AW: Frage zu unseren Hochzeitsbildern
Weniger als jpgs in voller Grösse und zur freien Verfügung sollte kein Auftraggeber mehr einkaufen
und nun?
als Auftraggeber brauche ich vielleicht ein bischen länger, bis ich den Fotografen finde, der mir das macht ... aber ich finde ihn
Der Fotograf sieht mich allerdings nur einmal, und beschwert sich danach in diversen Foren, weil er pleite geht ... statt zu überdenken, ob sein Angebot noch zur Nachfrage passt.
Wenn er meint, dass volle jpgs oder RAWs ein wichtigeres Gut sind als Papierbildchen, dann muss er halt seine Preise entsprechend gestalten ...
Sorry, das verstehe ich nicht. Also Dumpingpreis-Hopping auf Kosten der Fotografen ist legitim? Wenn du meinst.
Im übrigen können mir solche Kunden nach dem ersten Mal gern gestohlen bleiben, wenn sie nicht einsehen, für die von uns gelieferte Qualität einen vernünftigen Preis zu bezahlen, sollen sie eben zum Weichzeicher-Fotografen zwei Straßen weiter gehen...
Okay, ich meine genau das mit dem Handwerk. Aber bist Du Dir mit den Rechten am Bild sicher? Ich hab da leider immer noch nicht den richtigen Durchblick. Zumindest hat mir der Fotograf erklärt, dass ich mit der Übergabe der CD alle Rechte an den Bildern erhalte....
Hast du einen Vertrag mit ihm geschlossen, das du all Bilder, die er auf CD liefert, von ihm genehmigt in freier Anzahl und beliebiger Qualität/Größe vervielfältigen und - evtl. auch gewerblich - verteilen darfst? Wenn nicht, kaufts du
ein Bild
einmal zu
einem bestimmten Zweck. D.h.n nimmst du nur die CD, darfst du die Bilder darauf eigentlich nur im Sinne der Nutzung diese CD verwenden, also üblicherweise am Rechner beäugen. Fotografen leben aber nicht hinter dem Mond und kommen durchaus dann damit klar, das die Bilder für die Verwndschaft kopiert ider gedruckt werden.
Willst du mehr, mußt du mehr bezahlen - ganz einfach. Die Rechte dazu besitzt nur der Fotograf und du, wenn du entsprechend bezahlst.
Um es klar zu sagen: ich finde es einerseits eine Frechheut von Fotografen, für jeden Abzug
eines Bildes diesen vollumfänglich zu berechnen (z.B. bei Hochzeiten jeden Abzug mit 5 EUR etc), weshalb wir so etwas nicht machen. Der Kunde muß bei uns jeden Abzug in jeder Größe das erste Mal voll bezahlen, danach gibt es einen reduzierten Preis. Z.B. bei 10x15 ca. 4 EUR erstmalig, 80 Cent jeder weitere Abzug. In der von uns gelieferten Qualität wird es für den AN schwierig, diese Abzüge in der gleichen Qualität selbst zu drucken, weshalb wir wesentlich mehr Bilder als ander Fotografen hier verkaufen.
Ein RAW erhält aber niemand und der Wunsch nach einem JPG in voller Größe beinhaltet doch automatisch ein weitreichende Rechtabgabe, da sowas nur sinnvoll ist, wenn man umfangreich nachbearbeiten oder vervielfältigen möchte. Und dafür soll der Kunde ordentlich bezahlen, ich halte das für legitim. Also: wenn ich davon ausgehe, das der Kunde dann im Schnitt für Verwandschaft/Bekanntschaft 10 digitale oder Papierabzüge macht, würde ich so ein Bild nicht unter 10 EUR verkaufen. Allerdings hatten wir diesen Fall noch nicht, ein 2000 PX brites/hohes Jpg in guter Qualität hat bis jetzt jedem gereicht, da es für Monitor znd/oder 10x15 Print oder bei reduzierten Anforderungen auch für 13x18 Prints hinlangt.
...Ich hab mir "nur" zwei Fotografen angeschaut; beide auf einer Hochzeitsmesse kennengelernt. Beim ersten dachte ich, der ist super und wird gebucht. Nachdem ich in seinem Fotostudio ein längeres Gespräch geführt habe, habe ich davon abgesehen. Das Fotostudio ist null auf meine Bedürfnisse eingegangen, hat eine komplett andere Location vorgeschlagen, die ich gar nicht kenne und wir null Bezug dazu haben. Hat behauptet, dass es vor der Kirche an dem Juni-Tag um 16:00 Uhr im Park vor der Kirche zu dunkel für Fotos ist und dass man deshalb Mittags in der prallen Sonne schooten muss. Und noch viel mehr fototechnischen Blödsinn. Nachdem mich der erste Fotograf so geärgert hat, habe ich beim zweiten wohl ohne große Kontrolle nur nach Sympathie den beauftragt...
Danke für die Erklärung - kann deine Enttäuschung und Überraschung nach dieser Vorgeschichte nachvollziehen.
...Das andere Foto wurde ja auch nur "mal eben" danebenstehend geknipst. Insofern ist der Vergleich etwas unfair. Aber etwas viel anderes hat der Fotograf ja auch nicht gemacht. Kein zweiter Mann, kein Reflektor, kein Blitz o.ä....
Ohne Aufheller bei Sonne ist definitiv unprofessionell. Wahrscheinlich kommt die Unschärfe dann zu einen gutem Teil aus der Nachbearbeitung: hochziehen der Schatten, dadurch strakes partielles Rauschen, dann Denoiser über das ganze Bild = unscharfes Foto.
...Das erste Foto war ein Familienbild; wollte ich hier nicht unbedingt reinstellen. Das zweite wurde auf einem See gemacht, deshalb so klein. Kann ich gerne reinstellen; hab ich nur momentan nicht zur Hand.
Wäre schön, wenn du es mal machen könntest.
Eben. Ich habe ja nie den Preis diktiert. Mag sein, dass früher Fotografen ihr Geld mit den vielen Abzügen für die Verwandschaft gemacht haben. Aber die Zeiten sind halt vorbei. Deshalb würdige ich ja eigentlich viel mehr die handwerkliche Arbeit und möchte genau diese beauftragen. Und da möge jeder Fotograf eine vernünftige Kalkulation anstellen.
Kann ich nachvollziehen. Ich versteh auch nicht, das eigentlich alle mir bekannten Fotografen nur Koppelpreis anbieten: Shooting inkl. einer bestimmten Anzahl an Abzügen. Das ist totaler Quatsch und überholt. Allerdings sollte man als Kunde Verständnis dafür haben, das der Fotograf seine Arbeit nicht verramschen will/kann. Ich halte Angebote wie "Hochzeitsshooting + alle Bilder in RAW für 100 EUR" für völlig unseriös und Existenzbedrohend, weil nicht wirklich kostendeckend.
Generell sollte es aber so sein, das der Fotograf es schafft, den Kunden mit Qualität zu überzeugen und ihm damit offen und ehrlich mehr Geld zu entlocken, als dieser auf einem "billigen" Weg zahlen müßte. Diese Qualität kann im Anspruch der Bilder und/oder dem Service liegen.
Bei vielen Kunden ist aber Hopfen und Malz veloren, das muß man auch sehen.