madize
Themenersteller
"Wie man ein großartiger Fotograf wird – Wegweiser in eine Fotopraxis mit Zukunft" der Photoconsultant Dr. Martina Mettner wurde mir in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Fine Art Printer empfohlen. Momentan ist dieses nur über die Seite der Autorin zu beziehen, ab Ende Januar soll dies auch über den regulären Buchhandel möglich sein.
Über die Weihnachtstage hatte ich die Gelegenheit, dieses handliche Bändchen durchzulesen; um es kurz zu machen: meine Erwartungshaltung, neue Gedanken zum Thema Fotografie zu erhalten, wurde mehr als erfüllt, so dass ich dieses Buch auch gerne Euch empfehlen möchte.
Von Beginn an beschreibt die Autorin sehr präzise die Haltung vieler Amateurfotografen, hier einige Aspekte, die mir noch im Kopf sind:
All diese Punkte führen im Büchlein zum Ergebnis, dass sich Künstlerische und Professionelle/Auftragsfotografie nicht vereinen lassen. Zwar sollte sich auch ein Amateur bemühen, ein Konzept für Projekte zu entwickeln, diese werden jedoch vom Ergebnis her anders aussehen, als ein Profi diese realisieren würde. Möglicherweise intimer, menschlischer, aber halt auch weniger zielgruppenorientiert und kommerziell. Es werden in diesem Band einige Beispiele erklärt (so hat die Autorin z. B. längere Zeit mehrere Male pro Woche ein Heim besucht, in dem hauptsächlich straffällig gewordene, häufig drogenabhängige junge Erwachsene resozialisiert werden sollten. Dieses Projekte machte es notwendig, dass sie sich intensiv mit den Einsitzenden beschäftigen und ihr Vertrauen gewinnen musste, um akzeptiert zu werden und die glaubwürdigen und persönlich anrührenden Bilder zu erzielen, die ihr vorschwebten.).
Für diese Art der Projekte sind Megapixel-Riesen als Kameras ebenso unnötig wie die neuste Profi-Optik der vier- oder gar fünfstelligen Euroklasse. Ich für meinen Teil werde mir die dort geäußerten Ansichten ganz sicher in den nächsten Tagen und Wochen ein wenig durch den Kopf gehen lassen und schauen, in wieweit diese für meine persönliche Sicht der Fotografie zutreffen. Klar ist, dass man sich heutzutage immer weniger leicht tut, ansprechende Motive zu finden, die nicht abgedroschen sind, und die man wirkungsvoll fotografisch in Szene setzen kann. "Kreativität" und "Persönlichkeit" sind in diesem Zusammenhang zwei Schlüsselbegriffe denke ich - "Rudelschießen" ist dabei ein Begriff, der, unabhängig ob es hier hier um Model oder um ein Bauwerk oder eine Landschaft geht, ganz sicher das genaue Gegenteil beschreibt.
Vielleicht konnte ich Euer Interesse für dieses Büchlein wecken, meiner Meinung nach hebt es sich wohltuend vom vorherrschenden Zeitgeist, den man heute in Foren oder der Mainstream-Fotoliteratur findet, ab.
Viele Grüße,
Markus.
Über die Weihnachtstage hatte ich die Gelegenheit, dieses handliche Bändchen durchzulesen; um es kurz zu machen: meine Erwartungshaltung, neue Gedanken zum Thema Fotografie zu erhalten, wurde mehr als erfüllt, so dass ich dieses Buch auch gerne Euch empfehlen möchte.
Von Beginn an beschreibt die Autorin sehr präzise die Haltung vieler Amateurfotografen, hier einige Aspekte, die mir noch im Kopf sind:
- Basierend auf einem antiquierten Verständnis der Fotografie als "Ableger der Malerei" versucht man häufig, die dort geltenden Prinzipien zu kopieren und wird dann auch anhand der dort geltenden Kriterien beurteilt. Dies beschränkt die Fotografie in unzulässiger Weise und missachtet die Grenzen, aber auch die erweiterten Möglichen der Fotografie, verglichen mit der Bildenden Kunst
- Früher war die Fotografie ausschließlich Leuten zugänglich, die eine entsprechende fundierte Ausbildung genossen haben, heute sind durch die technisch ausgereiften Kameras sowie die öffentliche Verfügbarkeiten der technischen Belange der Fotografie Details zugänglich, die es fast jedem ermöglichen, technisch einwandfreie Bilder anzufertigen, die aber auch dazu führen, dass die Fotografie sehr häufig auf technische Perfektion reduziert wird (sowohl in Bezug auf die eigentliche Fototechnik als auch auf die Bildgestaltung).
- Gerade der letzte Punkt führt zu Sichtweisen der Fotografie, die mit Kreativität nichts zu tun haben. "Extreme Beispiele" sind die zunehmende Zahl von Aufnahmen von korridierten/rostigen Details, von rein geometrischen Motiven (Mante lässt grüßen) sowie von Motiven, die bereits tausende von Malen von anderen Fotografen abgelichtet worden sind.
- Viele Fotografen denken heutzutage mehr oder minder laut darüber nach, ihre Bilder über entsprechende Plattformen im Internet zum Kauf anzubieten. Ebenso versucht manch einer durch Einrichten eigener Studios zu Hause oder durch Anmieten von entsprechenden Räumen inkl. Equipment mit professionellen Fotografen zu konkurrieren, die durch Erfahrung, Ausbildung und finanziellem Background in der Lage sind, wirklich perfekte Resultate zu liefern. Dies ist, gerade im Studioumfeld dem Amateur kaum möglich. Allenfalls auf den ersten Blick können konkurrenzfähige Produkte entstehen, einem wirklich kritischen Auge eines geschulten Fotoredakteurs werden solche Elaborate aber kaum standhalten.
All diese Punkte führen im Büchlein zum Ergebnis, dass sich Künstlerische und Professionelle/Auftragsfotografie nicht vereinen lassen. Zwar sollte sich auch ein Amateur bemühen, ein Konzept für Projekte zu entwickeln, diese werden jedoch vom Ergebnis her anders aussehen, als ein Profi diese realisieren würde. Möglicherweise intimer, menschlischer, aber halt auch weniger zielgruppenorientiert und kommerziell. Es werden in diesem Band einige Beispiele erklärt (so hat die Autorin z. B. längere Zeit mehrere Male pro Woche ein Heim besucht, in dem hauptsächlich straffällig gewordene, häufig drogenabhängige junge Erwachsene resozialisiert werden sollten. Dieses Projekte machte es notwendig, dass sie sich intensiv mit den Einsitzenden beschäftigen und ihr Vertrauen gewinnen musste, um akzeptiert zu werden und die glaubwürdigen und persönlich anrührenden Bilder zu erzielen, die ihr vorschwebten.).
Für diese Art der Projekte sind Megapixel-Riesen als Kameras ebenso unnötig wie die neuste Profi-Optik der vier- oder gar fünfstelligen Euroklasse. Ich für meinen Teil werde mir die dort geäußerten Ansichten ganz sicher in den nächsten Tagen und Wochen ein wenig durch den Kopf gehen lassen und schauen, in wieweit diese für meine persönliche Sicht der Fotografie zutreffen. Klar ist, dass man sich heutzutage immer weniger leicht tut, ansprechende Motive zu finden, die nicht abgedroschen sind, und die man wirkungsvoll fotografisch in Szene setzen kann. "Kreativität" und "Persönlichkeit" sind in diesem Zusammenhang zwei Schlüsselbegriffe denke ich - "Rudelschießen" ist dabei ein Begriff, der, unabhängig ob es hier hier um Model oder um ein Bauwerk oder eine Landschaft geht, ganz sicher das genaue Gegenteil beschreibt.
Vielleicht konnte ich Euer Interesse für dieses Büchlein wecken, meiner Meinung nach hebt es sich wohltuend vom vorherrschenden Zeitgeist, den man heute in Foren oder der Mainstream-Fotoliteratur findet, ab.
Viele Grüße,
Markus.