Puh, Pferd und Mensch. Extrem schwierig. Nicht, weil Pferde so unmögliche Tiere wären. Schwierig finde ich eher, dass Pferd und Mensch auf dem Bild gut aussehen sollen und, dass beide noch gut ausgelichtet sein sollten.
Das finde ich extrem schwer. Steht der Mensch auf der Sonnenseite und neben ihm ein dunkles Pferd ist der Mensch zu hell, das Pferd zu dunkel. Dreht mans um, schattet das Pferd den Menschen ab. Hast du Licht von vorne, macht der Mensch die Augen zu.... Also, gar nicht so einfach.
Ein bißchen schmunzeln musste ich über die Beschreibung des Verhaltens gegenüber einem Pferd. Ja, es kann sein, dass du ein etwas nervöses Pferd vor dir hast und dann muss man sich wirklich ein bißchen vorsichtig bewegen. Es kann aber auch GANZ anders sein. Ich hatte schon Pferde vor der Kamera, da haben wir mit Plastiktüten geraschelt, Dinge in die Luft geworfen, andere Pferde im Hintergrund auf und abgescheucht, Stuten einen Hengst hingestellt... und es passierte nichts. Kein Ohr kam nach vorne.
Wie man sich also beim Fotografieren verhält, hängt sehr vom Pferd und auch vom Besitzer ab.
Ich hab auch schon totbrave,gelangweilte Pferde fotografiert und wollte sie etwas aufmerksam machen und die Besitzer hatten totale Angst, dass sie das Pferd dann nicht mehr bändigen könnten. Dabei war ich mir sicher, dass das eher nix passiert.
Also, Verhalten an Pferd und Besitzer anpassen.
Was man auch nicht so pauschal sagen kann ist, dass die Hinterhufe immer auf dem Boden sein sollten. Im Trab beispielsweise und manchmal auch im Galopp, kann die Flugphase sehr schön sein. Im Rennpass sowieso. Die richtige Phase zu erwischen ist ein Wissenschaft für sich und erfordert eigentlich, dass man die Gangarten und ihre Phasen genau kennt.
Meiner Erfahrung nach schauen entweder Reiter oder Pferd immer irgendwie doof. Der Mensch hat die Augen zu, der Pferd lässt die Zunge raushängen oder klappt die Ohren weg... alles in allem muss an viele Fotos machen, damit was Gutes rauskommt.
Grad bei Porträts ist es auch wichtig, dass der Mensch nicht zu weit vom Pferd weg ist. Der Mensch muss nah ans Pferd ran und muss auch irgendwie in Kontakt zu seinem Pferd sein. Anschauen, berühren - sonst wirkt das Foto nicht gut.
Du hingegen solltest weit vom Pferd weg sein. 200mm+ für formatfüllende Porträts von Mensch und Pferd finde ich ganz gut. Sonst kämpft man immer mit der Verzerrung.
Bei deinen Fotos ist mir aufgefallen, dass du in die Bewegunsrichtig vom Pferd wenig Platz gelassen hast. Lass mehr Platz. Das verändert die Bildwirkung total und man hat nicht das Gefühl, dass das Pferd gegen eine Wand läuft.
Ein paar meiner Bilder zu dem Thema findest du hier:
http://www.ks-fotografie.biz/Mensch und Pferd/