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Histogramm

Da hier immer ETTR propagiert wird. Es gibt in meinen Fotoalltag nicht wenige Situationen, bei denen das Bild dadurch überbelichtet würde, dass ich das Histogramm bis an die rechte Ecke schiebe.

Ich kenne deinen Fotoalltag nicht, aber die Aussage an sich ist unhaltbar:

Wenn du dafür sorgst, dass im Moment der Auslösung das Histogramm exakt an der rechten Ecke steht (und damit meine ich nicht das JPEG Histogramm, das die Kamera generiert, sondern das RAW Histogramm), wird gar nix überbelichtet (im Sinne von unrettbaren Lichtern).

Dass die Mitten heller werden, als mit "wie die Kamera es machen würde", ist Absicht, denn die Helligkeit runter ziehen ist jedenfalls schmerzloser als Schatten pushen -- bei allen Kameras, denn in den Schatten rauscht es jedenfalls, es ist nur eine Frage des Niveaus.
 
Die a7rII geht ja schon in die Richtung, mal gucken was die nächsten Sensoren von Sony liefern - offenbar nimmt man dort von isolos wieder Abstand, zuerst mit der a7s und nun auch mit den neuen Modellen. Die a6300 und die 80D wurden leider noch nich vermessen, aber ich denke da könnten auch Schritte in die richtige Richtung zu beobachten sein.

http://www.photonstophotos.net/Charts/RN_ADU.htm#Canon EOS 6D_14,Sony ILCE-7RM2_14

Edit sagt: Die a6300-Werte sind auch schon verfügbar, auch dort hat man keinen isolosen Sensor mehr

Unterm Strich bleibt aber: Wenn man seine Kamera nicht ziemlich gut kennt und weiß wieviel Luft man im Raw noch hat wenn das jpg-Histogramm schon Überbelichtung anzeigt etc, dann hat man all das theoretische Potential neuer Sensoren sehr schnell wieder komplett verschenkt. Wie immer gilt: Lieber etwas nutzen, dessen Fehler und Eigenheiten man gut kennt und berücksichtigen kann, als immer das neuste ohne die Grenzen und Eigenheiten zu kennen
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber irgendwie kann man das nicht kombinieren :(

Könnte es sein, dass das einfach zwei unterschiedliche Konzepte sind?

Da ich dem Zeitgeist trotzend gerade zu Canon migriere und trotzdem Nikon noch im Koffer habe, sehe ich im Konzept von Nikon für meine Bildauffassung weniger Vorteile. Wenn ich mit ISO 100 zu Werke schreite, mache ich mir selber so viel Licht, wie ich brauche. Ich kontrolliere die Kontraste auf 1/10 Blende exakt und da interessiert mich Dynamikumfang so sehr wie der Sack Reis in China.
 
Ich kenne deinen Fotoalltag nicht, aber die Aussage an sich ist unhaltbar:

Wenn du dafür sorgst, dass im Moment der Auslösung das Histogramm exakt an der rechten Ecke steht (und damit meine ich nicht das JPEG Histogramm, das die Kamera generiert, sondern das RAW Histogramm), wird gar nix überbelichtet (im Sinne von unrettbaren Lichtern).

Dass die Mitten heller werden, als mit "wie die Kamera es machen würde", ist Absicht, denn die Helligkeit runter ziehen ist jedenfalls schmerzloser als Schatten pushen -- bei allen Kameras, denn in den Schatten rauscht es jedenfalls, es ist nur eine Frage des Niveaus.

Ich frag mich nur wie oft bei so einer Arbeit mit dem Histogramm etwas übersehen wird. Das Histogramm zeigt ja nur das an was der Sensor auch schafft. Man muss ja theoretisch ewig über und unterbelichten bis man weiß was eigentlich an Motiv vorhanden ist.
 
Und das wäre die Stärken aus beiden Welten zusammen zu bringen. Der hohe Dynamikumfang der ISO losen Sensoren und das lange halten des Levels eines nicht ISO losen Sensors.


Ähm die 1/2 Ev weniger an Dynamik wirst du schon kaum merken, nehme ich dann eine D750, sind beide auch bei hoher ISO auf gleichem Level.
Kombiniere ich statt dessen die Hochauflösenden Modelle, wie D810 und 5Ds, sind auch die im hohen ISO-Bereich auf einem Level.
 
Ähm die 1/2 Ev weniger an Dynamik wirst du schon kaum merken, nehme ich dann eine D750, sind beide auch bei hoher ISO auf gleichem Level.
Kombiniere ich statt dessen die Hochauflösenden Modelle, wie D810 und 5Ds, sind auch die im hohen ISO-Bereich auf einem Level.

:confused:
Während die 6D von ISO 100 auf ISO 800 nur 0,6 Blendenstufen Dynamikumfang verliert sind es bei der D810 2,7. So hätte die D810 mit meinem gewünschten Sensor, bei höheren ISOs rund 2 Blendenstufen höheren Dynamikumfang als jetzt.
 
Naja, die 6D verliert ja nur so wenig, weil sie so schlecht startet. Ich denke mal das kann man nicht unbedingt auf neuere Sensoren übertragen - bzw. würde sich dann wieder jeder beschweren, dass die Dynamik bei niedriger Iso zu schlecht ist :D
 
Ich frag mich nur wie oft bei so einer Arbeit mit dem Histogramm etwas übersehen wird.
Na ja, manche übersehen auch das Stop-Schuld mit letalen Folgen …

Das Histogramm zeigt ja nur das an was der Sensor auch schafft.
Eigentlich nicht -- eigentlich zeigen die meisten Histogramme nur was die JPEG-Vorschau darstellt und sind damit um gut eine Blende zu konservativ. Eine Blende verschenken bedeutet, das halbe Licht der Szene ignorieren. Oder andersrum: jedes Bild, das konsequent technisch richtig belichtet ist, hat eine ganze Blende Vorteil gegenüber dem, was die Kamera-Automatik produziert. Da relativieren sich dann die Dynamik-Spielchen im Zehntelprozent-Bereich sehr.

Man muss ja theoretisch ewig über und unterbelichten bis man weiß was eigentlich an Motiv vorhanden ist.
Das könnte man als "Dual-ISO" oder HDR abhalten -- ich messe lieber, was in meiner Szene so abgeht und riskiere ein paar ausgefressene Lichter, wenn ich in den dunklen Ecken mehr Interessantes sehe. Allerdings "reißen" bei Canon die Lichter nicht so scharfkantig aus wie bei Nikon (zumindest ist das gefühlt so, bei Nikon kriege ich das Grausen, wenn die Wolken ausreißen, bei Canon wirkt das einfach organischer), das ist eher wie beim Diafilm, wo sich die Lichter bis auf völlige Sättigung "biegen". Was mir lieber ist, denn Lichter bekommen physiologisch grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit als Schatten und da stört eine brutal ausgerissene Kante mehr als Rauschen in den dunklen Stellen, wo das Auge ohnehin nichts findet (und die im Print dann sowieso zu laufen).
 
Tom, es spielt überhaupt keine Rolle, wieviel die 6D oder D810 an Evs verliert, sie sind auch bei hohen ISOs annähernd gleich, zudem ist die 6D im unteren ISO-Bereich nicht einmal annähernd ISO-less und warum man jetzt eine 6D zwingend mit einer D810 vergleicht ist mir Rätselhaft, wo es doch eine D610/D750 gibt.

Nur Kameras vom Schalge einer D4s oder 1Dx haben im oberen ISO-Bereich eine bedeutend größere Dynamik und beide sind halt nicht ISO-less. Zur Zeit kann man das also nicht kombinieren.
 
Allerdings "reißen" bei Canon die Lichter nicht so scharfkantig aus wie bei Nikon (zumindest ist das gefühlt so, bei Nikon kriege ich das Grausen, wenn die Wolken ausreißen, bei Canon wirkt das einfach organischer), das ist eher wie beim Diafilm, wo sich die Lichter bis auf völlige Sättigung "biegen". Was mir lieber ist

Das ist doch bei RAW Nutzung völlig losgelöst vom Sensorhersteller, hier kann man sich doch die Kurven so hinbiegen wie man möchte.
Fuji setzt den Sony-Sensor im JPEG Format doch noch besser in der Richtung um.
 
Naja, die 6D verliert ja nur so wenig, weil sie so schlecht startet.

Bei ISO 100 hat man in jedem Fall maximale Lichtmengen zur Verfügung, da ist Dynamik sowas von wurscht, wurschter geht es gar nicht. Wenn das Ziel einer Aufnahme ein Bild auf Papier ist, reduziert sich im Prozess die Dynamik sowieso auf 6 Lichtwerte -- wozu also mit 11, 12, 13 oder 14 Blenden aufnehmen?

Der Verdacht liegt nahe, dass nur wenige Bilder wirklich gedruckt werden und die Mehrzahl der Dynamik-Fetischisten Bildschirmtäter sind …
 
Das ist doch bei RAW Nutzung völlig losgelöst vom Sensorhersteller, hier kann man sich doch die Kurven so hinbiegen wie man möchte.

Das mag so sein, nur artet es in Lr mit Nikon zu Arbeit aus, während es bei den Bildern aus der Canon problemlos "passiert". Ich mache Bilder und da stimmt das Gesamtpaket für mich bei Canon besser als bei Nikon, inklusive einer sehr viel organischeren Verteilung der Lichter. Warum das so ist, interessiert mich nicht. Vielleicht ist RAW nicht wirklich bloß das Licht, das auf den Sensor gefallen ist, sondern das Ergebnis einer in Hardware gefassten Art, mit dem Licht umzugehen? Ich habe keine Lust, Bits und Bytes zu untersuchen, das dürfen andere, mich interessiert nur, ob das, was aus der Speicherkarte kommt, mehr oder weniger Arbeit benötigt, um ausgeliefert werden zu können. Und wenn ich die Lichter peinlichst vermeiden und im Post die Schatten hochziehen muss, ist mir das leider zu aufwändig.
 
Bei ISO 100 hat man in jedem Fall maximale Lichtmengen zur Verfügung, da ist Dynamik sowas von wurscht, wurschter geht es gar nicht. Wenn das Ziel einer Aufnahme ein Bild auf Papier ist, reduziert sich im Prozess die Dynamik sowieso auf 6 Lichtwerte -- wozu also mit 11, 12, 13 oder 14 Blenden aufnehmen?

Der Verdacht liegt nahe, dass nur wenige Bilder wirklich gedruckt werden und die Mehrzahl der Dynamik-Fetischisten Bildschirmtäter sind …

Eine Bank im Schatten mit sonnenbeschienen Drumherum, eine Kirche mit schönen Fenstern durch die das Licht in die Kirche strahlt usw. usw. Und ich kann bei mehr Dynamik immer bestimmen wieviel ich davon dann in die 6 EV vom Druck "presse", andersrum geht es nun mal nicht.
 
Weil es früher nicht anders ging? ;)

Ich weiss doch was du meinst, aber ich habe schon analog auch mittags Fotos gemacht und mache das auch heute noch. Wenn ich die Wahl habe klar nicht, aber wie oft hast man die einfach nicht.
 
Das freut die ganzen Hochzeitsfotografen die jedes Wochenende im Sommer zwischen Samstag 10:00 Uhr und 15:00 Uhr arbeiten müssten.... :eek::top::lol:

Wer eine Hochzeitsreportage fotografiert, sich nicht um kontrastberuhigte Locations bemüht und keinen Aufhellblitz dabei hat, weil er auf die enorme Dynamik vertraut, verwechselt was. Du übrigens auch, denn weiter oben war etwas von einem Bänklein mit Sonnenschein zu lesen und darauf habe ich geantwortet.
 
Wenn ich die Wahl habe klar nicht, aber wie oft hast man die einfach nicht.

Wenn ich wissend in die Szene gehe, nehme ich etwas mit, mit dem ich den Kontrast in den Griff kriege, und ich suche mir einen Platz, an dem der Kontrast bewältigt werden kann. Digital haben wir keine so krass abweichenden Voraussetzungen wie der Negativ-Belichter Ende der Achtziger.
 
Na siehst du, ich freue mich, das meine Kamera in der Lage ist meine Unfähigkeit etwas zu kompensieren; du, dass dein unglaubliches Fachwissen dazu geführt hat, dass Du trotzdem die Kontraste in den Griff bekommen hast.
 
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