Ist es nach Deinen praktischen Erfahrungen so, dass beim Einbein die Dämpfung gegen Wind durch das Halten der Kamera mit der Hand sowie auch die relativ stabile Belastung auf der senkrechten Achse des Einbeins Vorteile bringen, die den zumindest theoretisch ruhigen Stand auf dem Dreibein aufwiegen?
Bei starkem Wind, Sturm, nutzt ein Dreibein rein gar nichts! Beispiel: Mont Ventoux (2000 m), Provence, Südfrankreich, bei Mistral (Rhonetal-Sturm). Mir schlug es die schwere Fototasche nur so um die Ohren, die Autotür war kaum zu öffnen, ein Dreibein hätte der Sturm glatt weg geblasen!
Aber ein Einbein (Monostat RS-16 Profesionell) mit voller Kraft gegen die Mauer gepresst, ergab rasttenscharfe Fotos mit Tele...
Der Kern der Sache ist die Stabilisierung der "rotativen Verzitterung", also der Verwacklungen um die Drehachse des Einbeins.
Da helfen nur zwei Dinge:
- Unnachgiebig harte, verwindungssteife Rohre
- Monostatfuß
Selbst mit Monostatfuß wackelt die Geschichte, wenn die Rohre nicht absolut steif gegen Verwindung sind! Ich erlebe das gerade mit dem (zu) leichten Carbon-Gitzo GM2540 mit Monostatfuß, das sich für ein 500 mm Objektiv zu sehr verwinden lässt und dadurch trotz Monostatfuß rotativ zittert.
Mit einem alten dreiteiligen Bilora Einbein 2106 mit dicken Rohren aus Alu (und Monostatfuß) ist das nicht der Fall. Dieses Einbein steht und rührt sich beim Verwindungsversuch kein bisschen. Ideal für lange Brennweiten bei leichtem Wind!
Also, einfach irgendein beliebiges Einbein des reichaltigen Angebots tut's nicht! Es muss nicht nur stabil genug und hoch belastbar sein, sondern muss auch unbedingt absolut verwindungssteif sein! Wenn sich ein Einbein durchbiegen lässt - wie das neue Monostat Carbon - , dann Finger weg! Gummibäume taugen nicht als Einbeinstative ...