Auflösung:
Ich möchte hier mal für Anfänger mit ähnlichen Problemen zusammenfassen, wie es sich schlussendlich entwickelt hat.
Ausgangslage:
Suche nach einem Festbrennweite um Horizont zu erweitern und auch mal im Bekanntenkreis auf Feiern zu fotografieren.
Bereits leichte Tendenz zum 50mm f1.8.
Verlauf:
Bereits die erste Antwort auf die Frage hat mir einen super Anstoß gegeben.
Tamron 60 f/2.0 Macro
Klasse Portraitglas, prima Lichtstärke und ganz nebenbei auch Macro mit max. 1:1
Auf Grund des Preises habe ich mich dann in der Tat für das 50mm zu 130€ entschieden. Das genannte Tamron 60mm blieb aber im Hinterkopf. Dies konnte ich dann mmN sehr günstig für etwas über 200€ ersteigern und wollte beide gegeneinander testen.
Zudem kamen im Verlauf des Threads die Bedenken auf, dass 50mm+ für Indoor evtl. zu lang sein könnten, diese habe ich aber zunächst gegenüber der Preisfrage hinten an gestellt.
Erkenntnisse:
Nikkor 50mm vs. Tamron 60mm:
Freundin eingepackt und in einer alten Industrieruine beide Objektive bei available light ausprobiert.
Dabei hatte ich den Eindruck, dass der Autofokus des 50mm öfter mal "daneben liegt". Dies ist wie gesagt nur mein subjektiver Eindruck und kann durchaus an meinen Fähigkeiten liegen, aber vielleicht haben andere Einsteiger ja ähnliche Voraussetzungen, unter welchen das Tamron eben etwas verlässlicher zu arbeiten scheint.
Bei gleichen Motiven und Einstellungen gefielen mir zudem die Ergebnisse des Tamron, grade im Bezug auf die Tiefenunschärfe etwas besser, aber nicht so, dass für einen Einsteiger die 80€ Unterschied erkennbar wären.
Länge des Objektivs:
1. Einsatz - Mittelgroßer Raum und Outdoor:
Drinnen nur mit 60mm, draußen zwischen 60mm und 18-105mm gewechselt. Mit dem 60mm sind sehr schöne Porträts gelungen, bei Personengruppen >5 jedoch Schwierigkeiten.
2. Einsatz - Sehr kleiner Raum
Vor dem Einsatz Informationen bekommen, dass Raum wirklich sehr klein sei und den Beitrag von KingJolly in Erinnerung gerufen:
Das Sigma 30/1.4 würde ich mir an der Stelle des TO auch mal ansehen, das am Rande.
Erstmal nur um in der Brennweite zu recherchieren. Schlussendlich ist es dann in der Tat jenes Sigma 30mm f1.4 geworden. Gebraucht mit einigen Gebrauchsspuren aber absolut funktionstüchtig.
Das hat sich absolut bezahlt gemacht. Bei der Location wäre ich mit dem 60mm hoffnungslos untergegangen und hätte mit dem 18-105mm den ISO voll aufdrehen müssen, da es zudem noch extrem dunkel in dem Raum war.
Fazit:
Die Beratung hier im Forum ist wirklich TOP! Die ersten 5 Beiträge haben quasi vorhergesagt, wie es am Ende auch gekommen ist.
Wenn man Gesellschaften in kleineren Räumen (25-30 Mann) fotografieren will, sind 50-60mm zu viel. Das 30mm Sigma ist dafür besser geeignet und liefert tolle Fotos.
Das Tamron ist ein super Objektiv für Porträts und wenn man etwas Platz hat. Darüber hinaus eröffnen sich erstklassige Möglichkeiten für den Einstieg in Makro-Fotografie (natürlich nur mit Stativ - bei mir ist es ein Manfrotto MK190 geworden).
So leid es mir tut, war in meinem Fall das 50mm Nikkor schlussendlich überflüssig und ich habe es kaum noch eingesetzt. Wüsste auch nicht wozu ich es noch verwenden sollte.
Vielen Dank für alle Tipps
