Fuji XF viel, viel höherwertige native Linsen bietet.
Also kann ich wiegesagt nicht bestätigen , anhand der extrem sorgfältig aufgenommenen Testbilder von DPR.
Dass das 56mm 1.2 bei f/5.6 an allen Ecken unterschiedlich unscharf ist, zeigt ja, dass man nicht alles nur dem RAW-Converter in die Schuhe schieben kann. Das XF kämpft da auch schon mit Auflösungsgrenzen, trotz Abblendung.
Ich glaube da ist viel Fan-Hyping mit dabei. Letztlich wird auch bei XF halt mit Wasser gekocht, jedes Objektiv hat da sein eigenes individuelles Stärken/Schwächen-Profil.
Das viel günstigere Canon bildet offenbar etwas konsistenter schärfer ab (mit Bayer-RAW-Bonus) oder ist meinetwegen rein optisch gleichauf (ohne Bayer-RAW-Bonus).
Das ist jedenfalls das, was ich sehe.
Dass die Fuji-RAWs mal entrauscht/geglättet und mal (bei klaren Kanten) nachgeschärft zu werden scheinen, ist eigentlich schon etwas schummelig. Was davon in der Kamera passiert und was davon bei Adobe, ist natürlich spekulativ.
Ich glaube mal, dass die Nachschärfung aber auch im RAW-Converter passiert, um den Detailverlust wieder auszugleichen.
bei subtilen Details (wie Bartstoppeln) klappt das halt nicht, weil die keine klaren Kanten haben, auf die der Nachschärfer anspringt. Bei klarer Schrift dagegen ganz gut.
Die Fuji-RAWs (aber auch deren JPEGs) erschienen mir jedenfalls ziemlich cooked, das geht schon teils in die Richtung Smartphone-Look bei der Glättung. Ist halt nicht mein Geschmack.
Wenn ich Porträts mache, entscheide ich lieber selber, ob und was ich platt-bügele (selten bis nie), oder wann ich nicht lieber (ähnlich wie Peter Lindbergh oder Andreas Jorns) einen natürlich-rohen Look bevorzuge.
Fuji ist halt offenbar sehr auf den japanischen Geschmack getrimmt, also Porzellan-hafte Geisha-artige Glattheit bei Porträts, Waxed-Skintone-Look. Dafür spart man dann tatsächlich Retusche-Arbeit, wenn man das immer anstrebt

Für Hochzeitsfotografen, die ja Schmeichelhaftes abliefern sollen (auch bei nicht mehr ganz frischen Best-Agern vor dem Altar), ist das tatsächlich ein gewisser Nutzen. Für die künstlerische oder High-end-kommerziell orientierte Fotografie (Lindbergh, Jorns) aber eher ein Schaden, finde ich.
Deshalb, liebe Fuji, denkt bitte über Bayer nach, meintetwegen für eine X-T3B Edition

Denkt bitte nicht, "wer so hohe Ansprüche an Detailreichtum hat, soll doch bitte zu GFX gehen".