
Objektivmässig kommt man mit Standart und Weitwinkel Zooms meiner Erfahrung nach am besten zurecht. Teleobjektive aller Art sind nicht ganz so gut geeignet. Ok vielleicht kann man damit mal die ein oder anderen portrait aufnahmen aus der Ferne machen , das geht schon. Nur oftmals reicht das vorhandene Licht nicht für die erforderlichen schnellen Verschlusszeiten aus , sodass schnell mal verwackler enstehen und eine oder andere bild dadurch Müllreif machen. Stativ sollte man da schon nehmen.
Wichtig ist auch möglichst alles mögliche zu fotografieren , vom Kuchen angefangen über der schön angerichten Tafel , die Geschenke usw. Was nichts ist kann hinterher einfach in den Windowsmülleimer verschoben werden , ein wertvoller vorteil der Digital fotografen.
Ganz wichtig ist genügend Speicherkarten , bzw mobilen Speicher dabei zu haben. Denn man will ja mit guter qualität knipsen und nicht jeder hat die möglichkeit zwischendurch mal schnell nach hause zu fahren um die Karten zu leeren. In möglichst hoher qualität alles zu schiessen ist sehr wichtig , denn oft ist es so das hinter herdie Braut oder sonst jemand ankommt und will eine Posterabzug von dem Tafel Besteck oder so haben. Wenn man das in "small" aufgenommen hat um speicherplatz zu sparen weil man gedacht hat , das kommt eh nur auf 10x15 , hat man hinterher ein problem. Also unbedingt mindestens in der höchsten auflösung knipsen.
Mit ner 512MB karte braucht man gar nicht zur Hochzeit hinfahren , glaubt mir , es reicht nicht. Zumindest nicht wenn man nur die eine Karte für den ganzen abend hat und sie zwischendurch nicht leeren kann.
Denn ich hatte während der Zeremonie immer die Serienbild funktion eingeschaltet und habe pro Pose oder pro Situation immer mehrere bilder hintereinander geschossen , damit auch auf jedem Bild alle leute auch ihre Augen offen haben. Nach der Zeremonier mit Kuss und Gruppenfotos war eine 256er und eine 128er randvoll. Danach musste ich nach Hause fahren und sie leeren. Also das heisst unter 1 Gig würde ich dort nicht die kamera einschalten. Mobile speicher wie x-drive ect sind herzlich willkommen hier.
Ich hatte bei meiner Hochzeit wie gewohnt im M-Modus gearbeit um die volle kontrolle über das Bild zu haben. Das ist aber nicht immer der fall , den man hat für eine Situation die werte eingesellt und für die nächste situation mit anderem Licht sind sie schon wieder nicht zu gebrauchen. Ich hatte das damals mal in dem ganzen rummel vergessen und schwups war eine Aufnahme vergeigt , überbelichet. Von daher sollte man schon mal das ein oder anderere Bild mit eine der Zahlreichen Automatiken der Kamera machen , könnte sich lohnen. Auch wenn man sich gut vorbereitet und vorher alles abspricht , es gibt genügend situationen wo man einfach schnell reagieren muss um sie einzufangen , denn sie sind oft nur einmal vorhanden. Und wie es meistens so ist , sind es grade diese Bilder die das Brautpaar oder jemand anders hinterher haben will. Also so schön der M-Mode auch für viele ist , einmal zu vergessen sich auf die neue Lichtsituation anzupassen , kann manchmal viel ärger nachsich ziehen.
Bisher habe ich hier mehr von Aufnahmen gesprochen die im freien Stattfinden. Geht man allerdings in einen Raum , gelten andere Spielregeln.
Ein Externe Blitz ist unbedingt zu empfehlen da der interne Blitz der 300D bekannte nachteile hat. Ich benutze einen 420ex mit folgenden Kamerawerten:
ISO 400/800, blende 5,6 verschlusszeit 1/10-20 alles im M-Modus. Weissabgleich auf Blitzlicht oder AWB . Sicherlich werden bei diesen werten einige mit der Nase rümpfen , und es kommt natürlich auch immer auf das umgebungslicht der Räume an. Aber zu schnelle verschlusszeiten , zu hohe Blendenwerte und zu niedrige ISO werte erzeugen oft dunkle Bilder mit Hellen gesichtern. Für mich persönlich reicht das nicht , denn wenn der Hintergrund bzw das Umgebungslicht auf dem Bild mit drauf ist , macht das oft einen besseren eindruck. ok wem sage ich das hier...

Übringens Aufnahmen die den gesamten raum zeigen , mit allsamt der hochzeitsgäste und büffettische usw , da kann man vielleicht mal versuchen ein paar Bilder ohne Blitz zu machen um die Stimmung einzufangen.
ISO 800 hat zwar rauschen aber bei kleineren Abzügen von so 13x19 kann man damit leben. Zumal man es vorher noch durch Neatimage o.ä.durchschieben könnte. Da ich zumindest eine ruhige Hand habe komme iich auch mit 1/10 verschlusszeit zurecht. Ich denke das können viele andere auch. Dadurch ist das Bild oft auch akzeptabel Belichtet.
Klar ist es nur von Vorteil wenn man die möglichkeit hat mit höheren werten zu arbeiten. Meine werte hier beschränken sich auch nur auf wirklich dunkle räume wo wenig licht herrscht. , normalerweise ist das auf den meisten hochzeiten nicht der fall und das kann nur von vorteil sein.
Dann ist auch wichtig wie oben schon angesprochen möglichst alles zu fotografieren. Ganz besonders möglichst alle leute mindestens einmal möglichst deutlich oder gross auf einem Bild zu haben. Besonderen wert legen viele brautpaare darauf das ihre engsten und besten freunde und verwandte oft zu sehen sind. Aber jeder , egal ob kind oder Oma , und selbst der Limousinen Chauffeur muss drauf sein.
Ich denke mal das solltes erstmal von mir gewesen sein , viellicht hilft das dem ein oder anderen weiter.
zum schluss fasse ich nochmal das wichtigste zusammen:
-Möglichst ALLES UND JEDEN fotografieren. Wenn möglichs mehrmals , das gilt besonders für enge freunde des brautpaars.
-Möglichst viel Speicher mitnehmen. Ersatz Akkus auch damit einem nicht der Saft während des events ausgeht.
-Vorsicht bei Teleobjektiven, denn oftmals reicht das licht nicht für schnelle verschlusszeiten aus , verwackler können schnell die folge sein. Eventuell stativ nehmenwenn doch aus der ferne gefotet werden soll.
-Wenn möglich immer gut und viel mit dem Brautpaar oder einem engen verwandten komunizieren , denn die wissen oft am besten was als nächstes passiert , damit man immer rechtzeitig zur stelle mit der kamera ist.
Korrekturen und ergänzungen sind immer erwünscht
Mfg Jerry