Hier gibt es meines Erachtens einen Irrtum: nicht die Anzahl der Einstellmöglichkeiten ist für die Bildqualität maßgeblich, sondern die Qualität und Relevanz derselben.
Hier gibt es einen anderen Irrtum: "Qualität" und "Relevanz" sind nicht für alle Ansprüche gleich.
Bei JPEG-Einstellmöglichkeiten wirst du durch Fujis Entscheidungen fremdbestimmt.
Die achten vor allem darauf, dass es simpel und "einfach gestrickt" ist. Also suchen einen kleinsten gemeinsamen Nenner, den keinen überfordert, auch nicht die dummen und faulen, die ja auch ihre legitime Freude an der Kamera haben sollen, und Fuji nicht ständig an der Hotline mit Fragen nerven sollen. Diese Zielgruppe bestimmt letztlich den kleinsten gemeinsamen Nenner, der dann in JPEG-Menüs umgesetzt wird.
Oder nimm z.B. einen 80-jährigen, der sich für seine letzte Weltreise ein letztes mal eine schöne Kamera kaufen will, an derer Aussehen und Haptik er sich erfreut. Er möchte sich sehr gern mit JPEG beschäftigen, wird aber sehr schnell durch alles überfordert, insbes. bei Auswahlen in Menüstrukturen, kann sich schwer Sachen merken.
Für diese Zielgruppe ist OOC-JPEG und dessen Einstellmöglichkeit-Beschränkung eben (auch) gedacht, muss also darauf Rücksicht nehmen.
Daher ist OOC-JPEG immer primitiver als richtige (vollausgestattete) RAW-Converter. Das wird nie eine Art Lightroom-App werden können. "Primitiver für alle" ist aber nicht dasselbe wie "relevanter für alle". Diesen logischen Fehlschluss machst du aber.
Selbst diese Simpelheit ist fast schon zuviel für unseren Weltreise-"Opa", aber für andere wie dich reicht das eben von deinen Ansprüchen her, ist bei dir der "Sweet Spot". So hat Fuji beide Zielgruppen erfolgreich bedient am Ende, und alle sind happy
Das ist Fujis Ziel.
Einer dritten großen Zielgruppe reicht das nicht, die profitieren von der ganze RAW-latitude und anschließend von Adobes Funktionsreichtum, der für sie Relevanz besitzt.