LDass man einen Diafilm korrekt belichten muss?
Verstehe ich noch immer nicht. Denn auch einen Negativfilm kann ich korrekt belichten – und habe damit die Gewissheit, ob der Verschluss noch in Ordnung ist oder nicht.
Ich gehe davon aus, dass Du entweder den Unterschied in der Arbeitstechnik nicht kennst, oder in Wahrheit noch nie mit einem Diafilm gearbeitet hast.
Da kann ich helfen:
Ein Negativfilm ist kritisch gegen Unterbelichtung. Man belichtet einen Negativfilm daher gerne etwas reichlicher. Negativmaterial wurde über Jahrzehnte auf Toleranz getrimmt. Die Fehlbelichtung darf daher auch ruhig mal etwas größer ausfallen - beim Ausbelichten wird das meiste ausgebügelt.
Ein Diafilm ist kritisch gegen Überbelichtung. Nachträgliche Korrektur ist nicht möglich. Man belichtet einen Diafilm daher gerne etwas knapper. Die visuelle Beurteilung erfolgt direkt. Man sieht daher jede Fehlbelichtung sofort.
Verschlüsse werden durch Federermüdung und verharzende Schmiermittel mit der Zeit eher langsamer als schneller. Die Tendenz geht also Richtung Überbelichtung. Das sieht man auf einem Negativfilm nicht, aufgrund der Kunst des Labors auch erst im Extremfall auf dem Papierbild. Auf einem Diafilm sieht man es sofort aufgrund der laschen Kontraste und der auffällig ausgefressenen Lichter oder ausgegrauten Schatten.
Die spezifische Problemchen einer Leica M3 - Löcher/Risse im Tuch und das Schleppen des Verschlusses - lassen sich mit Diafilm also wesentlich direkter lokalisieren und zuverlässiger beurteilen. Mit bloßem Auge (naja, Lupe hilft natürlich).
Ich halte deshalb Diafilm als erste
Probefilm(e) in einer unbekannten Kamera für die zweckmäßigste Lösung. Und
ich habe mich gewundert, weshalb hier zum Teil exotischste S/W-Streifen als Lösung geboten werden, nur nicht eine technisch zweckmäßige Lösung.
Egal. Eigentlich nicht mein Problem. Also genug davon.
Der TO kann in die Leica selbstverständlich nach Gusto jeden beliebigen Film reinprokeln, solange auf der Packung "Kleinbild 135" steht.
Roma locuta causa finita.