Die Frage: "Hat Canon alles richtig gemacht?" kann in zweierlei Hinsicht gedeutet werden.
Hat Canon alles (aus Firmensicht) alles richtig gemacht, und
hat Canon alle (aus Kundensicht) alles richtig gemacht?
In erster Hinsicht bestimmt. Ganz klar schaut Canon danach seine Produkte so gut es geht am Markt zu plazieren und für die Zukunft auszurichten. Hierbei wird seit dem R-System sehr deutlich,dass eindeudig auf die Premiumschiene und KB gesetzt wird. Das ist aus betriebswirtschaflticher Sicht genau richtig und würde ich genauso machen.
In zweiter Sicht, aus Sicht der Kundschaft, so kann ich das weniger behaupten. Da gerade der APS-C Markt seit der EOS R und den RF Objektiven schon sehr vernachlässigt wurde. Seit der R5 und R6 sowie der Ankündigung der R3 und den raschen Ausbau der sehr umfrangreichen RF-Objektivpalette tut sich bei APS-C gar nichts mehr. Weder in Kamerasparte, noch bei den Objektiven. Und nicht jeder APS-C Nutzer hat Lust auf KB umzusteigen.
Somit wird ganz klar in Kauf genommen, dass diese Bestandskundschaft sich auf andere Marken verteilen. Aber das scheint Canon nicht all zu sehr zu beunruhigen. Scheinbar geht die Rechnung auf, dass man lieber Kunden aus dem APS-C Bereich verliert und darauf setzt, dass der Zulauf von anderen Seiten zum R-System es wieder wett macht.
Zumindest Finanziell scheint die Rechnung aufzugehen, denn wenn man ein halbwegs passable Kameraausrüstung samt Objektivpark im R-System zusammenstellt, hat man mal locker 4.000-5.000 Euro investiert, mit Luft nach oben, wenn man statt R oder R6 sich das Perminummodell R5 oder R3 holt. Dann sind wir schnell bei 8.000-10.000 Euro dabei.
Ich denke, aus wirtschaflicher Sicht macht Canon alles richtig, jedoch aus Kundensicht wird nur noch auf die "Edelkundschaft" gezielt. Die Gewinne von den Einsteiger und "Noch" Bestandskunden im APS-C Bereich, wird noch als Beiwerk mitgenommen aber gewiss nicht mehr als relevant angesehen. Sehr Schade aber aus Firmensicht voll nachvollziehbar.
Und nein, die R5 löst bei mir
kein "Habenwollen" aus.