Also mal aus der Sicht des Hobbyisten, der das alles nicht so eng sieht, aber gerne einen "Einstieg" in die Welt des naja "Kunsthandwerklichen Fotografierens" sucht - möchte ich mal formulieren - ist ne DSLR wirklich ne tolle Sache.
Klar, ich hab auch versucht mit analoger F-301 Sonnenuntergänge abzulichten. Aber in meiner momentanen Situation hätte ich weder die kontinuierliche Zeit (regelmässige Belichtungsversuche) noch das Geld (Filmentwicklung, Filmkauf), so lange zu probieren bis ein wirklich "schönes" Ergebnis rauskommt.
Mit der DSLR muss ich zwar genau so intensiv probieren bis was gutes dabei ist, aber ich habe nicht die Kosten und Wartezeiten des Entwickeln des Films. Auch wenn der Briefmarkenschirm oft nicht die Wahrheit spricht, und man vielleicht eine zweite und dritte Session machen muss: man erspart sich wochenlanges Warten auf Filmentwicklungen (gut, inzwischen geht das schneller als 1985 in der Provinz

) - und hat eben auch die bessere Möglichkeit an der "Entwicklung" mitzuarbeiten. Ich habe keinen direkten Zugang zu einer Dunkelkammer, aber ich kann meine Aufnahmen am PC nachbearbeiten, mit den Belichtungs/Helligkeits/Kontrast/Schärfewerten und watnichalles spielen, meine Fehler so erkennen und es schnell und vor allem ohne Folgekosten noch mal probieren.
Für mich bedeutet das eine wesentlich steilere Lernkurve, und eine viel größere Lust zu Experimenten ("was passiert wohl wenn ich das jetzt mal SO aufnehme...").
Klar, ich hab auch schon in ner DuKa gestanden, das ist auch einfach einmalig. Vom Gefühl der Bildherstellung ein ganz anderes als die Bearbeitung am PC. Damals war ich so 10, und die Bilder habe ich heute noch. Aber ich möchte mir trotzdem diesen Aufwand nicht machen - und dennoch besagten Sonnenuntergang schön ablichten.
Das Argument aus der Vordiskussion mit den "schlechten Digital-Objektiven" kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Ich denke das die Qualität der Objektive im Consumer-Bereich generell nachgelassen hat, wenn ich mir die Kit-Linsen anschaue.
Früher hat Nikon als Einsteigerobjektiv ein 50mm/1:1.8 verkauft, aus Metall, in einer Qualität die, bei den heutigen Nikon-Kitscherben ihresgleichen wahrlich VERZWEIFELT sucht. Natürlich gibt es immer noch gute Objektive in entsprechender Qualität - aber die sind eben nach wie vor deutlich teurer als 200 oder 300 Euro.
Hierfür kann man IMO aber nicht die Digitalfotografie verantwortlich machen, sondern höchstens das mangelnde Qualitätsmanagement der Hersteller. Ich habe an meiner D50 jedenfalls ebenso brilliante Ergebnisse mit den alten Objektiven meiner Eltern, wie an meiner F-301. An den Problemen der Digital-Objektive sind also wohl eher nicht die Digitalen Kamera-Systeme schuld.
Ich finde, jeder wie er mag! Analog hat einen besonderen Charme, Digital hat praktische Vorzüge. Gute Bilder in brillianter Qualität liefern beide, und mit beiden kann man auch Scheissbilder machen in mieser Qualität. Also: jeder wie er mag!
