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Freier Mitarbeiter

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Lupo89

Themenersteller
Hallo zusammen!

Heute habe ich bei meiner regionalen Tageszeitung eine "Anstellung" als Freier Sportfotograf erhalten. Meine Frage ist, was ich da pro Bild so circa an Vergütung erwarten kann? Die Auflage liegt bei 50.000 Exemplaren pro Tag.

Habe am WE die ersten "Aufträge" beim Eishockey und Turnen...

Mit freundlichem Gruß
 
Das frage ich mich auch. Ist ja nichts anderes, wie bei der 'normalen' Arbeit auch. Da wird auch das Gehalt verhandelt und nicht vom ersten Lohnstreifen überrascht.

Also vorm WE das wichtigste nochmal klären, würde ich sagen.
 
Ja das wird Mittoch geklärt, wollte nur mal wissen was so als "Verhandlungsbasis" angedacht sein könnte?
 
Sagt doch schon der Name: "Freier Mitarbeiter" - also nix :evil::ugly:

Im Ernst, wahrscheinlich kannst Du bei einem Regionalblatt zwischen 10 und 20 Euro pro Bild rechnen. Vernünftiger wäre es aber sich pro Auftrag und nicht pro Bild bezahlen zu lassen - dann kriegst Du nämlich immer Geld, egal ob was von Dir abgedruckt wird oder nicht...
 
Meine Frage ist, was ich da pro Bild so circa an Vergütung erwarten kann? Die Auflage liegt bei 50.000 Exemplaren pro Tag.

Habe am WE die ersten "Aufträge" beim Eishockey und Turnen...

Ist doch offenbar eh egal, sonst hättest Du ja vorher mal gefragt, bevor Du zugesagt hast.


Im Ernst, wahrscheinlich kannst Du bei einem Regionalblatt zwischen 10 und 20 Euro pro Bild rechnen. Vernünftiger wäre es aber sich pro Auftrag und nicht pro Bild bezahlen zu lassen - dann kriegst Du nämlich immer Geld, egal ob was von Dir abgedruckt wird oder nicht...


"Vernünftig" wäre vor allem auch zu begreifen, daß "Geld kriegen" nicht heißt, daß man da auch nur einen Cent Gewinn macht.

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,778200,00.html

Wenn man die 10 Euro pro Bild dann mal in eine saubere Kalkulation rein nimmt, dann wird man schnell feststellen, daß die Hermes Paketboten dagegen noch richtig gut dastehen, weil die nur ihre Arbeitsleistung und ein Auto und nicht noch zusätzlich eine Kameraausrüstung zu stellen haben.

Aber immerhin weiß man ja, daß auf drei geile Regionalsport-Fotos im Käseblättchen die Festanstellung als Fotograf beim Stern folgt, incl. schneller Autos, toller Frauen und einer Yacht in St. Tropez....

Da kann der Hermes-Versager ja nur dumm gucken!
 
Da bisher hier kaum einer auch nur ansatzweise verwertbare Infos gegeben hat, und so mancher sich eh nur die Mühe des Schreibens macht, um das Maul aufzureißen und sich lustig zu machen, hier mal ein paar Fakten:

Unter diesem Link findest du die von der Gewerkschaft vorgeschlagenen Bildhonorare. Diese werden in der Zeitungsbranche meist nicht erfüllt.

Du kannst nun mühsam für alle möglichen Bilder (1- oder 2spaltig, Titel etc) möglichst viel Geld aushandeln – oder du arbeitest auf Pauschale.

Ich würde dir bei 'ner Lokalzeitung eher zu letzterem raten, wenn sie sich denn drauf einlassen – auch 'ne Stundenpauschale ist ok, evtl. sogar besser). Zum einen fällt das mühselige Prüfen der Bildhonorare weg, zum anderen hast du festes Geld, auch wenn ein Artikel mal geknickt wird und das Bild nicht veröffentlicht wird (da kann es dann allerdings auch Ausfallhonorar geben, z.B: 50% der normalen Pauschale – auch das ist Verhandlungssache).

Das beste wäre aber, wenn du, wenn du jmd. kennst, dich mal bei einem anderen Fotografen, der fürs gleiche Blatt schießt, schlau machst…. Aber das geht natürlich nur, wenn du jmd. kennst.

50.000er Auflage ist für 'ne Regionalzeitung gar nicht mal so wenig. Letztlich aber wirst du – das ist meine Vermutung – froh sein, wenn du auf sagen wir mal 100 Euro bis 200 Tagespauschale kommst, je nach Bundesland. Ob da dann noch Sprit draufkommt, ist Verhandlungssache. Ggf. bieten sie dir auch nur 100 Euro an, und immer wieder mal ist dein Arbeitstag garantiert nicht nach 8 Std vorbei. Stelle dich aber sowieso drauf ein, dass sie sich nicht auf Pauschale einlassen werden.

Die Oberliga gestaltet sich dann anders: Cheffotografen größerer Tageszeitungen bekommen ein sehr gutes Gehalt und nehmen sich nebenbei die Freiheit, auch tagsüber noch Kundentermine zu schießen. Die kommen dann gern für 2 Std vorbei, berechnen dafür ne halbe Tagespauschale (bspw. 500 Euro), bekommen gleichzeitig die Arbeitszeit von der Tageszeitung bezahlt – und zudem große Teile der Kameraausrüstung über den Verlag finanziert (!). Also quasi kaum Kosten, dafür teils doppelte Gehälter. Machen auch andere Zeitungsfotografen so. Nicht zu unterschätzen ist, dass du als Zeitungsfotograf (solange es nicht nur Sport ist), unfassbar viele Kontakte zu Stadt, Wirtschaft und Kultur knüpfst – da fallen sehr schnell Aufträge ab, und wenn du die gut machst, bist du drin und bleibst es auch. Da ist dann von Pressebildern aus dem Rathaus über Fotos fürs Gewerbe bis Kultur alles drin. Und da ist der normale Kurs gern mal 800 Euro Tagespauschale minimum, zumindest in meinen Breitengraden.

Deine Fußballbilder finde ich schon gar nicht so schlecht.

Wie alt bist du?

Grüße
 
Hallo,

als ich noch freier Mitarbeiter war (so von 1993 - 1998) lag die Vergütung bei einer Lokalzeitung bei 23 DM pro Foto und 0,20 DM pro Zeile, die veröffentlicht wurde.

Nehme an, daß sich da durch die Inflation schon noch etwas getan hat, nur allzuviel sollte man da nicht unbedingt erwarten.

War als Nebenjob für einen Schüler ganz interessant. Aber leben würde ich von dem Geld eines freien nicht gern.

Grüße
 
Ob das mit der Pauschalbezahlung überhaupt möglich ist, ist eine recht große Frage: Die Zeitung, für die ich ab November schreiben und fotografieren werde, bezahlt nur Volontäre pauschal als "feste Freie", sonst gibt es nur "freie Freie", die nach Zeile bzw. Bild bezahlt werden. Als Praktikant habe ich 2007 15€ pro Bild bekommen, der freie Fotograf, der ab und zu auch beschäftigt wurde, knapp 40, soweit ich mich erinnere. Wessen Bilder sie dann genommen haben, wenn wir beide unsere lächelnden, händeschüttelnden Herren abgeliefert haben, könnt ihr euch vorstellen... mir war's damals recht.

Allerdings ist die Bezahlung in den alten und neuen Bundesländern auch sehr unterschiedlich (hängt natürlich auch vom Verlag ab). Während des Studiums habe ich bei einer mitteldeutschen Zeitung im Lokalteil gejobbt und habe pro 90 Zeilen MIT BILD rund 20 Euro bekommen. Keine Ahnung, ob das ein Spezialtarif für Studenten war, aber wenn man sich die Bezahlung als Praktikant in Baden-Württemberg dagegen anschaut...

Bitte sag Bescheid, wieviel dann schlussendlich dabei rausgekommen ist, wäre vielen, inklusive mir, eine große Hilfe bzw. Orientierung!
 
Ob das mit der Pauschalbezahlung überhaupt möglich ist, ist eine recht große Frage:


Nö, das ist überhaupt keine Frage, wenn man ein wenig Branchenkenntnisse hat.

Ettliche Zeitungen und Magazine in Deutschland bezahlen ihre freien Fotografen für Termine und Aufträge auf Tagessatzbasis statt per Anstrich.


Als Praktikant habe ich 2007 15€ pro Bild bekommen, der freie Fotograf, der ab und zu auch beschäftigt wurde, knapp 40, soweit ich mich erinnere. Wessen Bilder sie dann genommen haben, wenn wir beide unsere lächelnden, händeschüttelnden Herren abgeliefert haben, könnt ihr euch vorstellen... mir war's damals recht.

Tja, da mag man Dir irgendwie schon wünschen, daß Du das dann ab demnächst von der anderen Seite kennenlernst und doof schaust, wenn der Praktikant 15,- und Du nix bekommst. Dem ist das sicher Recht.

Und für Dich war das ja auch ein toller Triumph damals, oder?

Man muß schon ziemlich sonderbar drauf sein, um es cool zu finden, jemandem mit einem Dumpingpreis da Umsatz abgenommen zu haben, statt sich mal zu fragen, warum der andere für die selbe Arbeit mehr als das Doppelte bekommt!

Während des Studiums habe ich bei einer mitteldeutschen Zeitung im Lokalteil gejobbt und habe pro 90 Zeilen MIT BILD rund 20 Euro bekommen. Keine Ahnung, ob das ein Spezialtarif für Studenten war, aber wenn man sich die Bezahlung als Praktikant in Baden-Württemberg dagegen anschaut...


Das Gejammer von Leuten die zu Dumpingpreisen arbeiten und damit anderen das Einkommen zerstören ist nichts, was wirklich zu Mitleid führen kann.

Wer für 20 Euro 90 Zeilen und ein Bild von einem Termin liefert, dem ist nicht zu helfen.

Bitte sag Bescheid, wieviel dann schlussendlich dabei rausgekommen ist, wäre vielen, inklusive mir, eine große Hilfe bzw. Orientierung!

Klar, wenn sich die Hobbyjournalisten und Preisbrecher schön gegenseitig an ihren Dumpingpreisen orientieren, dann ist der deutsche Journalismus auf einem sehr guten Weg.

Aber immerhin bleibt Euch dann ja noch das allwissende Insider-Getue, daß die MFM-Liste und Gewerkschaftsvorstellungen von fairer Bezahlung total unrealistisch seien.


Auf Deiner Website schreibst Du:

"After my degree, I want to continue to work as a journalist, if possible"

Da kann man nur sagen, "falls es nicht möglich ist als Journalist deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, kannst Du dir selbst dazu gratulieren!"
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Summilux: Warum eigentlich dieser dauernd patzige bis überhebliche Ton? Erst im Fußballthread, jetzt hier, zum Schluss sogar recht persönlich, wie ich finde. Vielleicht solltest du noch ein bisschen an deiner Ausdrucksweise feilen?

Dass ich das "cool" fand, habe ich nicht geschrieben, sonderen dass es mir damals recht war. Den Hinweis, dass es mir in Zukunft vermutlich nicht mehr Recht ist, habe ich implizit gelassen und war der Meinung, man würde das durchaus rauslesen.

Sich über das "Gejammer" zu beschweren, von den bösen Dunpingarbeitern, ist eine Sache. Eine andere Sache ist: welche Aussichten hat man denn als Nachwuchsjournalist, ein besseres Gehalt einzufordern? Wenn du dich irgendwo bewirbst, zählen Arbeitsproben und Referenzen. Wenn sich Student A zu fein ist, den Job zu machen und mehr Geld will, wird von der Redaktion eben Student B angerufen. Der machts und bekommt später den besseren Job, weil er ja neben dem Studium "was gemacht" hat.

Und wie soll man denn bitte schön mal realistische Gehaltsforderungen aufstellen, wenn man sich nicht umhört, was andere für die Arbeit bekommen?
 
Sich über das "Gejammer" zu beschweren, von den bösen Dunpingarbeitern, ist eine Sache. Eine andere Sache ist: welche Aussichten hat man denn als Nachwuchsjournalist, ein besseres Gehalt einzufordern? Wenn du dich irgendwo bewirbst, zählen Arbeitsproben und Referenzen. Wenn sich Student A zu fein ist, den Job zu machen und mehr Geld will, wird von der Redaktion eben Student B angerufen. Der machts und bekommt später den besseren Job, weil er ja neben dem Studium "was gemacht" hat.


Zu Dumpingpreisen unterwegs zu sein ist was anderes als ein besseres Gehalt einzufordern.

Und, daß diejenigen die sich irgendwo haben ausnutzen lassen nachher die besseren Jobs bekommen ist auch ein Mythos. Den bekommen die, die schon im Studium bei denen Praktika absolviert haben, die anständig bezahlen.

Zeitungen die lächerliche Fotohonorare zahlen die nichtmal kostendeckend sind, sind keine Referenzen mit denen man später irgendwo groß punkten kann. Da fotografiert sich niemand eine so tolle Mappe zusammen mit der man irgendwo landen kann. Zu sagen, daß man da als Fotograf gearbeitet hat, ist eher ein negativer Punkt im Lebenslauf.

Zeitungen denen Bilder so egal sind, daß sie das billigste nehmen und drucken sind keine Leute die einem Fotografen bei seiner Karriere helfen können oder wollen.

Da macht man dann besser gleich irgendwo ein unbezahltes Praktikum, bei dem man aber was lernt statt sich irgendwo als billige Aushilfe benutzen zu lassen.
 
Den [Job] bekommen die, die schon im Studium bei denen Praktika absolviert haben, die anständig bezahlen.

Kann man nicht verallgemeinern, angesichts dessen, dass verdammt viele verdammt große Verlage unbezahlte oder mit 500 Euronen vergütete Praktika anbieten. Am liebsten für Masterabsolventen mit mehrjähriger Erfahrung und in online-Suchfunktionen mit "Volontariat" getaggt.


Zeitungen die lächerliche Fotohonorare zahlen die nichtmal kostendeckend sind, sind keine Referenzen mit denen man später irgendwo groß punkten kann. Da fotografiert sich niemand eine so tolle Mappe zusammen mit der man irgendwo landen kann. Zu sagen, daß man da als Fotograf gearbeitet hat, ist eher ein negativer Punkt im Lebenslauf.

Klar: ein guter Name zählt viel. Wenn du dir allerdings die deutsche Zeitungslandschaft anschaust, gibt es nun mal Einzeitungskreise, in denen es schlichtweg keine Auswahl gibt. Und ich denke, eine Mappe mit ein paar guten Bilder für Lokalzeitung XY sind besser als eine leere Mappe für den Stern.

Da macht man dann besser gleich irgendwo ein unbezahltes Praktikum, bei dem man aber was lernt statt sich irgendwo als billige Aushilfe benutzen zu lassen.

Wo ziehst du denn dann die Trennlinie? Ist unbezahlt also gleich besser als "billig"? Oder ist learning by doing nicht manchmal echt das Beste?
 
Sumilux, auf der einen Seite hast du recht, auf der anderen nimmst du den Mund ganz schön voll (um jetzt mal deinen Ton anzuschlagen).

Zum Thema Praktikant: Ich habe am Anfang bei einem sehr großen Zeitungsverlag keinen Pfennig fürs Praktikum bekommen. Das ist zwar auch 15 Jahre her, aber glaube mal nicht, dass es heute anders ist. Kommt sicherlich auf den Verlag bzw. Bundesland an. Aber es gibt Verlage, die kontrollieren so große Flächen und kaufen jede Hinz und Kuntz-Zeitung auf, dass sie die Preise bestimmen. Die ballern auch mal ein paar 100.000 Euro raus, weil sie ANZEIGEN zu Dumpingpreisen verkaufen. Nach einem halben Jahr dann ist die ansässige kleine Zeitung kaputt, weil sie nicht mithalten kann, und der Konzern kauft sie fürn Appel und nen Ei.

Nach dem Praktikum wurde ich Freier. Zum nicht so guten Kurs. Aber wenn du um dich herum 40 weitere "Freie" hast, die teils alle auf ein Volo warten... Und wenn jede Anfrage auf Gehaltserhöhung oder wenigstens Unkostenerstattung abgewiesen wird... Tja, was dann? Obstverkäufer werden? Ich habe die Zeit genutzt, um während des Studiums Erfahrungen zu sammeln und verdiente mehr als 'ne Cafébedienung.

Und weiter zum Thema Dumpingpreis: Ich habe für ziemlich gutes Gehalt Werbung fotografiert und geschrieben bei einer Zeitung, wie viele andere Freie auch. Dann hat der Verlag beschlossen, das Gehalt zu kürzen und verkaufte es uns als normale "Umstrukturierung". Nervenzerfetzende Verhandlungen standen an. Bis zum Ende hat KEINER unserer Ansprechpartner zugegeben, dass es sich um eine Gehaltskürzung handelt. WIr haben unsere Aufträge vor deren Augen mit dem alten und neuen Tarif verglichen. Heraus kamen Umsatzeinbußen bis zu 50 Prozent.

Das Ende vom Lied: Ich habe in den Sack gehauen. Andere auch. Und was passiert wie immer?: Es rücken neue nach. Sooooo schlecht ist die Bezahlung nämlich auch danach nicht gewesen, und Qualität war eh nicht gefordert. Da findet sich immer wer, ohne Erfahrung, ohne Ausbildung, der's übernimmt.

Gleiches gilt teils für den (Tages-)Journalismus vor allem bei kleinen Blättern. Ergebnis ist: Die Qualität sinkt, die Verkaufszahlen sinken, das ganze Ding geht den Bach runter, und ohne Tarifvertrag wird man oft besch*** bezahlt.

Und jetzt kommst DU an und rotzt "Hobbyjournalisten" und "Preisbrecher" voll?

Ja, so einfach kann man es sich machen. So ist es aber nicht. Die Verantwortung liegt bei den Verlagen und den Chefredakteuren, die teils auch noch Geschäftsführer sind, wozu sie nie ausgebildet wurden.

Wer über "Preisbrecher" schimpft, liegt meist falsch. Denn was ist ein Preisbrecher? In der Regel ein Anfänger bzw. ein "Laie". Diese wollen in den Markt, liefern aber schlechtere Qualität. Wären sie Profis, wüssten sie, was sie verlangen können und haben dafür auch bereits ihre Kunden. Aber da die Verlage lieber viele günstige Freie haben, denen sie allen ein Volo versprechen, anstatt viele Volos einstellen, für die sie dann noch mehr zahlen müssen, ist die Situation, wie sie ist.

Nun genau dem untersten Kettenglied vorzuwerfen - den Hobbyisten und Hausfrauen, die fürs Fotografieren und für schlechte Texte mehr Geld bekommen als beim Aldi -, wie du es tust: Das ist schlichte Arroganz, gepaart mit ein wenig Dämlichkeit respektive Weltfremdheit.

Der Konzern macht die Preise. Ich bin gegangen. Andere rücken nach. Das war schon immer so. Und das ist ganz bestimmt nicht dem "kleinen Mann" vorzuwerfen, so arrogant kann man kaum sein.


EDIT: Und noch etwas: Mit dieser teils schlecht bezahlten Arbeit habe ich mein Studium verdient. Mittlerweile verdiene ich so gut, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Bis dorthin wäre ich ohne meinen Lebenslauf nie gekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Weltretter: Ich bin 22 Jahre alt und mache das nur neben meiner Hauptberuflichen Tätigkeit, da ich mir dacht warum mit einem Hobby nicht etwas dazuzuverdienen?
Und danke für die nette Antwort, ist nicht selbstverständlich :)
 
Gern geschehen. Dann mache das! Du wirst schnell merken, ob es dir bezahltechnisch reicht oder nicht.

Und um Erfahrungen zu sammeln, muss man als Freier fast immer "günstig" in den Markt einsteigen. Man darf dann nur nicht den Absprung verpassen, der gekommen ist, wenn die abgelieferte Qualität nicht mehr mit dem Preis übereinstimmt.

Alternative ist 'ne Ausbildung oder das Studium. Aber das ist eine andere Geschichte, die beileibe auch nicht immer zielführend ist...

Grüße
 
Das ist schlichte Arroganz, gepaart mit ein wenig Dämlichkeit respektive Weltfremdheit.

Der Konzern macht die Preise. Ich bin gegangen. Andere rücken nach. Das war schon immer so. Und das ist ganz bestimmt nicht dem "kleinen Mann" vorzuwerfen, so arrogant kann man kaum sein.


Doch kann man; und genau genommen ist es weder dämlich noch arrogant und erst recht nicht weltfremd; jedenfalls nicht auf meiner Seite.

Wer für Beträge die nicht kostendeckend sind Aufträge fotografiert, dem kann man durchaus vorwerfen, daß das nicht wirklich clever ist und dem müßte eigentlich selbst aufgehen, daß das Geschäftsmodell da einen Haken hat.

Zu einem Termin zu fahren, da ein Bild zu machen und obendrein noch einen Text zu schreiben und das alles für 20,- € kann nicht kostendeckend sein. Das ist ein Verlustgeschäft. Jedenfalls, wenn man nicht so tut als wäre hier Umsatz = Stundenlohn.

Das ist schlicht Ausbeutung, genauso wie in den Fällen in denen man Leuten vormacht, den Namen neben ein Bild zu schreiben sei nahezu unbezahlbar und viel besser als jedes Honorar, weil das der sichere Weg zur Berühmtheit ist. Und da ist es auch wenig überraschend, wie schnell jeder der nicht spurt durch den nächsten Kandidaten ersetzt wird.

Es sollte auch einleuchten, daß wer Mitarbeiter so ausbeutet und bei Bedarf austauscht andere Ziele hat, als tolle Fotografenkarrieren anzustoßen und Leuten bei einer Weiterentwicklung zu helfen, um sie dann später für mehr Geld zu beschäftigen.



Etwas ganz anderes sind (auch unbezahlte!) Praktika und Volontariate! Jedenfalls, wenn es sich um echte Praktika und Volontariate handelt.

Denn da geht es darum, daß man etwas lernt und nicht, daß man als billige Arbeitskraft dient. Obendrein sind die auch zeitlich begrenzt.
 
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