Ich habe mittlerweile auch einige Erfahrungen mit dem Fringer gemacht.
Da der Adapter für mich gut funktioniert, wird er mittlerweile bei ungefähr der Hälfte meiner Fotos genutzt!
Folgende Objektive kommen zum Einsatz:
Canon 85mm 1.8 USM
Canon 50mm 1.8 STM
Sigma 18-35mm 1.8
Genutzte Kameras:
X-E1
X-T10
X-E3
Verarbeitung und Handling:
Die Verarbeitung ist größtenteils erstklassig!
Einzige Schwäche: Der Blendenring.
Der Blendenring dreht sich zwar angenehm leicht, aber nicht sehr sanft:
Akustisch ist deutlich die Reibung auf dem Tubus des Adapters auszumachen.
Ich habe den Blendenring einmal abgebaut (das geht problemlos) und großzügig gefettet.
Seitdem läuft er deutlich angenehmer.
Zudem war mir leider einmal etwas Dreck/Staub unter den Blendenring geraten.
Da der Blendenring aber sehr einfach zu demontieren ist, war die Reinigung kein Problem.
Der Blendenring stellt leider auch den haptischen Schwachpunkt des Adapters dar:
Der Ring ist direkt am Bajonett platziert und besitzt einen recht kleinen Durchmesser. Deshalb ist er schwer zugänglich. In der Praxis fällt das sehr auf!
Ich arbeite zur Zeit an einer Lösung per 3D-Druck. Hier werde ich nicht darüber berichten können, da ich in diesem Forum keine ungefragte Werbung für meine Produkte machen möchte, aber auf Fujirumors wurde bis jetzt über meine Augenmuscheladapter berichtet, und so denke ich, dass sich dort dann auch ein Hinweis auf den Blendenring finden wird, falls das Projekt irgendwann erfolgreich ist
Funktion:
Funktionieren tut er genau, wie er soll!
Fringer haben im Benutzerhandbuch, das auf deren Webseite zu finden ist, ausführlich über die Stärken und Schwächen ihres Produktes aufgeklärt.
Diese Beschreibungt trifft vollumfänglich zu. Hier ist der Hersteller also ehrlich:
Der Adapter scheint die Steuersignale der Kamera an das Objektiv ohne relevante Verzögerung zu übersetzen. Das Objektiv verhält sich somit im Bezug auf die Fokussierung und die Blendensteuerung, als besäße es einen Fuji-Mount.
Nachteile hinsichtlich der Performance gegenüber Fuji-Linsen resultieren deshalb im Wesentlichen aus der Technik der Objektive.
Das bedeutet:
- Greift der Phasen-AF der Kamera, so fokussieren die Objektive blitzschnell
- Nutzt die Kamera den Kontrast-AF, so pumpen die Objektive stark, fokussieren langsam und treffen den Fokus oft nicht sicher. Das iterative Umfahren des Fokuspunktes zur Fokusacquise stellt eine besonderheit des Kontrast-AF dar und stellt besondere Anforderungen an den Autofokus der Objektive. Nach meinem Verständnis sind die DSLR-Objektive darauf nicht ausgelegt.
Das zuletzt erwähnte Autofokuspumpen tritt also auf, sobald die Kamera auf den Kontrast-AF zurückgreifen muss.
Dies geschieht im Wesentlichen, wenn:
- Ein Fokusfeld ohne Phasen-AF gewählt ist. Fujis der ersten Sensorgeneration besitzen leider keinen Phasen-AF, und aus diesem Grund kann der Adapter auch nur sinnvoll mit Kameras ab X-Trans II verwendet werden.
- Wenn am Fokuspunkt im Motiv keine Kante mit hinreichendem Kontrast für den Phasen-AF vorhanden ist.
- Wenn das Motiv zu dunkel für den Phasen-AF ist
- Wenn die Entfernung in der Tiefe zwischen dem momentanen Fokuspunkt und dem zu Fokussierenden Objekt zu groß ist. Dies ist eine spezielle Limitation des On-Sensor-PDAF. Ist also ein nahes Objekt fokussiert, und Ihr wollt dann auf ein entfernt liegendes Motiv fokussieren, so greift der Phasen-AF meist nicht.
Insbesondere bei wenig Licht habe ich bei der X-T10 sehr schnell probleme gehabt. Mit der X-E3 ging es schon wesentlich besser!
Falls jemand aus der Nähe von Bochum kommt und eine X-T3 besitzt, würde ich gerne Anbieten, den Adapter einmal gemeinsam an der Kamera auszuprobieren!
Insbesondere würde mich interessieren, wie sich der AF mit dem Adapter im Vergleich zur vorherigen Sensorgeneration bei wenig Licht und bei großer Entfernungsdifferenz schlägt!
Ich habe auch schon einige Sportaufnahmen von läufen mit der X-E3 und dem 85mm gemacht. Insbesondere hat es hier mit dem elektronischen Verschluss auch gut funktioniert!
Dabei habe ich einige Zeit benötigt, um das beste AF-C Preset zu finden. Dann war die Kombination aber ziemlich treffsicher.
Einige Bilder davon gibt es hier:
https://www.flickr.com/photos/foto_sonnenschein/44070151702/in/album-72157694544230070/
Fazit:
Ganz kurz:
Ich denke, der Adapter ist sein Geld wert. Alleine die Sigma-Zooms mit Blende 1.8 sind schon ein sehr gutes Argument.
Als Weitwinkellinse wird das Tamron 10-24mm sicherlich noch seinen Weg zu mir Finden.