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Gurskys Auflösung

AW: gurskys Auflösung

genau 234,5 dpi

quatsch, das kann dir allerhöchstens der fotograf persönlich sagen...
wobei ich bei der größe auf ~100dpi tippen würde...

Würde ich auch schätzen. Wenn man nahe dran geht wirkt das aus der Erinnerung raus so wie 72 dpi (gibt da aber auch Unterschiede). Und ja, sie wirken natürlich durch die Grösse. Dem kann man sich aber nicht so ganz entziehen. Und das bleibt haften.
 
AW: gurskys Auflösung

Theoretisch kann das jeder der die endsprechende Ausrüstung besitzt.

Ja ja so ist das mit der Kunst. Hinterher können das alle. In der Kunst geht es aber nicht darum auf schon fahrende Züge aufzuspringen , sondern diese selbst zu steuern. Und die Technik steht schon gar nicht im Vordergrund. Ob Pinsel, Lochkamera oder weis Gott was... das sind nur Werkzeuge.
 
AW: gurskys Auflösung

Theoretisch kann das jeder der die endsprechende Ausrüstung besitzt.

bei so einem satz, und dann erst sah ich, dass der herr über mir den auch schon zitierte, muss man sich schon wundern.
und zwischen theoretisch können und praktisch machen (und dann bitte nicht nachmachen!) liegen mindestens zwei universen. und es gibt so vieles, dass man hätte selbst machen können, aber immer machten es vorher schon andere und bekamen dafür sehr viel ruhm.
und praktisch können es auch nicht viele.
das sind bei gursky orte ohne beginn und ende. schier endlos auf riesigen abzügen. absolut großartig.
 
AW: gurskys Auflösung

Irgendwo auf dem Dachboden habe ich noch mein Malzeug aus der Schule. Theoretisch kann ich ja auch so malen wie Van Gogh :cool:
 
AW: gurskys Auflösung

Ich selbst sehe mich als totalen Technik und Auflösungsfreak...
Seine Fotos sind sicherlich nicht schlecht, aber ich kenne deutlich bessere Künstler als Gursky. Er Verkauft seine Fotos hauptsächlich durch die gigantische Größe.
Manchmal denke ich, daß ich hier falsch bin. :rolleyes:
Wer sowas schreibt hat weder von Fotografie noch von Kunst einen Schimmer.

Zur Auflösung:
Auch Gursky hat keine Spezialfilme, denn sowas gibt es auch für einen Gursky nicht.
Aus einem 18/24 Großformatdia (18 x 24 cm !!!) läßt sich schon einiges rausholen.
Korrigiert mich bitte wenn ich mich verrechnet habe, aber das dürfte die 50fache Fläche eines Kleinbilddias sein.
Ich habe mit Großformat gearbeitet und die Vergrößerungen für Messestände waren mit Gurskys Bildern größenmäßig vergleichbar.
Hergestellt wurden diese in Fachlabors, die mehrere Bahnen belichtet und montiert haben.
Ich habe die Gurskyausstellung in München besucht und wage mal zu behaupten, daß es sich bei den Bildern um eine Auflösung von ca. 100 dpi gehandelt hat.
 
AW: gurskys Auflösung

Selbst 100 DPI sind bei solchen Größen schon eine Menge Zunder. ;)

So irgendwas mit 102MP wenn ich mich jetzt nicht verechnet habe.
 
AW: gurskys Auflösung

Wer noch Fragen zur verwendeten Technik hat, kann sich im führenden Labor der deutschen Fotokunst erkundigen:

http://www.grieger-online.de/de/

Für jeden, der theoretisch auch Alles und besser kann, eine gute Gelegenheit.
 
AW: gurskys Auflösung

Was ich sagen will ist, dass Gursky seinen Ruf als über Künstler der seine Bilder um millionen von Euros verkauft zu unrecht trägt. Seine Fotos sind sicherlich nicht schlecht, aber ich kenne deutlich bessere Künstler als Gursky. Er Verkauft seine Fotos hauptsächlich durch die gigantische Größe. Theoretisch kann das jeder der die endsprechende Ausrüstung besitzt.

:lol: selten so gelacht. Definiere bitte "bessere Künstler". Wann ist ein Künstler besser als der andere?

Und ich würde gerne von Dir solche Bilder sehen. Jetzt sag nicht, Du hast keine Ausrüstung. Gursky hat viele seiner Arbeiten vor dem digitalen Zeitalter gemacht. Kein Photoshop etc. Insofern dürftest Du es einfacher haben als Gursky zu seiner Anfangszeit. Also: Hic Rodus, hic salta. :D

Und ich war in München bei seiner Ausstellung. Die Bilder sind genial. Von weitem betrachtet oft abstrakt entdeckt man bei näherem Herangehen mehr und mehr Details (Linien - Reisfeld - Arbeiter auf Reisfeld). Irre gut. Das macht doch den Reiz der Arbeiten aus. Ausrüstung ist eben nicht alles, sondern Ideen. Dazu ist die Umsetzung nachher "easy going".
 
AW: gurskys Auflösung

bei so einem satz, und dann erst sah ich, dass der herr über mir den auch schon zitierte, muss man sich schon wundern.


... so ging es mir auch. Etwas kopieren, also nachzumachen, das kann heute mit den elektronischen Hilfsmitteln und viel Zeit wirklich fast jeder; doch bei Kreativität kommt es eben darauf an, dass man auch neue Ideen hat; ein Fotokünstler (und als solches sieht er sich ja) kann sich auch nicht auf Dauer immer wieder selber kopieren.

Und bei den neuen Ideen hapert es dann bei vielen doch noch ...

Außerdem sagt der Fotokünstler von sich selber ausdrücklich, dass jedes Bild am Computer ausführlich bearbeitet wird; ohne den PC wären diese Bilder nicht möglich und als Rohaufnahme sind sie z.T. auch völlig unspektakulär. Von daher ist die Auflöung des Sensors hier zweitrangig, entscheidend sind hier letztlich die Fähigkeiten zur Bildmontage und das "künstlerische Auge" (ich will da ausdrücklich nicht von Bildmanipulation sprechen, wie sie von anderen Fotografen zum eigen Vorteil mißbraucht wird; es geht dem Künstler hier ja nicht darum, uns etwas vorzutäuschen, sondern etwas zu verdeutlichen durch Überhöhung).

viele Grüße
Michael Lindner
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: gurskys Auflösung

Was ich sagen will ist, dass Gursky seinen Ruf als über Künstler der seine Bilder um millionen von Euros verkauft zu unrecht trägt.

Seine Fotos sind sicherlich nicht schlecht, aber ich kenne deutlich bessere Künstler als Gursky.

Er Verkauft seine Fotos hauptsächlich durch die gigantische Größe. Theoretisch kann das jeder der die endsprechende Ausrüstung besitzt.


... ok, das ist nun Deine Meinung, aber dieses "ich kenne ..." ???

Der Fotomarkt funktioniert nicht anders als der restliche Kunstmarkt. Und vom Käufer her gesehen ist es legitim, einer Mode zu folgen. Preise werden gemacht, und Banken sowie Versicherungen, die in Empfangshallen gerne Großformatiges hängen haben, können nunmal ganz andere Preise zahlen.

Vieleicht können wir uns darauf einigen, dass er ein außergewöhnlicher Fotograf ist; und das ist in Zeiten der endlosen Bilderflut doch schon etwas.

Und was Kunst ist, sollen ruhig die Menschen in 100 Jahren entscheiden, mit etwas mehr Abstand. Die meisten Künstler sind ja erst nach ihrem Ableben "berühmt" geworden. Für das Auskommen mag es ja gut sein, wenn man von seiner Kunst leben kann (aber auch Anni Leibowitz zeigt ja, dass das schief gehen kann; hat sie doch all ihre "zukünftigen" Werke (!) bereits verkaufen müssen).

Und Beuys ist für Viele heute ja auch noch immer keine "richtige" Kunst. Es hat sicher viel mit Geschmack zu tun, und den sollte man jedem zugestehen. warum auch nicht.

Gerade uns Deutschen fällt es immer noch schwer, andere "Geschmäcker" neben sich zuzulassen, da muss es gleich immer das Beste sein. Wenn man sich über die Jahrzehnte mal ansieht, was da in der Fotografie schon alles in Mode war - und hat sich doch wieder (glücklicherweise) geändert.

Amerikaner gehen da viel unbeschwerter an die Sache heran; das mag Nachteile haben (sie blicken ja auch nicht auf den Ballast einer langen kulturellen Vergangenheit zurück wie die Europäer) - aber zumindest sind viele künstlerischen Anstöße nicht umsonst aus der "Neuen Welt" gekommen. Zumal dort das Kapital nicht soviel Abneigung gegenüber Neuem hat.

Ich glaube, dass er selbst sich nicht als "Über-Künstler" sieht; und was Werbestrategen herausschreien, damit besser verkauft wird, braucht man ja nicht auf die Goldwaage zu legen. In zehn Jahren kann die Fotografie wieder ganz woanders stehen, und dieser Fotokünstler wird sicher in den Museen hängen, und wenn auch nur, weil er der Erste war, der solche speziellen Bilder hergestellt hat. Diesen Platz wird ihm keiner mehr nehmen können, auch keiner, der in einigen Jahren mit einem PC mit 64 CPU-Kernen daherkommen wird; der Ruhm gehört nunmal nicht den Kujau's (vieleicht aber das Geld).

viele Grüße
Michael Lindner
 
Man merkt deutlich, wer schon mal einen Meter vor so einem Riesenbild stand und den Mund ob der vielen kleinen Details nicht mehr zubekommen hat, und wer einfach nur mal so ahnungslos daherschwätzt.

An die Schwätzer: Schaut euch die Bilder einfach mal im Orginal an.
 
An die Schwätzer: Schaut euch die Bilder einfach mal im Orginal an.
Ich weiß, dass Gurskys Bilder im Original am besten wirken. Aber was ihn für mich so überragend macht ist, dass ich seine Bilder selbst auf DinA4 im Katalog schon fantastisch finde. Die wirken im großen wie im kleinen (wenn auch groß natürlich noch intensiver).
 
Na ja... Das einzige bild das mit halbwegs gefällt ist der Strand. Alle anderen sind nur interesant weil sie so gross sind...

Wenn Du die Ausstellung nicht gesehen hast, sondern nur vor dem Bildschirm sitzt, dann SCHWEIG!

d.h. bei 300dpi auflösung

Ich schätze zwischen 70 und 100 DPI für das fertige Bild

was ich aber bezweifel ist, dass gursky FINE ART PRINTS in 72dpi drucken lässt.

Gurski druckt selbst.

Künstlerisch gesehen finde ich nur 3 Bilder herausragend und ausergewöhnlich. Das Bild aus Nord Korea, Der Strand von Rimini und Bahrain.

Das Bild aus Nord Korea? Der Strand von Rimini? Gursky hat viele Bilder in Nordkorea gamacht und viele Bilder von der Rennstrecke in Bahrain. Du warst nie in einer Gursky - Ausstellung!

Man merkt deutlich, wer schon mal einen Meter vor so einem Riesenbild stand und den Mund ob der vielen kleinen Details nicht mehr zubekommen hat, und wer einfach nur mal so ahnungslos daherschwätzt.

:top: Ich jedenfalls stand wie angewurzelt vor diesen Bildern. Einfach nur fantastisch!

An die Schwätzer: Schaut euch die Bilder einfach mal im Orginal an.

Ist leider nicht so leicht. Die Bilder dürften so bald nicht mehr gezeigt werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
interessant wie in diesem forum jedem x-beliebigen fotografen , egal wie "gut" oder "schlecht" (geschmackssache" , einfach eine reine technik-orientierung angedichtet wird ... gursky macht solche bilder nicht weil er den betrachter mit der schieren größe oder der detailschärfe beeindrucken will , quasi ein schwanzvergleich samt kampfansage an sämtliche amateur-fotografen (so wie das hier auch allzu oft gemacht wird ) ...

vielmehr sind besagte detailschärfe und das dazugehörige format doch nur mittel zum zweck etwas auzdrücken , und nicht einfach zurschaustellung von technischem können , geschweige denn l'art pour l'art , also kunst um der kunst willen .

gursky ist meiner meinung nach mehr monumentalmaler der heutigen zeit , der die gesellschaft in ihrem kollossalen kollektiv in für den betrachter begreifbare formen verpackt .

Vor allem seine montagen von der (chicagoer ?) lebensmittelbörse erinnern an altmeisterliche schlachtengemälde ... und die bilder wirken schon auf den kleinen A6 seiten seines buches .


auch würde ich hier nicht von "fotgrafischem auge" reden ... ich denke vielmehr dass gursky eine ziemlich genau vorstellung von dem hat was er machen will und er sich "lediglich" das fotografische , "naturalistische" mal-material holt um es dann am computer zum geplanten gesamtkunstwerk zusammenzuführen .


mfg maxe
 
Leider, leider habe ich die Gursky-Bilder noch nicht im Original gesehen. Lediglich ein Buch zu einer Ausstellung habe ich gelesen. Und auch wenn ich mit seiner Kunst an sich manchmal nicht ganz so viel anfangen kann (das bleibt einem jeden ja unbenommen), bin ich doch beeindruckt von der Arbeit und der Leistung, die dahintersteckt.

Wenn ich das in dem Buch richtig verstanden habe, so besteht kaum eines seiner Bilder aus nur einem Ausgangsfoto. Es wird viel aus verschiedenen Fotos montiert, teilweise wird auch einiges an den Endbildern retuschiert. Manchmal fügt er die Bilder auch so zusammen, wie sie in "Natur" nicht aussehen würden. Zum Beispiel hier. Da stand er auf einer Art Brücke, fotografierte einmal nach links und einmal nach rechts und fügte die Bilder in der Mitte zusammen. So sieht es dort gar nicht aus! Da gab es auch noch ein anderes Beispiel in dem Buch.

Auch bei den Bildern mit vielen Menschen werden sehr oft sehr viele verschiedene Ausgangsbilder hergenommen und die Menschen aus den Bildern in eines hineingefügt.

Was er aber wie genau macht, wird sein Geheimnis bleiben und ich denke schon, daß er durch diese Arbeitsweise eine enorme Auflösung erreichen kann. Mehr, als mit nur einem Ausgangsfoto.

Übrigens gibt es ein Fotopapier in der Größe, die er benutzt, gar nicht mehr, er stückelt bei den Großformaten zusammen. Auch die Glasscheiben hat er mittlerweile durch Kunststoff ersetzt, weil er keine mehr in der passenden Größe bekommen hat.

Wie schon von manch anderen angemerkt: nachmachen kann jeder, aber erst einmal Vorreiter sein und seine Marke setzen!

Edith sagt: bei dem Prada-Bild am Anfang des Freds hat er nur einen Teil des Regals für zwei Schuhe tatsächlich gebaut und dann immer wieder die Schuhe gewechselt und die Fotos am Ende hintereinander gesetzt.
 
Hallerstmal
@#36 von Knilch
ergänzend zu deinen Ausführungen:
Fotopapier für Ausbelichtungen gibt es in der Regel bis 125cm Breite für Durst Lambda oder ECE Lightjet - in Ausnahmen bis 60" = 152cm.
Bei 60" ist auch bei InkJetDruckern Schluß.
Auf Folie oder Banner lassen sich aber Medien bis 320cm und mehr mit Solventdruckern bedrucken.

Optiwhite Flachglas - in das man die Drucke einlaminieren kann - gibt es bis Grössen von 600cm x 320cm.

Gursky hat maßgeblich den Hype um das Diasec Verfahren, bei dem die Prints mit einem Spezialsilikon mit der Bildseite auf eine Acrylglasplatte geklebt werden und meist zur Stabilität noch mit Dibond (einem Alu-Polyrthylen-Verbundplatte) rückwärtig stabilisiert werden mit geprägt.

Warum kein Glas?
Glas hat ein Gewicht von ca. 2,5kg pro m² und mm Dicke.
Mayday V würde einscheibig schon über 100kg wiegen. Acryl wiegt die Hälfte.

Leider haben auch die ankaufenden Museen schon festgestellt, dass Diasec-verarbeitete Fotobelichtungen nicht so lange haltbar sind, wie gedacht.
Schon nach bescheidenen 5 Jahrenb treten Veränderungen in Farbe und Dichte auf, da Acryl und Silikon sehr agressiv gegen Fotomaterialien reagieren.

Bei moderenen InkJet Drucken sieht es mit der Haltbarkeit deutlich besser aus. Die neueren Tintenfarbstoffe auf Feststoffbasis sind länger haltbar, als Fotobelichtungen.
Auch hier kommt es immer mit auf die Materialien und Kleber an.

Als Gursky in den 200ern eine Präsentationsform für seine Gigantobilder suchte, gab es leider ein Glas-Bild-Laminat noch nicht.
Heute besteht sogar die Möglichkeit direkt auf Glas zu drucken.

Gruss Ralf
 
AW: gurskys Auflösung

... ok, das ist nun Deine Meinung, aber dieses "ich kenne ..." ???

Der Fotomarkt funktioniert nicht anders als der restliche Kunstmarkt. Und vom Käufer her gesehen ist es legitim, einer Mode zu folgen. Preise werden gemacht, und Banken sowie Versicherungen, die in Empfangshallen gerne Großformatiges hängen haben, können nunmal ganz andere Preise zahlen.

Vieleicht können wir uns darauf einigen, dass er ein außergewöhnlicher Fotograf ist; und das ist in Zeiten der endlosen Bilderflut doch schon etwas.

Und was Kunst ist, sollen ruhig die Menschen in 100 Jahren entscheiden, mit etwas mehr Abstand. Die meisten Künstler sind ja erst nach ihrem Ableben "berühmt" geworden. Für das Auskommen mag es ja gut sein, wenn man von seiner Kunst leben kann (aber auch Anni Leibowitz zeigt ja, dass das schief gehen kann; hat sie doch all ihre "zukünftigen" Werke (!) bereits verkaufen müssen).

Und Beuys ist für Viele heute ja auch noch immer keine "richtige" Kunst. Es hat sicher viel mit Geschmack zu tun, und den sollte man jedem zugestehen. warum auch nicht.

Gerade uns Deutschen fällt es immer noch schwer, andere "Geschmäcker" neben sich zuzulassen, da muss es gleich immer das Beste sein. Wenn man sich über die Jahrzehnte mal ansieht, was da in der Fotografie schon alles in Mode war - und hat sich doch wieder (glücklicherweise) geändert.

Amerikaner gehen da viel unbeschwerter an die Sache heran; das mag Nachteile haben (sie blicken ja auch nicht auf den Ballast einer langen kulturellen Vergangenheit zurück wie die Europäer) - aber zumindest sind viele künstlerischen Anstöße nicht umsonst aus der "Neuen Welt" gekommen. Zumal dort das Kapital nicht soviel Abneigung gegenüber Neuem hat.

Ich glaube, dass er selbst sich nicht als "Über-Künstler" sieht; und was Werbestrategen herausschreien, damit besser verkauft wird, braucht man ja nicht auf die Goldwaage zu legen. In zehn Jahren kann die Fotografie wieder ganz woanders stehen, und dieser Fotokünstler wird sicher in den Museen hängen, und wenn auch nur, weil er der Erste war, der solche speziellen Bilder hergestellt hat. Diesen Platz wird ihm keiner mehr nehmen können, auch keiner, der in einigen Jahren mit einem PC mit 64 CPU-Kernen daherkommen wird; der Ruhm gehört nunmal nicht den Kujau's (vieleicht aber das Geld).

viele Grüße
Michael Lindner

Der Kunstmarkt ist sicherlich kein Indiz dafür ob etwas Kunst ist.

Allerdings teile ich Deine Meinung nicht, dass Kunst so etwas wie zufälliger Geschmack ist.

Kunst ist bis zum Ende der Moderne und bis hinein in die Gegenwart auf Grund verschiedener und wechselnder Merkmale als Kunst erkennbar und deren Qualität objektiv beschreibbar. Richtig ist, dass sicher einiges durch ein wenig zeitlichen Abstand deutlicher zutage tritt.

Echte Kunst ist klar erkennbar. Beuys war große Kunst. Warum? Weil ein angefaulter Filzbollen schön ist? Nein, weil es überfällig war diesen zur Kunst zu erklären. Es war im Kanon der abendländischen Kunstgeschichte ein notweniger Schritt. Konsequenter als Pop. Beuys hat ihn getan. Dafür wurde er berühmt.

Kunst und ihre Definitionen ist komplex und unterliegt seit der griechischen Antike einer stetigen Wandlung. Bei den 7 freien Künsten der Antike war keine Photographie aber z.B. auch noch keine Architektur dabei.

Kunst kann das Schöne Wahre und Gute zeigen, den Kern des Seins im Häßlichen, sich selbst genug sein, andere wachrütteln, den Kanon der Künste erweitern oder ihn trefflich und gekonnt zitieren, sie kann autonom oder in Diensten sein, sie kann nach Adorno auch nur durch die Verneinung alles Gegenständlichen das Unbegreifliche versuchen zu überwinden oder in der konkreten Darstellung des Einen das undarstellbare Andere in unserem Geiste fühlbar machen.

Kunst kann so viel, aber nur von denen wirklich verstanden werden die sich mit ihrem Wesen auseinandersetzen, weil es eine Grundregel gibt: Wer keine Ahnung von ihr hat, wird zu ihr auch keinen Zugang finden und mit seinen "verletzten Geschmacksnerven" an ihrer Oberfläche herumkratzen.

Leider schafft dieser erschwerte Zugang auch Raum für vielerlei Scharlatane die den Kunstmarkt manipulieren. Diese werden gut verdienen aber nicht von Dauer sein. Allerdings sind diese nur durch Wissen und nicht durch die Geschmacksnerven zu überführen.

Gursky ist Kunst. Es wird nun an Anderen sein diese zu überwinden, weiterzuentwickeln, zu zitieren oder etwas gänzlich anderes, neues mit der Photographie anzustellen. Nur wird das mit einer Technikdiskussion nicht gelingen.

Der Thread sollte heißen, Gurskys Gedanken. Seine Auflösung zu toppen wäre leichter möglich, seine Gedanken zu toppen, darauf wird es ankommen.

Gruß
Alexander
 
Ich war letztes Jahr in einer Gursky Ausstellung in Basel. Der Reiz ist das bei ihm eben nicht die normalen Betrachtungsabstände gelten. Man kann die 2*3 m Bilder problemlos aus 20 cm Entfernung anschauen (dann sieht man eben nur einen "Crop"). Auch in dem Abstand sieht man noch alle Details. Leider habe ich bisher nichts wirklich konkretes zu seinem Workflow gefunden (verständlich aber dennoch schade), aber es sind immer definitiv mehr als eine Aufnahme.
Für das Bild "Montparnasse" habe ich in einem Buch über ihn gelesen, dass es aus über 100 Einzelbildern besteht. Gerade dieses Bild finde ich beeindruckend, weil es keinen echten Fluchtpunkt hat. Keine Ahnung wie man so etwas vernünftig hinkriegt.
Gursky is KING!
 
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