Ob das mit der Pauschalbezahlung überhaupt möglich ist, ist eine recht große Frage:
Nö, das ist überhaupt keine Frage, wenn man ein wenig Branchenkenntnisse hat.
Ettliche Zeitungen und Magazine in Deutschland bezahlen ihre freien Fotografen für Termine und Aufträge auf Tagessatzbasis statt per Anstrich.
Als Praktikant habe ich 2007 15€ pro Bild bekommen, der freie Fotograf, der ab und zu auch beschäftigt wurde, knapp 40, soweit ich mich erinnere. Wessen Bilder sie dann genommen haben, wenn wir beide unsere lächelnden, händeschüttelnden Herren abgeliefert haben, könnt ihr euch vorstellen... mir war's damals recht.
Tja, da mag man Dir irgendwie schon wünschen, daß Du das dann ab demnächst von der anderen Seite kennenlernst und doof schaust, wenn der Praktikant 15,- und Du nix bekommst. Dem ist das sicher Recht.
Und für Dich war das ja auch ein toller Triumph damals, oder?
Man muß schon ziemlich sonderbar drauf sein, um es cool zu finden, jemandem mit einem Dumpingpreis da Umsatz abgenommen zu haben, statt sich mal zu fragen, warum der andere für die selbe Arbeit mehr als das Doppelte bekommt!
Während des Studiums habe ich bei einer mitteldeutschen Zeitung im Lokalteil gejobbt und habe pro 90 Zeilen MIT BILD rund 20 Euro bekommen. Keine Ahnung, ob das ein Spezialtarif für Studenten war, aber wenn man sich die Bezahlung als Praktikant in Baden-Württemberg dagegen anschaut...
Das Gejammer von Leuten die zu Dumpingpreisen arbeiten und damit anderen das Einkommen zerstören ist nichts, was wirklich zu Mitleid führen kann.
Wer für 20 Euro 90 Zeilen und ein Bild von einem Termin liefert, dem ist nicht zu helfen.
Bitte sag Bescheid, wieviel dann schlussendlich dabei rausgekommen ist, wäre vielen, inklusive mir, eine große Hilfe bzw. Orientierung!
Klar, wenn sich die Hobbyjournalisten und Preisbrecher schön gegenseitig an ihren Dumpingpreisen orientieren, dann ist der deutsche Journalismus auf einem sehr guten Weg.
Aber immerhin bleibt Euch dann ja noch das allwissende Insider-Getue, daß die MFM-Liste und Gewerkschaftsvorstellungen von fairer Bezahlung total unrealistisch seien.
Auf Deiner Website schreibst Du:
"After my degree, I want to continue to work as a journalist, if possible"
Da kann man nur sagen, "falls es nicht möglich ist als Journalist deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, kannst Du dir selbst dazu gratulieren!"