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Analog Experiment - ein Jahr keine DSLR - nur analog

Bei Leuten, die ihre Kamera auf ein Stativ stellen, den Intervalltimer auf "Dauerfeuer" stellen, ein Bier trinken gehen und dann nachher die besten 3 aus 500 Fotos rauspeepen und als "Ihre Meisterwerke" ausgeben (gesehen bei einer Feuershow), muss ich kot**n.

Einfach das Stativ verstellen oder einen Objektivdeckel aufs Objektiv draufmachen..das erzieht :D
 
Lange keine Bilder mehr gezeigt...


sauftrum.jpg




cu Tom
 
Lange keine Bilder mehr gezeigt...

Analog ist wohl zu umständlich:rolleyes:
 
Nur mal so für die Interessierten, tosa hat still und heimlich die Novemberbilder hochgeladen ;)
Mir gefällt das, bei dem der Mann ins Fenster schaut und auf die Augen der Katze trifft.
 
Nur mal so für die Interessierten, tosa hat still und heimlich die Novemberbilder hochgeladen ;)
Mir gefällt das, bei dem der Mann ins Fenster schaut und auf die Augen der Katze trifft.

Danke. :D

Habe unterwegs keine Freischaltung für den ftp-upload gehabt. Manche Firmen machen halt alles dicht... :ugly:

Ein Film ist noch nicht gescannt. Die Vorweihnachtszeit ist immer Hardcorezeit für's Arbeiten.




Das Bild mit der Katze war wieder so eine Sekundensache. Habe den Mann an das Fenster gehen sehen und war auf der anderen Straßenseite. Bin dann mit der Kamera am Auge immer dichter und habe zwei Bilder geschafft, dann ging er schon weiter...

cu Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens: Wenn schon analog, dann richtig!

Habe meine alte Filmkamera 16mm wieder entdeckt. Habe damit damals viel gefilmt.
Leider sind die Kosten heute immens hoch...

Habe auf meiner HP die alte Kamera aus den 50er Jahren mal vorgestellt. Habe im Internet sonst nichts dazu gefunden.



Einfach das Bild anklicken... :D

cu Tom

PS: Diesen Monat sind jetzt 7 Filme durch die Leica gewandert...
 
Ich bin heute, also eher gestern Nachmittag, auf diesen Thread gestoßen. Ich habe mich seitdem durch 37 Seiten gelesen. Folgendes:
Ich fotografiere seit gut drei Jahren wieder. Habe von 12 Jahren bis 19/20 mit ner Kompakten, Analogen fotografiert und dann aufgehört. War ein eingebautes 35mm Objektiv, eine fest eingestellte Belichtungszeit und nem Blitz. Damals waren meine Bilder nicht so schlecht. Dann wollte mir mein Vater eine seiner Nikons vermachen. Diese wurden geklaut...
Seit damals keine Fotos mehr von mir. Anyway....
Vor gut drei Jahren, also nach gut acht Jahren Pause, hat mir dann ein Bekannter seine ME Super mit 50/1:1,7; 28/1:2,8, nem Zoom und Kleinkram vermacht. Völlig kostenfrei, weil er sie nicht mehr brauchte und sie lieber bei jemanden sah, der sie verwendet.
Seit diesem Zeitpunkt fotografiere ich wieder und ausschließlich analog. Habe mir alles Wissen um Blende, Belichtung, Schattenwirkung, usw. angelesen und angewendet.

Das Interessante daran ist, dass wenn ich mit Freunden unterwegs bin, ich von vornherein eine geeignete Blende oder anderen Ausschnitt wähle, um die Stimmung oder die Wirkung einzufangen und meine Freunde da mit ihren Digis immer wieder auf den Bildschirm schauen, um dann doch häufig am Ende die Blende und Ansicht nehmen, die ich schon vornherein eingestellt habe.
Was mir dabei aufgefallen ist, dass mit einer Analogen man viel bedachter an ein Motiv geht. Es vorher mehr studiert und dann auslöst, wenn man den geeigneten Standpunkt, Blende, BeLi, usw. hat.

Inzwischen ist meine Ausrüstung gewachsen. Auch eine Z-1 befindet sich darunter, womit nun auch Bilder mit Blitz, dank TTL Messung, wesentlich einfacher sind. Ich habe immer die Umstellerei für die unterschiedlichen Bereiche an dem Blitz für die ME Super verflucht. Die Z-1 ist auch super, wegen Spotmessung, Gittermattscheibe und der Anzeige der abgelaufenen Belichtungszeit bei Bulb,.... Zwar hängt unter der ME Super inzwischen en Winder drunter, dass aber eher wegen der besseren Haptik, als alles andere. Jedoch mag ich die ME Super wesentlich lieber; und zwar wegen genau den Sachen, die der Grundstein für Dein Projekt waren. An de ME Super habe ich meistens mein 50mm. Ab und an auch das 135/1:2,8er.

Mein Vater hat sich in diesem Jahr ne D90 mit zwei Optiken, ein WW-Zoom und ein Telezoom und beide mit VR, ne tolle Kamera mit guten Optiken. Was ich aber feststellen musste, als ich damit fotografierte, dass ich viel mehr unbedachter fotografierte. Ich hatte hinterher wesentlich mehr Ausschuss an Aufnahmen, als ich es bei einem Film mit gleicher Anzahl Bilder habe. Die Quali ist nicht wirklich besser deswegen geworden. Mein Ergo: Digital macht sorgloser im Umgang.

Was ich sagen will:
Ich finde dieses Projekt super. Ein Freund hat sich inzwischen auch ne Analoge gekauft und musste feststellen, dass er wesentlich anders fotografiert und die Quali seiner digitalen Bilder dadurch besser geworden sind.
Ich selbst werde wahrscheinlich nie wirklich von Analog wegkommen. Zu vertraut ist mir inzwischen das Auslösegeräusch meiner ME Super. Außerdem zwingt es einen mehr dazu VORHER nachzudenken.

Was aber viel wichtiger ist; und das hört sich hier vielleicht etwas philosophisch an:
Durch die analoge Fotografie habe ich das Gefühl die Welt langsamer wahrzunehmen. Was bedeutet, dass die oft gewollte Entschleunigung dabei bei mir stattfindet. Das tut mir sehr gut. Nach einer Fototour nehme ich vielleicht deswegen vieles wesentlich entspannter wahr!​
Größtenteils schreibe ich mir meine Einstellungen nachher bei schwierigen Aufnahmen auf. Auf diese Weise kann ich dann beim Betrachten der Abzüge die Ergebnisse nachvollziehen. Oft kommt es auch vor, dass ich mir in diesem Notizbuch Motive aufzeichne und deren Belichtungsspielraum vornherein festlege. Manchmal habe ich so ein Motiv im Kopf, zeichne es darein und während ich dann durch die Welt laufe, sehe ich vielleicht dieses Motiv und mache das Foto.

Ich kann dieses Projekt deswegen sehr gut nachvollziehen.
Was für einen persönlich dabei herauskommt, kann man nie wissen.

BTW: Habe mich nie mit Street beschäftigt, aber ich werde mich morgen einfach mal ein paar Stunden durch die Gassen bewegen, mich inspirieren lassen und dabei meine ME Super dabei haben.

PS: War zwar viel, hatte aber auch einiges los zu werden und Posts nachzuholen.

Edit:
Habe erst in einer der letzten Ausgabe der Photographie davon gelesen, dass Stephan Schütze, seineszeichen Fotograf der Ruhr Nachrichten, imens von der analogen Zeit profitiert. Er entscheidet vorher was für ein Bild sinnvoll ist und muss deswegen nicht zig Aufnahmen machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Wichtigste:
Die Bilder sind wirklich der Hammer!!!

Wenn es einen Fotoband gibt, so werde ich mir ein Exemplar kaufen!!!

Danke. :)

Auch für deine lange Geschichte. Ich kann es gut verstehen (jedenfalls nach diesem Jahr). Meine Fotografie hat sich vollständig verändert. Ich habe auch keine richtige Lust mehr auf die digitale Fotografie, jedenfalls im Hobby. Für die Arbeit gibt es nichts Besseres, denn da muss ich sehr viel abfotografieren und im Studio belichten.

Für mich zählt auch die wirksame Entschleunigung. Manchmal ertappe ich mich dabei, Bilder gleich sehen zu wollen - das ist nur ein kurzer Moment. Oft weiß ich bei 'schnellen' Aufnahmen (schlecht fokussiert bei wenig Licht und 'ner langen Belichtungszeit) schon beim Druck auf den Auslöser, dass das Bild nix geworden ist. Im Gegensatz dazu weiß ich aber auch, wenn sie gelungen ist (technisch gesehen). Auch von der Bildwirkung her bekommt man im Laufe der Zeit ein anderes Gefühl. Wenn ich einen Film entwickle, habe ich meist noch ein zwei Bilder in der Erinnerung, die ich dann suche. Wenn sie gelungen sind ist das wie eine Selbstbestätigung. Vielleicht in der Form, dass man nicht mehr 'abhängig' ist von der Elektronik der Kamera, vom Display und seinen Histogrammen und von der Flexibilität irgendwelcher Zooms.
'Back to the roots' trifft es ziemlich genau oder um es mit Malik zu sagen: Reduktion ist das Wesentliche.

cu Tom


PS: Manchmal ist ja auch niemand auf den Straßen. Dann muss ein Kirchturm herhalten...


kirche.jpg
 
Was ich aber feststellen musste, als ich damit fotografierte, dass ich viel mehr unbedachter fotografierte. Ich hatte hinterher wesentlich mehr Ausschuss an Aufnahmen, als ich es bei einem Film mit gleicher Anzahl Bilder habe. Die Quali ist nicht wirklich besser deswegen geworden. Mein Ergo: Digital macht sorgloser im Umgang.
Das lese ich in dem Thread hier immer wieder. Allerdings ist die Schlussfolgerung daraus nicht zwingend.
Man kann auch mit einer DSLR bedacht und langsam und qualitativ hochwertig fotografieren. Das ist eine Frage der Einstellung.
Das ist ungefähr so, wie wenn du sagst, ich fahre lieber meinen kleinen Fiat, der schafft nur 110 km/h, das ist nicht so gefährlich. Der neue Passat ist mir zu schnell, da rase ich immer.
Bei mir war es übrigens genau anders herum. Nach dreißig Jahren analog, tat sich für mich mit digital eine neue Welt auf. Meine Bilder sind seitdem besser geworden. Es gibt für mich keinen Grund mehr zurück zu blicken.
 
Das lese ich in dem Thread hier immer wieder. Allerdings ist die Schlussfolgerung daraus nicht zwingend.
Man kann auch mit einer DSLR bedacht und langsam und qualitativ hochwertig fotografieren. Das ist eine Frage der Einstellung.
Das ist ungefähr so, wie wenn du sagst, ich fahre lieber meinen kleinen Fiat, der schafft nur 110 km/h, das ist nicht so gefährlich. Der neue Passat ist mir zu schnell, da rase ich immer.
Bei mir war es übrigens genau anders herum. Nach dreißig Jahren analog, tat sich für mich mit digital eine neue Welt auf. Meine Bilder sind seitdem besser geworden. Es gibt für mich keinen Grund mehr zurück zu blicken.


Was er sagen will ist, denke ich, dass man mit einer digitalen zwar langsam kann, mit einer analogen Kamera aber langsam MUSS wenn man sich nicht selbst in den finanziellen Ruin treiben möchte.
Und den Standpunkt könnte ich schon gut nachvollziehen.

Ich war mal mit einer DSLR im Leipziger Zoo unterwegs und hab während 4 Stunden bestimmt 600 Bilder verballert.
In der selben Zeit warens bei einem anderen Besuch in einem anderen Zoo 2 Filme á 36 Bilder, von denen ich 60 hätte ausbelichten lassen. Mehr warens unterm Strich von der DSLR auch nicht.

Man lässt sich viel zu schnell dazu verleiten die Möglichkeit der DSLR, sorglos extrem viel Bildmaterial zu produzieren, auch zu nutzen und eben nicht "professionell" bzw. genügsam an die Sache ranzugehen.

Bei einer SLR holt einen spätestens das Filmrückholgeräusch (sofern es sowas gibt) zurück auf den Boden der Tatsachen.
 
Auch die Leica die Johnston vorschlägt wäre ohne unsere moderne Welt nicht denkbar. Ich habe schließlich nichts von einer Schraub-Leica gelesen. Wenn man in hundert Jahren auf die letzten Jahre des vergangenen Jahrtausends blickt wird man sehen, dass analoge/digitale Aufnahmetechniken fliessend ineinander übergingen. Ohne Elektronik und Computer war keine Nachkriegskamera mehr denkbar -- vielleicht noch Perlux, aber die sind lange bankrott. Die Elektronik ist dann von außen langsam in die Blitzgeräte, Batterien, Kameragehäuse und schließlich sogar in die Objektive gewandert.

Einstein hat seinen Nobelpreis schließlich für den photoelektrischen Effekt erhalten, den er 1905 beschreibt, und der heute die theoretischen Grundlagen von Bildsensoren ist. Das war Jahre bevor Oskar Barnack in Mittelhessen begann auf seiner quadratmetergroßen Schreibtischplatte aus einem Häufchen Messingteile die Ur-Leica zusammen zu setzen.

Es ist der Umgang mit der Digitaltechnik der nicht einfach ist. Aber diese Technik bekommen wir nicht mehr in die Tube zurück, also müssen wir uns ihr stellen statt uns in die Vergangenheit zu flüchten. Zum Beispiel muss man, denke ich, neben der berühmten "Entschleuning" auch etwas lernen das gerade dem analoge Fotograf traditionell schwer fällt: Aussortieren. Das bedeutet nichts anderes als ein höheres Bewusstein für das Bild zu entwickeln. Früher hat man doch alles aufgehoben nur weil der Abzug ein paar Pfennige gekostet hat. Das Aussortieren haben dann die Erben übernommen.

Wenn ich im Urlaub 1.000 Fotos mache, dann werden, wenn mich das Glück nicht verlässt und ich konzentriert bleibe, vielleicht 10 oder 20 vorzeigbare Bilder entstehen. Vielleicht. Es ist sinnvoll sich das bereits bewusst zu machen bevor man loszieht. Zu denken man würde einfach fotografieren und später am PC aussieben ist der pure Größenwahn. Man glaubt also man macht in jedem Fall gute Bilder - die man später nur noch finden muss wie die Ostereier auf der Wiese?!

Ich glaube nicht, dass sich analoge/digitale Fotografen in diesem Punkt unterscheiden. Beide nehmen eine Kamera in die Hand und fühlen sich stark. Des einen Festplatte ist des anderen Schuhkarten. Wenn ich mir z.B. dieses Kirchenbild oben ansehe frage ich mich vor Allem was daran beispielhaft für die analoge Fotografie sein soll. Ein Fotograf muß sich auch fragen: geht es mir eigentlich um den Umgang mit der Technik, das Anfassen der Technik, das Drücken des Auslösers... oder um meine Vision die ich mit dem Werkzeug Kamera realisiere? Diese Frage kann ich für mich oft genug auch nicht eindeutig beantworten. Deshalb ist es so wichtig sie sich zu bewusst stellen, sonst bewegt man sich nicht in der Wirklichkeit sondern der eigenen Illusion.

Aussortieren fällt immer schwer, aber es hilft, nach ein paar Wochen noch einen Anlauf zu nehmen. Man wundert sich wie leicht man sich auf einmal von seinen Kunstwerken trennen kann.

Meine Erfahrung ist auch, dass man das Kameradisplay meiden soll. Sehr nützlich ist das Display heute zum Beispiel um die Wirkung des Graufilters zu prüfen, aber meistens schaut man darauf um ein schnelles Erfolgserlebnis zu haben. Ich habe mir angewöhnt mir immer vorzustellen welches Bild ich erwarte dort zu sehen. Werde ich dann vom Ergebnis überrascht ist das kein Zeichen meines Könnens, sondern ein Zeichen meiner Inkompetenz. Vermutlich stimmt etwas nicht, und ich laufe Gefahr, dass die ganze Aufnahmeserie nichts taugt. Ich muß erst herausfinden was das ist.
Dazu schalte ich die Kamera erst einmal aus. :)
 
@sternenfall: Super Beitrag! Besonders der Satz "Ich habe mir angewöhnt mir immer vorzustellen welches Bild ich erwarte dort zu sehen. Werde ich dann vom Ergebnis überrascht ist das kein Zeichen meines Könnens, sondern ein Zeichen meiner Inkompetenz." :top:

Unterm Strich geht es für mich bei "guter" Fotografie letztendlich um Disziplin.

Die Disziplin, den Auslöser nur und erst dann zu drücken, wenn man sich darüber klar geworden ist, dass man die Szene, die man gerade sieht, wirklich festhalten will. Das "Klarwerden" kann dabei sowohl ein minutenlanges Starren durch den Sucher sein, das Suchen nach einer überzeugenden Bildkomposition und des richtigen Augenblicks, oder auch innerhalb von Sekundenbruchteilen als bauchgesteuerter, spontaner Impuls ablaufen, das spielt keine Rolle.

Ich finde, diese Disziplin sollte jeder Fotograf haben, ob analog oder digital fotografierend. Die analoge Kamera trägt natürlich etwas mehr zu der Disziplinierung des Fotografen bei als die digitale. Aber dies spielt letztendlich keine Rolle, wenn der Fotograf die nötige Disziplin in ausreichender Menge selbst aufbringt.

Ich selbst habe meine DSLR-Nutzung in den 4 Jahren immer mehr dahin geändert, dass ich den Auslöser immer weniger häufig drücke.

Zum einen, weil ich nun länger durch den Sucher schaue. Bei Landschaftsfotografie können das auch mal viele Minuten sein. Und wenn ich dann auslöse, mache ich eine einzige Aufnahme. Das einzige, was mich beim Blick auf das Display interessiert, ist die korrekte Belichtung. Eine weitere Aufnahme mache ich nur, wenn die Belichtung nicht optimal ist, ansonsten gehe ich oft mit einer einzigen Aufnahme von der Szene weg.

Zum anderen, weil ich manchmal die Szene auch einfach gar nicht aufnehme, weil ich trotz minutenlangen Probierens zu dem Schluss komme, dass es kein gutes Bild wird. Dann gehe ich von der Szene weg, ohne ein einziges Mal den Auslöser gedrückt zu haben.

Die Zeit, die ich für das Aussortieren früher brauchte und der Verdruss, ein Bild nach dem anderen mit "näh, das iss nix" wegzuwerfen, sorgen als Rückkopplungseffekt bereits beim Fotografieren dafür, dass ich mich am Riemen reiße.

Und das geht m.E. mit einer digitalen Kamera genauso gut.
 
Es ist der Umgang mit der Digitaltechnik der nicht einfach ist. Aber diese Technik bekommen wir nicht mehr in die Tube zurück, also müssen wir uns ihr stellen statt uns in die Vergangenheit zu flüchten. Zum Beispiel muss man, denke ich, neben der berühmten "Entschleuning" auch etwas lernen das gerade dem analoge Fotograf traditionell schwer fällt: Aussortieren. Das bedeutet nichts anderes als ein höheres Bewusstein für das Bild zu entwickeln.

Die Maßstäbe verschieben sich bloß, und das ganz analog. Das gleiche Gefühl, das Du da gerade beschreibst, hatten die Fotografen, nachdem das Dunkelkammerzelt der nassen Kollodium-Zeit abgepackten gebrauchsfertigen Glasplatten wich. Es wurde ähnlich gejammert, als Eastman um 1890 die Kodak mit Rollfilm herausbrachte. Auf einen Kleinbildfilm passten ab 1923 gleich 36 winzige qualitativ mittelprächtige Bildchen, wirklich schlimm. Als dann die Kameras die Belichtung automatisch einstellen konnten, musste man ja überhaupt nicht mehr denken beim Fotografieren. Und was haben wir in den 80ern über den aufkommenden AF geschimpft, früher war Fotografie eh viel bewusster...

Ich will damit nur sagen, dass bewusstes Fotografieren oder inflationäres Knipsertun keine Frage der digitalen oder analogen Technik sind. Und mal ganz provokant: Wer früher bewusst fotografieren wollte, hielt bestimmt nicht eine kleine Kiste mit briefmarkengroßen Negativen und einem Guckisucher vor sein Gesicht, sondern baute eine Großformatkamera auf einem robusten Stativ auf - das war dann wirklich bewusste Fotografie.

Genug räsoniert. Ich finde das Projekt toll. Ich kann die diversen Standpunkte allesamt verstehen. Ich fotografiere oder fotografierte analog, digital, Crop, "Voll"format, Kleinbild, Mittelformat, Großformat, schwarzweiß und farbig. Und es hat mein (Fotografen-)Leben nicht ärmer gemacht.

Viele Grüße,

Michael
 
Schöne Meinungen.:)

Ich glaube trotzdem, dass analog sehr entschleunigt. Aus dem einfachen Grund, weil wir Menschen sind und relativ oft nicht vernünftig handeln (im Sinne von: ich halte mich bewusst zurück). Jedenfalls gilt das für mich. Das kann übrigens jeder bald wieder ausprobieren: Neujahrspläne - die taugen am wenigsten...
Ich denke, jeder hat seine eigenen Erfahrungen dazu und damit auch eine andere Meinung, was völlig normal ist.

Mit der Leica ging es mir genau so. Macht endlich wieder Spaß.
Das heißt ja nicht, dass ich digital verdamme. Dazu habe ich einfach zu viele digitale Kameras...:ugly: und im Studio geht nunmal analog so gut wie gar nichts (jedenfalls bei der Produktfotografie).

Wenn nur Großformatfotografie 'bewusste' Fotografie ist, muss ich zwei Drittel meiner Fotografenbücher wegschmeißen, weil die alle nur KB wollten, darunter viele große Fotografen.;)

Etwas theoretisch zu beschreiben (Einstein) oder praktisch umzusetzen (Barnack) hat erst mal per se nichts miteinander zu tun. Beide waren Pioniere in ihrem Bereich. sternenfall, was willst du mit dem Vergleich andeuten? Versteh ich leider nicht.

Es gibt auch Fotografen, die nach dem Prinzip 'draufhalten' arbeiten und damit enormen Erfolg haben. Ich würde die nicht als größenwahnsinnig bezeichnen. Jeder Mensch ist doch anders und dieses Anderssein kann ich ihnen zugestehen.

cu Tom

PS: Das Kirchenbild ist nur entstanden, weil ich eine Kamera dabei hatte, die kleine MP halt. Es ist dynamisch, was sicher gut zur Kirche passt ;) und hat trotz starker Kontraste überall Zeichnung (kommt in dem kleinen Bild sicher nicht rüber). Der Bildaufbau gleicht einer gekippten Zentralperspektive, welche eher einen Raketenstart als eine Kirche vermuten lässt. Aus den Gegensätzen (Ruhe versus Bewegung, Standhaftigkeit versus Schieflage, klein Kirche versus große Häuser, strahlend hell versus dunkle Nacht) bezieht das Bild seine Spannungen (das Auge findet z.B. keinen Ruhepunkt) und löst bei dem ein oder anderen Betrachter etwas aus. Was es genau auslöst hängt vom Betrachter selbst ab, da jeder auf anderen Erfahrungen/Erlebnissen/Bildbetrachtungsmuster usw. seine Empfindungen aufbaut und der Kontext beim Betrachten ebenfalls eine große Rolle spielt, ebenso wie die aktuelle Stimmungslage.
Das Bild habe ich nicht als beispielhaft für die analoge Fotografie eingestellt, sondern nur als Bild aus meinem Experiment.
 
Das Experiment tut einfach gut (das sieht man an Deinen Bildern und an Deinen Bemerkungen dazu). Und das ist m.E. der entscheidende Punkt, Hauptsache es macht Spass, denn dann wird es auch kreativ.
 
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