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Fotos von Peter Lik - Wirklich so genial?

Da scheint mir der Artikel ... auf heise.de doch die richtige Frage zu stellen.

Ja, stand so auch schon auf petapixel.

Sieht aus wie eine PR-Aktion, um - gerade zur Weihnachtszeit - Leute in seine Läden zu locken und die Wohnungsdeko zu verkaufen.

Ist sogar einfacher und biliger als die Methode holgor2000...

Was passiert eigentlich wenn ich ein Foto mache, es in eine Auktion gebe, mir von der Bank 7M€ leihe, mein Bild als anonymer Käufer für 7M€ kaufe, den Verkaufserlös einstreiche, der Bank das Geld zurück zahle und mir mein Bild ins Wohnzimmer hänge?
Komme ich dann in die Medien als Fotograf des teuersten Fotos der Welt?

... denn das Bild muss ja gar nicht wirklich verkauft werden, es muss gar kein Geld fließen. Wie es steuerlich neutral gemacht wird, werden die beteiligten Kanzleien schon wissen.

Und solange er damit nur die Verkäufe erhöht, aber nicht die Preise, liegt auch kein Betrug vor, sondern nur eine schlichte - PR-Lüge:-).

C.
 
Es geht doch garnicht darum, eine Neiddiskussion zu führen; zu diskutieren, welche Umsätze Lik macht oder ob die Bilder gut oder schlecht sind.

Der Punkt ist, dass er behauptet: „Peter Lik makes art history. "Phantom" sells for a world record $6.5 million". (zitiert von seiner Website)

Dann ist doch die Frage: Würde der anonyme Sammler das Werk jetzt bei einem anerkannten Händler oder Auktionshaus zum Verkauf anbieten: Könnte dann auch nur annähernd der preis von 6,5 Millionen USD erneut erzielt werden?

Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, denn Werke von Peter Lik haben bisher auf dem sekundären Kunstmarkt kaum erwähnenswerte Preise erzielt. Und das legt nahe, dass das Ganze eben nur eine Marketinginszenierung ist – und nicht "art history".
 
(...) Da scheint mir der Artikel von SSascha Steinhoff auf heise.de doch die richtige Frage zu stellen.

jo, die ham etwas genauer recherchiert als der spiegel, die sprechen noch von auktion. fürn kunstmarkt bleibt dieser deal sicher ne randnotiz. diese pr-masche durchschaut doch jeder halbwegs kulturnahe sammler oder anleger mit bedacht auf wertschöpfung. lik wirft elfenstaub, um seine bilder eigenständig auf ein höheres level zu heben - seine käufer werdens glauben, die einen findens windig, andere lachen drüber und die meisten kennen den eh nicht. aber immerhin is er wohl einer der bestbezahlten raumausstatter, is doch was
 
Was genau ist "echte" Kunst? Ich hätte gern die Definition.

Und sind die Sachen im MOMA in New York Kunst? Eine Leinwand mit einem Cuttermesser aufzuschlitzen, dazu muss man nicht einmal handwerklich begabt sein. Ich wäre vorsichtig mit solchen digitalen Aussagen wie "keine echte Kunst"

Das ist alles extrem subjektiv.

Ne, mit Subjektivität hat Kunst wenig zu tun.
Auch mit handwerklicher Begabung eher wenig.

Eine Definition findest Du hier von mir etwas holprig zusammengefasst und auf Fotografie bezogen: https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=12659461&postcount=33

Ansonsten empfehle ich noch den Artikel im Guardian der sich etwas kritischer mit besagtem Bild auseinandersetzt:

"... This record-setting picture typifies everything that goes wrong when photographers think they are artists. It is derivative, sentimental in its studied romanticism, and consequently in very poor taste. It looks like a posh poster you might find framed in a pretentious hotel room.
...
If this is the most valuable “fine art photograph” in history, God help fine art photography. "

http://www.theguardian.com/artandde...expensive-photograph-ever-hackneyed-tasteless


Ganz nebenbei: die Bilder sind limitiert. Meine bessere Hälfte hat sich in der Galerie im Caesars Palace in Las Vegas für ein Bild interessiert und genau das war die Aussage: normalerweise auf 750 Exemplare limitiert. Und ja: man kann eine Limitierung als Privatmann schlecht überprüfen - weder bei Autos, Münzen und auch nicht Bildern.

750? Das ist doch keine Limitierung.
Dann kann man das ja auch gleich lassen.


BTW: mir gefallen die Bilder gut. Groß an der Wand erzeugen sie einen ziemlichen Wow-Effekt bei mir.

Das will ich nicht in Abrede stellen.
Und ich finde es ja auch nicht hässlich.
Im Gegenteil.
Aber dennoch bleibt es ein Design-Objekt und kein Kunstwerk.
 
Eine Definition findest Du hier von mir etwas holprig zusammengefasst und auf Fotografie bezogen: https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=12659461&postcount=33

Sekunde, weil Du jemanden zitierst, der auch nur eine subjektive Meinung zum Thema hat, hast Du auf einmal eine allgemeingültige objektive Definition von Kunst? Das ist mir zuwenig und ich widerspreche Dir noch einmal: Kunst ist genauso subjektiv wie Schönheit oder Glück. Und genauso soll es auch sein, jeder darf/soll/muss sich bitte seine eigene Meinung bilden.

Beispiel gefällig: während ich Ansel Adams bewundere, kann ich mit Gursky so gar nichts anfangen - für mich keine Kunst. Manche Leute bekommen sicher Schnappatmung bei dieser Aussage - mir aber wurscht. Und jedem Anderen sollte es ebenfalls wurscht sein, was Leute von seiner Meinung bezüglich Fotografie, Frauen, Autos oder Kleidung halten.

Diese Einteilung in Kunst oder nicht ist aber wieder typisch deutsch. Anderswo zerbricht man sich über so etwas nicht den Kopf... :)

Gruß
teraflop
 
Mit "echter" Kunst hat das überhaupt nichts zu tun.
Was genau ist "echte" Kunst? Ich hätte gern die Definition.
Die Sache ist ganz simpel, wird von Künstlern, Kunst-Kennern, etc. pp. aber liebend gerne ignoriert:
Kunst kommt von künstlich (und nicht von Können)!​
Von dem her ist jegliche hochtrabende Diskussion über "wahre" oder "echte" Kunst nichts anderes als pseudointellektuelles Geschwafel!

Man kann sich gerne unterhalten ob etwas viel handwerkliches Können enthält (eigentlich langweilig, außer in der Schule...) oder ob es eine Wirkung/Stimmung erzeugt (höchst subjektiv, das einzige was ich als "wahre Kunst" akzeptieren würde), ob es sich gut verkauft (kommerzielles Können) und evtl. ein paar andere Faktoren auch.
Bei diesen Punkten schneidet der Lik übrigens gar nicht so schlecht ab - im gegensatz zu manchen von der "Szene" hoch gehypeten Künstlern...
 
Sekunde, weil Du jemanden zitierst, der auch nur eine subjektive Meinung zum Thema hat, hast Du auf einmal eine allgemeingültige objektive Definition von Kunst?

John Szarkozski ist aber alles andere als "jemand" sondern (unter anderem) einer der einflussreichsten Kunsthistoriker (Fotografie) und ehemaliger Direktor der Fotografie-Abteilung des Museum of Modern Art.


Das ist mir zuwenig und ich widerspreche Dir noch einmal: Kunst ist genauso subjektiv wie Schönheit oder Glück. Und genauso soll es auch sein, jeder darf/soll/muss sich bitte seine eigene Meinung bilden.

Da muss ich Dir leider widersprechen.
Kunst ist alles andere als subjektiv.
Kunst hat auch nicht gezwungenermaßen was mit Schönheit zu tun und fast immer reicht allein das (Kunst)-Werk zur Beurteilung nicht aus (Meta-Faktoren wie soziales Umfeld, vorherige Werke des Künstlers usw. fließen dort immer mit rein).
Ob es Dich persönlich jetzt anspricht ist natürlich subjektiv und somit vollkommen Dir überlassen, aber die Einteilung/Beurteilung ist durchaus objektiv (wobei es da natürlich auch Grenzfälle gibt).

Du musst Dir ja nur einmal überlegen, dass die Freiheit der Kunst im Grundgesetz verankert ist und durchaus auch in der Lage ist z.B. das Recht am eigenen Bild auszuhebeln (da gab es mal einen Fall am Landgericht München - "Schwarzer Sheriff" - wo jemand mit einer Klage gegen eine Veröffentlichung eines Bildes vom ihm gescheitert ist deswegen).
Wäre Kunst jetzt rein subjektiv, würde dies die Freiheit der Kunst ja vollkommen ad absurdum führen.

Ansonsten könntest Du noch ein paar Semester Kunstgeschichte studieren und dann wärst Du durchaus in der Lage solche Beurteilungen zu treffen und auch argumentativ zu untermauern.


Beispiel gefällig: während ich Ansel Adams bewundere, kann ich mit Gursky so gar nichts anfangen - für mich keine Kunst. Manche Leute bekommen sicher Schnappatmung bei dieser Aussage - mir aber wurscht.

Du wirst lachen, aber da unterscheiden wir uns nicht.
Ich halte vom Gursky auch sehr wenig, aber mir würde nie einfallen ihm den Künstler abzusprechen.
Es gefällt mir persönlich halt nicht. Aber Kunst ist es trotzdem.

Diese Einteilung in Kunst oder nicht ist aber wieder typisch deutsch. Anderswo zerbricht man sich über so etwas nicht den Kopf... :)

Würde man sich über sowas nicht den Kopf zerbrechen, gäbe es keinen Kunstmarkt (was bei seinen heutigen Ausmaßen nicht wirklich traurig wäre), keine Studiengänge für Kunstgeschichte usw.
Du darfst, halt nur nicht den Fehler machen "Kunst" als etwas zu sehen was "schön" sein muss. Kunst ist viel viel mehr als das: Kunst ist Kommunikation, ein Spiegel der Gesellschaft.
 
Selbst wenn es sich bei der Aktion um einen reine Marketing-Aktion handelt: ich finde das gut! Ich finde es gut, dass es Fotografen gibt, die auch in dieser Beziehung was drauf haben. Marketing gehört dazu, ich kann noch so ein gutes Produkt liefern - ohne Marketing wird es keinen Platz am Markt finden. VW betreibt Marketing, Red Bull macht's, Herbert Groenemeyer betreibt Marketing, genauso wie der Bäcker bei mir ums Eck (damit er seine Lebkuchen verkauft). Nur bei den meisten Fotografen scheint das noch nicht durchgedrungen zu sein. Da jammert man lieber über die mickrigen Honorare bei den Mickrig-Stock Agenturen, anstatt selber mal diesbezüglich aktiv zu werden. Da versteckt man sich lieber hinter Test-Charts, anstatt mal eine Idee zu kreieren, wei man seine Bilder an den Mann bringt.
 
Ich bin auch nicht sonderlich begeistert von diesen Bildern. Sie sind ja nicht schlecht, sie sind sicher auch nett an zu sehen, aber - in meinen Augen - einfach nichts herausragendes. So oder so ähnlich sieht man Bilder doch hundertmal im Web. Gut, er druckt seine Bilder halt in riesgen Formaten, aber groß ausgedruckt wirken die meisten Bilder doch besser als nur am Monitor.

Letztendlich ist es aber egal ob mir die Bilder gefallen oder nicht, irgendjemandem der weit mehr Geld hat als ich scheinen sie gut genug zu gefallen um ein kleines Vermögen dafür zu bezahlen.
 
So oder so ähnlich sieht man Bilder doch hundertmal im Web. Gut, er druckt seine Bilder halt in riesgen Formaten, aber groß ausgedruckt wirken die meisten Bilder doch besser als nur am Monitor.

Das Internet ist nicht der Weisheit letzter Schluss - schon mal Bilder von Walter Niedermayer in Netz angesehen? schaut dort eher bescheiden aus....um diese Bilder anzusehen, muss man ins Museum gehen.
 
Für mich ist liegt der Wert in guter Kunst darin, dass die meisten anderen nicht in der Lage sind, selbiges genausogut hinzubekommen, auch im Nachhinein.
Dazu gehört sicher auch viel Glück, z.B. zufällig gerade ein tolles Motiv zu finden oder glück mit dem Licht zu haben. Aber auch das ganze handwerklich gut umzusetzen. MEINER Meinung nach sollten Effekte nur dezent eine Bildwirkung verstärken, aber nie selbst den Hauptteil eines Bildes ausmachen. Also wenn ich mir einige Bilder von Herrn Lik ohne die entsprechende Bearbeitung vorstelle, bleibt nicht mehr viel übrig. Und damit sinkt für mich der Wert. Es gibt aber auch Bilder von ihm die auch in der Basis schon gut sind, dass will ich nicht abstreiten. Ich finde ihn auch nicht schlecht, aber sicher nicht genial.
Ich denke, ein Foto ist für mich auch dann besonders wertvoll, wenn der Fotograf etwas gesehen hat, was andere nicht gesehen hätten. Und das kann man bei den Motiven von Herrrn Lik nun nicht gerade immer behaupten. Auch wenn er diese Motive vielleicht besser umsetzt als andere Fotografen, ist das aus meiner Sicht nicht als genial zu bezeichnen.

Genauso sehe ich das übrigens auch mit der Musik. Es zählt die Seele, vielleicht auch eine Aussage. Und gerne auch mit guter Technik perfektioniert. Aber eine dünne Ausgangsbasis mit moderner Technik aufgepumpt - das brauche ich mir nicht anhören.
Dass sehr viele Menschen das anders sehen oder nicht so genau hinterfragen, ist dann halt leider so. Da braucht man nur das Radio einzuschalten.
Ähnlich ist das auch beim Essen.. es gibt gut gemachte Gerichte, Meisterköche.. und eben total mit Geschmacksverstärkern aufgepumptes Junkfood. Und auch hier ist letzteres nicht gerade unbegehrt bei den Massen. Und auch ich esse es ab und zu. Aber ich weiss wo ich es einzuordnen habe!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muss ich Dir leider widersprechen.
Kunst ist alles andere als subjektiv.
Kunst hat auch nicht gezwungenermaßen was mit Schönheit zu tun und fast immer reicht allein das (Kunst)-Werk zur Beurteilung nicht aus (Meta-Faktoren wie soziales Umfeld, vorherige Werke des Künstlers usw. fließen dort immer mit rein).
Ob es Dich persönlich jetzt anspricht ist natürlich subjektiv und somit vollkommen Dir überlassen, aber die Einteilung/Beurteilung ist durchaus objektiv (wobei es da natürlich auch Grenzfälle gibt).

Du musst Dir ja nur einmal überlegen, dass die Freiheit der Kunst im Grundgesetz verankert ist und durchaus auch in der Lage ist z.B. das Recht am eigenen Bild auszuhebeln (da gab es mal einen Fall am Landgericht München - "Schwarzer Sheriff" - wo jemand mit einer Klage gegen eine Veröffentlichung eines Bildes vom ihm gescheitert ist deswegen).
Wäre Kunst jetzt rein subjektiv, würde dies die Freiheit der Kunst ja vollkommen ad absurdum führen.

Du hast es erkannt, es ist auch absolut absurd - so absurd, dass man nur den Kopf schütteln kann. Ich gab Dir auch ein Beispiel: Van Gogh, einer der am höchsten gehandelten Künstler weltweit, war zu Lebzeiten bettelarm. Recht wenige Leute haben seine Malerei damals für Kunst gehalten - zu Beginn des Impressionismus hat man über die "vielen Punkte" nur geschmunzelt. Und heute ist es Kunst, war das damals keine Kunst? Wer entscheidet das, auf welcher Basis? Na anscheinend Du (und John Szarkowski). Ich kann es kaum fassen, dass in diesem Forum jemand schreibt, der im Besitz der Wahrheit über Kunst ist - Danke!

Ansonsten könntest Du noch ein paar Semester Kunstgeschichte studieren und dann wärst Du durchaus in der Lage solche Beurteilungen zu treffen und auch argumentativ zu untermauern.

Sorry, ich kenne die Nettiquette und halte mich normalerweise daran. Aber so ein Unfug...? Jetzt kommt die Keule der "mach erst einmal eine Ausbildung dazu!"
Und was bewegt Dich zu sagen, Gursky gefällt Dir nicht, aber er ist dennoch ein Künstler? Denkanstoss: vielleicht halten den Mann ja viele Leute für einen Künstler - aber die liegen alle falsch. Was ist mit der eigenen Meinung?

teraflop
 
Du hast es erkannt, es ist auch absolut absurd - so absurd, dass man nur den Kopf schütteln kann. Ich gab Dir auch ein Beispiel: Van Gogh, einer der am höchsten gehandelten Künstler weltweit, war zu Lebzeiten bettelarm. Recht wenige Leute haben seine Malerei damals für Kunst gehalten - zu Beginn des Impressionismus hat man über die "vielen Punkte" nur geschmunzelt. Und heute ist es Kunst, war das damals keine Kunst? Wer entscheidet das, auf welcher Basis? Na anscheinend Du (und John Szarkowski). Ich kann es kaum fassen, dass in diesem Forum jemand schreibt, der im Besitz der Wahrheit über Kunst ist - Danke!

Und wo genau behaupte ich dass ich im "Besitz der Wahrheit über Kunst" bin?
Bin ich mitnichten!
Ich bin aber so tolerant anzuerkennen, dass es genug Kunsthistoriker gibt die mit Sicherheit genauere Definitionen/Beurteilungen treffen können als ich (und du) es je könnten.
Mit deinen Behauptungen aber führst Du einen kompletten Studiengang ad absurdum.
Und zu Van Gogh und Co. kann man nur sagen, dass sie ihrer Zeit anscheinend voraus waren.



Sorry, ich kenne die Nettiquette und halte mich normalerweise daran. Aber so ein Unfug...? Jetzt kommt die Keule der "mach erst einmal eine Ausbildung dazu!"
Und was bewegt Dich zu sagen, Gursky gefällt Dir nicht, aber er ist dennoch ein Künstler? Denkanstoss: vielleicht halten den Mann ja viele Leute für einen Künstler - aber die liegen alle falsch. Was ist mit der eigenen Meinung?

Wenn Du ein Buch in einer fremden Sprache liest, kannst Du es ja auch nicht Beurteilen ohne die Sprache zu kennen oder?
Kunst nur auf das äussere (das Sichtbare) zu reduzieren wäre vollkommen falsch und noch dazu ziemlich einfältig.
Kunst ist Sprache / Kommunikation und die muss man eben erst lernen bevor man sich ein objektives Urteil leisten kann - was selbstverständlich nicht bedeutet, dass man sich kein subjektives Urteil machen darf.
Und was den Gursky betrifft und weil der Song gerade auf und ab läuft: ich finde Wham (die Band) auch schrecklich, aber mir würde nie im Leben einfallen zu behaupten das wären keine Künstler.
 

Was ich aus den ganzen Diskussionen zum Thema Kunst mitgenommen habe ist, dass "Kunst" kein 'wertender' Begriff ist. Kunst kommt weder von Können, noch ist Kunst gut, schön, wertvoll, bedeutsam, etc...
Somit kann Gursky sehr wohl Kunst sein, obwohl er dir nicht gefällt, es könnte sogar Kunst sein, wenn sich niemand findet, dem es gefällt.
Auch habe ich mal gelesen, dass über 90%(!) der in Deutschland gemeldeten Künstler weniger als 10.000 € im Jahr(!) verdienen, teilen also das Schicksal mit van Gogh;) (oder haben noch einen "richtigen":evil: Job)... scheint also auch kein Kriterium für Kunst zu sein.. und dass man über von Gogh geschmunzelt hätte, und seine Malerei nicht für Kunst gehalten hätte, das habe ich so nirgendwo gelesen, aber das schon:
Als Vincent van Gogh 1890 starb, hatte er sich in Kreisen der künstlerischen Avantgarde bereits einen Namen gemacht. In seinem letzten Lebensjahr waren seine Bilder auf drei Ausstellungen vertreten. Camille Pissarro und Claude Monet hatten sich anerkennend über ihn geäußert, und in der literarischen Zeitschrift Mercure de France war 1890 ein ausführlicher Artikel erschienen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte seine Kunst sich bereits so weit durchgesetzt, dass große Gedächtnisausstellungen stattfanden, so 1901 in Berlin und Paris, 1905 ebenfalls in Paris sowie in Amsterdam, 1912 in Köln.
(Wikipedia).
Er wurde ja nicht so alt, malte nicht wirklich lang, und so gänzlich ohne Internet, Flickr und Facebook ist es evtl. nicht so leicht reich und berühmt zu werden:lol:.
Gruß.
 
...war das damals keine Kunst?

Ja, es war keine Kunst.
Und nun?

Wenn Kunst Kommunikation ist, dann sind Gegenstände, die in der Gesellschaft nicht im Kontext Kunst diskutiert werden und über die somit keinerlei intersubjektive Übereinkunft erfolgt, keine Kunst.

Wenn ein Maler sein Leben lang im einsamen Kämmerlein werkelt, die Bilder auch nach seinem Tod nie jemand zu Gesicht bekommt, dann sind sie keine Kunst.

Sobald die Gegenstände im besagten Zusammenhang diskutiert werden, sind sie Kunst. Ein Gegenstand kann also zu einem historischen Zeitpunkt Kunst sein und zu einem anderen historischen Zeitpunkt keine Kunst sein.

Klingt komisch ist aber so...

In einem anderen Zusammenhang sind wir viel eher bereit diesen Zusammenhang zu akzeptieren: Wenn ein Wissenschaftler die "Weltformel" findet, etwa eine Theorie, die die 4 Grundkräfte der Physik miteinander verbindet, und diese in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht diskutiert wird, dann ist es keine Wissenschaft.

Wenn wir also von der Prämisse ausgehen, dass Kunst Kommunikation ist, ist der Satz "Kunst ist was mir gefällt und was ich persönlich dafür halte" unsinnig.

...war das damals keine Kunst?

Nein, es war Kunst.
Und nun?


Wenn Kunst ein kreativer Prozess ist, der sich mit der Welt (der Gesellschaft, was auch immer...) auseinandersetzt und das physische Werk ein Artefakt (der Spiegel), in dem die Auseinandersetzung erkennbar ist, dann sind die Artefakte alleine durch die Definition desjenigen der sie erschaffen hat Kunst. Wenn Kunst also ein durch einen Menschen geschaffener "Spiegel der Gesellschaft" ist, dann ist sie ein Monolog des Künstlers und keine Kommunikation.

Wenn wir also von der Prämisse ausgehen, dass Kunst ein kreativer Prozess ist, ist der Satz "Kunst ist was mir gefällt und was ich persönlich dafür halte" unsinnig.

:)

Womit bewiesen wäre, ob man nun Kunst als Kommunikation oder als Monolog versteht - der Satz "Kunst ist was mir gefällt und was ich persönlich dafür halte" oder auch der Satz "Kunst kommt von können" (mit all seinen Varianten), ist in beiden Fällen unsinnig.

:D

Greets
/bd/

PS: Ich hatte das Glück die Hauptwerke von Gursky (bis auf Rhein) im Düsseldorfer Kunstpalast zu sehen. Da Kunst für mich in der Rolle des Betrachters, neben all den semiotischen Analysen darüber, vor allem und zuerst auch eine sinnliche Erfahrung ist: Gurskys Bilder haben mich schwer beeindruckt. Vor allem auch durch den Umstand, dass sie je nach Betrachtungsabstand völlig unterschiedliche, in sich schlüssige Seheindrücke vermitteln. Das Format und die Methodik seiner Arbeiten sind kein Eskapismus, vielmehr ein unverzichtbarer Bestandteil seines ästhetischen Konzeptes. Kurz, Size matters!
 
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