Hallo Beach,
es gibt theoretisch richtige Aussagen, die praktisch kaum weiterhelfen.
- Verwackeln: ich würde KEINEM raten, eine Digitalkamera für höhere Ansprüche ohne irgendeine Form der Bildstabilisierung zu kaufen.
Pentax und Olympus haben Gehäusestabis, Panasonic zieht jetzt nach.
Die "Grossen" SoCaNik haben in vielen Objektiven Stabis, aber nicht überall.
Eine hochauflösende Kamera mit Stabi wird weniger verwackeln als eine niedrigauflösende ohne Stabilisierung. Deshalb ist hier m.E. nicht die Pixelzahl das Problem, sondern der Stabi.
- Ich habe alte Objektive an aktueller Kamera ( Pentax KP mit 24 Mio Punkten). Die Objektive bedienen den hochauflösenden Sensor vollkommen angemessen. Die Aussage: "alte Analogobjektive haben auf hochauflösenden Digitalkameras nichts zu suchen" ist von unwissenden Ideologen, nicht von Fachleuten.
- Was wichtig ist: die Genauigkeit des Autofokus oder der manuellen Scharfstellung. Es gibt Kameras mit AF-Feinkorrektur, da sollte JEDES Objektiv genau justiert werden (im Kameramenu nach systematischen Testaufnahmen). Viele statische Aufnahmen mache ich mit manueller Scharfstellung, denn die ist häufig genauer, auch wenn langsamer. Der worst case ist ein hochauflösender Sensor, ein besonders lichtstarkes Objektiv und ein ungenau arbeitender Autofokus. Da kann man sein Geld gleich verbrennen.
- Was ebenso wichtig ist, Blendenwerte zu benutzen, die nicht unnötig viel Beugungsunschärfe erzeugen. Das Objektiv muss gut genug sein, um RELATIV offen schon fehlerfrei abzubilden und darf nicht zu weit geschlossen werden, um Beugung zu vermeiden / begrenzen. Als Richtschnur nehme ich persönlich:
- APS-C Format mit optimalen Blenden f5 bis f/7,1
- Kleinbild mit Blenden von f5,6 bis f/8
- mft mit Blenden von 4 bis 5,6
Dann nutzt man das Potential der Systeme vernünftig. Es gibt "Fachleute" als Kameratester, die fotografieren mit Hochleistungsobjektiven auf 20MP mft-Sensoren bei Blende 11 und kommen so nie zu richtig scharfen Aufnahmen. Man sollte schon überlegen, was man macht.
- Ich bin kein Rechnerspezialist, das machen meine Frau und mein Sohn für mich, ich bediene den nur. Wer HDR-Aufnahmen oder mehrteilige Panoramen mit hochauflösenden Kameras macht und dann noch im Datenformat raw, braucht Rechenleistung. Ein älterer, langsamerer Rechner macht dann keine Freude.
- Insgesamt halte ich das Fotografieren mit meiner KONKRETEN 24 MP Kamera für einfacher als früher, weil die Kamera einfach die fotografischen Aufgaben besser löst, mehr kann, besser zu bedienen ist. Das liegt aber weniger an der Megapixelzahl als an dem Rest an Ausstattung. Dieselbe Kamera mit 12 MP wäre mir sogar lieber, aber die gibt es nicht, und eine ältere Kamera mit 12 MP kann nicht die aktuelle Leistung.
Also keine Bedenken wg höherer Auflösung, fast alles wird besser, nur Speicherkarte und Rechner bekommen mehr zu tun, und ein wenig Überblick hilft. Aber das ist auch weitgehend theoretisch, weil aktuelle Karten und aktuelle Rechner eh häufig überdimensioniert sind für fast alle Anwendungen. Der Unterschied zwischen 24MP und 30MP ist übrigens minimal, das sind linear weniger als 12% Änderung, da merkt man eh nichts.
Grüsse aus der Eifel
maro