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Experiment: ISS fotographieren

Wolfgang.F

Themenersteller
Hallo zusammen,

vorweg sei gesagt: Hochaufgelöste, perfekte Bilder auf Wettbewerbsniveau kann ich hier nicht bieten. Es geht eher um eine Demonstration, was mit einer DSLR (EOS 550D) und einem handelsüblichen Amateurteleskop machbar ist - evtl. mal als Anregung, selbst mal so ein Experiment zu probieren.

Die Internationale Raumstation (ISS) mißt grob 100 x 100m und umkreist die Erde auf einer Umlaufbahn mit einer mittleren Höhe von ca. 350 km. Alle paar Wochen kann man sie als leuchtend hellen Punkt, der über Abend- und Nachthimmel zieht, beobachten. Ein Foto scheint erst mal unmöglich: Das entspräche so ca. einem Fußballfeld in Frankfurt, von München aus fotographiert.

Für die Aufnahmen habe ich eine EOS 550D an einem Celestron C 9.25 Teleskop (235mm Öffnung, 2350mm Brennweite) im Primärfokus befestigt. Beim Erscheinen der ISS habe ich manuell die Bewegung nachgeführt und im Serienmodus quasi auf "Dauerfeuer" geschaltet. Da war natürlich viel Ausschuß dabei...

Auf etlichen Rohbildern (18 Megapixeln) war die ISS aber auf einem kleinen Ausschnitt von ca. 600 x 500 abgebildet. Dieser Ausschnitt musste noch mit ziemlich "hart" nachbearbeitet werden (Astronomie-Software Fitswork, Gimp).

Anbei das Ergebnis - alles andere als perfekt, aber: Die Form und einige Strukturen (Solar-Panels, Rumpf, ...) ließen sich herausarbeiten. Geht doch, das mit dem Fußballfeld in Frankfurt von München aus ;-)

ISS27.06-forum.jpg

Viel Spaß bei eigenen Experimenten, Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin schwer beeindruckt! Was war denn hier die Belichtungszeit? All zu lange kann das nicht sein, das teil "flitzt" ja recht flott übern Himmel!
 
Ich habe (nach etlichen Fehlversuchen) mit Belichtungszeiten im Bereich 1/1000 bis 1/1250 bei 800 ISO gearbeitet. Die ISS ist um ein mehrfaches heller als die hellsten Sterne, und die relativ große Öffnung des Teleskop sammelt ordentlich Licht ein...

Viele Grüße, Wolfgang
 
Wenn man sich die Dimensionen vorsellt (was sehr schwer ist), WOW :top:
 
Erstaunlich und höchst beeindruckend - wenn man bedenkt das Du nur ca. 6 Minuten Zeit hattest zum suchen, anviesieren usw...

Sowas wollte ich auch schon immmer mal machen - aber es scheitert am nötigen Geld für die Ausrüstung - hab halt zu viele Hobbys. :-(

2350mm Brennweite, das ist mal ne Ansage - kann man das eigentlich auch am Tag benutzen? Quasi als super langes Tele? Wahrscheinlich wird die Bildqualität aber eher schlecht sein...oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht schlecht Herr Specht.
Ich habe auch schon einige Male die ISS durch mein 900er Teleskop beobachtet und fand es selbst schon schwierig mit dem Nachführen nur fürs durchschauen. Hatte die Achsen meiner Equatorial Montierung schon auf die Umlaufbahn der ISS ausgerichtet, sodass ich nur eine Achse nachführen musste, aber selbst dann war es von der Nachführung sehr schwierig.
Und dann davon noch so ein gutes Foto hinzubekommen ist echt ne Leistung.
 
2350mm Brennweite, das ist mal ne Ansage - kann man das eigentlich auch am Tag benutzen? Quasi als super langes Tele? Wahrscheinlich wird die Bildqualität aber eher schlecht sein...oder?

Nö, ned zwangsläufig, bei 2,35Meter Brennweite und ner Öffnung von 235mm dürfte das Grät etwa ne Lichtstärke der Blende 11 haben.
Aber um damit Portraits zu fotografiern, müsste das Model mindestens 50 Meter weg sein, also gibts Posinganweisungen per Megafon, oder - dezenter - per Handy :D
Mit nem meterlangen Balgengerät als Macro: ne 20 Meter entfernte Mücke! Endlich keine Probleme mehr mit der Fluchtdistanz dieser Biester :D
Einzige Sinnvolle Anwendung wäre vllt in der Landschaftsfotografie, aber bei diesen Dimensionen schlägt dann wohl die Lufttrübung gnadenlos zu :mad:
 
Hallo zusammen,

der Einsatz am Tag ist grundsätzlich schon möglich. Man hat dann ein Teleobjektiv mit 2350mm Brennweite (+ evtl. Cropfaktor) und Fixblende 10. Aber ein paar Schwierigkeiten holt man sich ins Haus (es ist nun mal ein astronomisches Teleskop, kein Fotoobjektiv):

- Temperaturprobleme
Die Optik bringt nur dann die volle Leistung, wenn sie sich im Temperaturgleichgewicht mit der Umgebung befindet. Sonst gibt's "Tubus-Seeing": Luftunruhe in der Optik, die das Bild unscharf macht. Das ist am Tag problematisch, wenn der Tubus durch Sonneneinstrahlung aufgeheizt wird.

- Luftunruhe
Am Tag ist die Luft viel unruhiger - das Bild "wabert", und das wird gnadenlos mitvergrößert. Das kostet Bildqualität.

- Durchsicht
Sobald ein bißchen Dunst in der Luft hängt, wird das Bild sehr flau.

- Fokus finden
Der Fokusbereich/Schärftentiefenbereich ist sehr, sehr eng. Scharfstellen ist sehr fummelig und zeitaufwendig, insbesondere dann, wenn die Luft unruhig ist. Geht eigentlich nur per Live-View + Zoom und viel Geduld.

Ich habe mit einem etwas kleineren Instrument (mit 2000mm Brenweite) aber tatsächlich schon Vögel fotographiert. Ein Star in einem Baum in ca. 30 Meter Entfernung ist dann weitgehend bildfüllend. Sehr praktikabel ist es allerdings nicht; bis ich die Viecher endlich scharfgestellt hatte, waren sie meistens schon ganz woanders. Der Schärfentiefenbereich war nur (geschätzt) wenige Zentimeter.

Einen Reiz hätte dieses Setup evtl. noch für Paparazzi und Freunde der Anatomie, die z.B. auf einen Badestrand mit eher stationären Motiven draufhalten. Zu beachten wären auch noch die Dimensionen: Eine Kamera an einem kleinen Fass mit ca. 60cm Länge (trotz 2350mm Brennweite wg. Schmidt-Cassegrain-Bauweise), 26,5mm Durchmesser, 9,4 Kg Gewicht könnte doch etwas Aufsehen erregen und sich letzlich als kontraproduktiv erweisen, wenn dann eine schnelle Flucht nötig wird. [Disclaimer: Do not try this at home].

Viele Grüße, Wolfgang
 
Wirklich schönes Foto der ISS. Ich denke persönlich das du da mit deinem Teleskop doch ein wirklich ordentliches Ergebniss präsentiert hast. Ich kenn persönlich keine anderen Aufnahmen die Qualitativ besser wären.

Anbei da noch die Frage, was genau braucht man da eigentlich um eine DSLR an ein Teleskop anschließen zu können?
 
Hallo Thebe,

um eine DSLR mit einem Teleskop zu verwenden, gibt es folgende Möglichkeiten:

- Afokale Projektion: Man hält die Kamera mit Objektiv schlicht hinter das Okular oder verwendet eine Klemme zur Befestigung (eher improvisierte Methode)

- Fokale Projektion: Die Kamera wird ohne Objektiv anstelle eines Okulars in den Okularauszug (1,25" oder 2") gesteckt; einige Teleskope haben auch einen direkten T2-Anschluss. Man braucht dazu einen Adpapter Kamera-> T2 sowie einen Adapter T2 auf 1,25" bzw. T2 auf 2". Damit erhält man quasi ein Teleobjektiv in der Brennweite des Teleskops. Das ist die gängigste Methode.

- Okularprojektion: Die Kamera wird mit dem Okular verbunden, was sehr hohe Vergrößerungen ermöglicht, aber wenig Licht liefert und wenig Spielraum für die Fokussierung lässt. Man braucht ein projektionstaugliches Okular und einen Projektionsadapter. In den Zeiten von hochauflösender Planetenfotographie mit Webcams oder Industriekameras ist diese Methode etwas aus der Mode gekommen.

Ich hab das mal auf meiner Homepage zu einem Artikel mit ein paar Bildern zusammengefasst: Kamera am Teleskop

Viele Grüße, W.
 
...gut geworden. Hab das gleiche auch vor, nur hab ich leider ein 102/1300 Mak auf nem klapprigen Fotostativ, unmöglich ein solches Objekt damit gut zu verfolgen. Aber ich warte ja auf meine Montierung :) Wird dann noch mit nem besseren "Fass" nachgerüstet.

In der "Stellarium" Software kann man sich die Flugbahn der ISS anzeigen lassen, recht hilfreich, wenn die Daten stimmen.

Thebe, für DSLR brauchst du einen T2/Bajonett-Adapter. Das Teleskop sollte einen T2 Anschluss haben bzw. einen adaptieren.

Wolfgang, bist du der aus dem Astronomieforum? Wenn ja, du hast doch das GSO 8" f/8 Ritchey-Chrétien ?
 
Großartige Arbeit, Respekt!
Ich bin echt erstaunt, wie gut man die ISS von der Erde aus erkennen kann!
 
Hey, klasse Bild von der ISS!

Bin selbst auch Hobbyastronom mit einem 1200mm f/6 Newton, habe die ISS aber bisher nur ohne Teleskop beobachtet. Die Geschwindigkeit ist echt abartig (ein heller Punkt, der durch den Himmel flitzt :D )

Wie hast du das mit den Nachführen gemacht? Ich tippe mal auf Leuchtpunktsucher, oder? Zumindest hätte ich das so gemacht :)

Werde es bei Gelegenheit auch mal versuchen, aber bin mir nicht sicher ob 1200mm f/6 am Crop oder 3600mm f/18 am KB besser wären (meine 2 Optionen).

Gruß
 
Hallo Corlan,

Hey, klasse Bild von der ISS!
Wie hast du das mit den Nachführen gemacht? Ich tippe mal auf Leuchtpunktsucher, oder? Zumindest hätte ich das so gemacht :)

Werde es bei Gelegenheit auch mal versuchen, aber bin mir nicht sicher ob 1200mm f/6 am Crop oder 3600mm f/18 am KB besser wären (meine 2 Optionen).

Gruß

Richtig getippt :-). Ich habe mit einem Telrad-Leuchtsucher nachgeführt. Dazu habe ich das Teleskop per Leuchtsucher ein Stückchen vor die ISS platziert. Wenn die ISS dann den innersten Zielkreis durchquerte, habe ich per Serienbild die Aufnahmen gemacht.

Für deine eigenen Versuche würde ich empfehlen, erst mal mit 1200mm zu starten, um ein Gefühl für die ganze Sache zu bekommen, egal ob Crop oder KB. Für eine vergleichbare Vergrößerung an KB muss dann aber wahrscheinlich die 3x Barlow rein... Wird sicher interessant, womit man die besseren Ergebnisse bekommt.

Ich habe meine Versuche (von 600mm bis 2350mm Brennweite) in meinem Astro-Blog dokumentiert, schau doch mal rein: Hier entlang.

Viel Erfolg, Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das neueste Stellarium 11.0.
Leider gibt es nicht die Möglichkeit Satellitenbahnen darzustellen. Oder iire ich mich?

Heinz
 
doch hat es.

Im unteren Navigationsmenu unter der FPS anzeige ist ein kleines Satellitensymbol, damit zeigt er sie dir an.
 
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