Hallo, danke für die Rückmeldungen. Was mir immer noch nicht klar ist, funktioniert die Fokuskorrektur über die Software? D.h. wirkt sie sich nur auf den Autofokus aus? Dann wäre eine Fokuskorrektur der alten, manuellen Gläser ja gar nicht möglich, denn da fokusiert man ja per Hand. Und grade bei denen hab ich Backfocusprobleme. Ich bin davon ausgegangen, dass man tatsächlich die Ebene des Chips vor und zurück bewegen kann.
Die Ebene vom Chip kann nicht verändert werden, das funktioniert anders. Der Fehlfokus kommt zum Teil zustande, weil das Objektiv im Meßbereich des AF nicht so korrigiert ist wie in anderen Bereichen oder die Linsen zuviel Toleranz haben und so kommt die Triangulationsmessung auf einen falschen Wert und würde unverändert die Linse auf eine falsche Position schicken. Durch die Software verrechnet man die Messung um einen Korrekturwert, positioniert also die Linse laut der ersten Messung absichtlich 'falsch' um so die Fehlmessung auszugleichen. Das ist dann im Endeffekt also das gleiche, als ob man den Sensor verstellen würde, nur einfacher und weniger fehleranfällig.
Ein anderer Teil der Fehlfokus-Probleme wird durch (meist mechanische) Toleranzen im Objektiv verursacht bzw. eine Fehlpositionierung der Linse. Die Korrektur erfolgt hier genauso nach dem selben Prinzip.
Wird eine Kamera eingeschickt zur Fokuskorrektur, wird das Meßsystem neu justiert oder auf die mitgeschickten Linsen eingemessen. Schickt man ein Objektiv ein, bekommt die Elektronik im Objektiv für die Positionierung eine Korrektur oder es wird die Linse mechanisch neu eingestellt, auf einen für das Objektiv normalen Toleranzwert oder, oft besser, auf genau gegenteilig den Toleranzwert der Kamera, deswegen macht es auch Sinn, die Kamera zum Objektivhersteller mit einzuschicken.
Alte Objektive haben meist keine EEPROMs oder andere, einfach neu zu programmierende Bauteile und es kann nur durch eine mechanische Justierung korrigiert werden. Das ist dann sehr viel mehr Zeitaufwand und bei diesen Linsen bekommt man deswegen dann oft die Auskunft daß es nicht mehr justierbar wäre.
Warum sollte die Scharfstellung von MF-Objektiven mit der K200D besser als mit der K100D klappen und wozu braucht man bei MF-Objektiven eine Fokuskorrektur?
Weil MF-Objektive das Licht je nach Frequenz (Farbe) teilweise auch unterschiedlich brechen und somit die Messung auch daneben liegen kann, macht es Sinn, auch für MF-Objektive die Möglichkeit einer Fokuskorrektur zu haben. Diese Fehlmessung kann bei manuellen Objektiven also auch dazu führen, daß sie an einer falschen Stelle 'scharf' melden. Weil die Messung hier aber nicht nur ein paar Mal stattfindet und dann aufgibt, sondern kontinuierlich stattfindet und auch die Positionierungsfehler des AF-Antriebs wegfallen, liegt man tendenziell weitaus weniger oft und weniger weit daneben. Das Scharfstellen ist aber mit einer K200D auch nicht leichter oder schwerer als mit einer K100D.