Ich muss in allen Punkten widersprechen.
Derzeit spricht für MILCs, dass es damit - im Gegensatz zu jeder DSLR - möglich ist, kompakt, klein und leicht unterwegs zu sein - mit pancake-Objektiven [Festbrennweiter moderater Lichtstärke mit sehr guten optischen EIgenschaften in minimaler Baugrösse und sehr preiswert - siehe EF-M 22/2.0, EF 40/2.8]. Falls gewünscht bzw. für eine spezifische fotografische Aufgabenstellung erforderlich, kann man an ein und dieselbe Kamera aber selbstverständlich auch große/schwere, lichtstarke Zooms und Festbrennweiten oder langbrennweitige Teles anflanschen, die der DSLR-Welt um nichts nachstehen, oder aus dieser stammen (adaptiert).
Schon heute sind spiegellose Kameras in diesem Punkt jeder beliebigen DSLR haushoch überlegen.
In allen anderen Dimensionen nähern wir uns rapid dem Moment, in dem die beste verfügbare spiegellose Kamera die Leistungen der besten verfügbaren DSLR mit gleicher Sensorgrösse [APS-C und KB] in absolut allen Punkten erreicht. Und demnächst dann auch übertrifft. Inklusive AF-Leistung.
Und dann geht es erst richtig los, mit den weiteren Vorteilen des spiegellosen Konzepts: Lautlos. Völlig vibrationsfrei - sobald es endlich global shutter gibt. Frei von antiquiertem Mechanik-Gerödel. Elektronische Sucher, die unser Auge beim Fotogafieren auf teilweise noch gar nicht richtig vorstellbare Weise unterstützen werden: focus peeking, face recognition, oder das frühere Canon Eye-Controlled AF System sind nur erste Vorahnungen, was da alles noch möglich ist und auch kommen wird. Die vielzitierte "Motivklingel" wird das Auge und Hirn des Fotografen selbstverständlich nicht ersetzen .. .aber maximal unterstützen - sofern gewünscht. Ist ja alles auch abschaltbar möglich.
Und zusätzlich und erfreulicherweise wird es dieses Mehr an Leistung sogar um weniger Geld geben. Weil spiegellose, mechanikfreie Kameras signifikant kostengünstiger herzustellen (vollautomatisiert, Roboter), justieren, qualitätssichern, servicieren und [wenn es angeboten wird] auch zu reparieren sind. Sofern die Konkurrenz scharf genug ist, werden diese Kostenvorteile nicht allein von den Oligopolisten-Herstellern einbehalten, sondern zumindest teilweise auch an uns Kunden und Käufer weitergegeben.
mfT und 1" Kameras sind klinisch tot, auch wenn sie noch einige Jahre dahinsiechen werden. Ganz einfach deshalb, weil die Grösse der Gehäuse und der Objektive nur teilweise mit der Sensorgröße skaliert, und selbst dann nur stark unterproportional. Die läppischen Nikon 1 Teile sind allesamt - auch die J-Serie - mindestens gleich groß wie die EOS M2 mit APS-C Sensor. Und die Olympus OMD1 ist etwas größer als die Sony Alpha 7/R/S mit KB Sensor. Und bei längeren Teleobjektiven spielt die Sensorgrösse sowieso keinerlei Rolle, sondern nur die Brennweite und der Durchmesser der Eintrittspupille.
Canon ist mit dem EF-M System sehr gut positioniert. Alle jemals produzierten EF und EF-S funktionieren daran mittels billigem Adapter. Alles, was fehlt, sind die nächsten, besseren EOS-M Kameras: EOS-M3 und M3 "Pro" mit EVF.
PS: und wie man eine zu knappe "millimeterdünne" Schärfenzone ganz einfach "erweitert", weiß ohnedies jeder, der nicht nur Knipser ist, sondern Fotograf: abblenden. Geht mit jedem Objektiv, an jeder Kamera, bei jeder Senorgrösse. Selbstverständlich auch an Kleinbild.
Ich wette, da liegt der gute Thom wie schon so oft mal wieder falsch.
Die Panasonic FZ1000 zeigt schon ganz gut, was mit einem 1"-Sensor an BQ zu erreichen ist, und wenn Nikon das mit der V4 nochmal toppen kann...
Da braucht man kein anderes Format, der 1"-Sensor ist genau richtig für die, die die ewige Freistellerei langsam satt haben.
Und ob es so leicht ist, aus der langsamsten spiegellosen Kamera auf dem Markt eine AF-Rakete zu machen, das bleibt noch abzuwarten.
Wie gesagt, da habe ich so meine Zweifel. Sony hat es in den ganzen Jahren nicht geschafft, den µFT-Vorsprung aufzuholen, von Fuji ganz zu schweigen. Und was die Samsung NX1 betrifft... nun, abwarten. Bisher gibt's da ja die unterschiedlichsten Aussagen.
Jedenfalls sehe ich keinerle Anzeichen dafür, das ausgerechnet Canon da plötzlich die Nase vorn haben sollte. Trotz Dual-Pixel-Technologie.
Und das fokussiert dann wie? Ich bitte dich.
Sehe ich anders. Jetzt, wo die BQ auch bei kleineren Sensoren deutlich zunimmt, wird das 1"-System so richtig interessant für Action- und Wildlife-Fotografie.
Auch da muss ich Dir widersprechen: Ich bin sicherlich kein KB-Fan, aber warum soll nun ausgerechnet APS-C den optimalen Kompromiss darstellen.
Canon hatte in der GX1 den optimalen Kompromiss-Sensor, aber da hatten vermutlich ein paar Leute im Vorstand die Hosen voll.
Es zeigt sich doch schon jetzt bei Fuji und Samsung, dass die lichtstarken Objektive halt doch wieder Okolyten werden. Es gibt zwar noch diverse andere Gründe, auf eine MILC umzusteigen, doch ein wichtiger Grund ist die Kompaktheit. Und die bieten halt von Weitwinkel bis Tele letztlich nur µFT und Nikon 1. Und zusätzlich noch den Vorteil, dass man sich bei Offenblende auch bei lichtstarken Objektive mit dieser nur wenige Zentimeter oder gar Millimeter tiefen Schärfeebene rumärgern muss.