Expedition nach Nepal (Mera Peak, 6461 Meter)

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Liebes Forum,

im vergangenen Herbst war ich zum sechsten Mal im Himalaya. Nepal ist das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt und für mich eines der schönsten überhaupt. Nach Reisen durch Indien und Pakistan muss ich sagen, dass Nepal mich einfach immer wieder am meisten anzieht. Nicht nur die Landschaft begeistert einen Bergverrückten wie mich, auch die Menschen sind immer wieder beeindruckend. Doch letztlich bin ich ein Bergfanatiker. Und ein Bergfanatiker kommt im Himalaya definitv auf seine Kosten, egal in welchem der Himalayastaaten

Diesmal starteten wir in Tumlingtar, einem kleinen verschlafenen Dorf auf 400 Metern im Osten Nepals. Die ersten zehn Tage vergingen, ohne dass wir anderen Touristen begegneten. Wir schraubten uns höher und höher und standen am 01. November 2011 schließlich früh morgens auf 6.461 Metern. Um uns herum fünf Achttausender, darunter auch der höchste Berg der Welt, der Mount Everest.

In diesem Thread möchte ich Euch etwas teilhaben lassen an der Schönheit Nepals und erhoffe mir wertvolle Fototipps, die die Fotos der kommenden Expedition 2013 noch schöner werden lassen sollen. Ich will mich verbessern. Also spart nicht mit konstruktiver Kritik, da ich die DSLR primär zum Filmen für Sponsoren dabei hatte und mich daher auch aufs Filmen konzentriert habe. Ich denke, dass trotzdem einige zeigenswerte Fotos entstanden sind, die ich hier mit Euch teilen möchte.

Kurz zur Ausrüstung: damals noch unterwegs mit einer 7D, Canon EF-S 15-85mm, Walimex 8mm Fisheye, Sigma 50mm f1.4 und Canon 70-200 f4L, inzwischen aber fast alles veräußert und auf die 5DMII mit besserem Glas umgestiegen.

Los geht's mit einem Foto vom Inlandsflug mit Blick auf den Mount Everest (schwarze Pyramide links im Bild) und Makalu (8463 Meter, ganz rechts). Bearbeitet mit Photoshop CS5, Silver Efex und Topaz DeNoise.

#1
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Nachdem wir sicher mit der kleinen Propellermaschine gelandet waren, ging es direkt mit der ersten Tagesetappe los. Der Kontrast zum ersten Foto könnte wohl nicht größer sein; hier ein Foto der sattgrünen Reisterrassen.
#2
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Nach einer verregneten Nacht mit Gewitter im Zelt war das Wetter am nächsten Morgen aber schon wieder bedeutend freundlicher. An einem rauschenden Fluss frühstückten wir mitten in der Wildnis und wurden Zeuge eines wunderbaren Sonnenaufgangs.

#3
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Wenn Euch der erste Ausblick gefällt, gibt es gerne mehr von dieser tollen Reise...

Grüße
Nils

 

[amq]

Sehr gerne mehr von dieser spannenden Gegend! Leider sind die direkt eingebundenen Bilder nicht sichtbar und nur 3 von scheinbar 4 im Forum eingebunden. Kannst Du vllt. (auch für weitere Posts) auf die Forumsfunktion Acht geben? Vielen Dank!

 

[weserjunge]

gerne mehr, bilder von dort sieht man wahrlich nicht oft.
wäre toll wenn du weiterhin auch einige geschichten zu den bildern erzählen kannst
hier gefällt mir vor allem das bild mit der sonne sehr, hat für mich was schönes

 

[wildi]

au ja, ich würd auch gern weiter fotos von deiner tollen Reise sehen

 

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Weiter ging es durchs grünste Grün entlang der wunderbaren Terrassenlandschaften. Während die Temperaturen hier noch angenehm warm waren, sollten wir bereits wenige Tage später die Wärme vermissen.

#4
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Am siebten Tag stiegen wir erstmals bis auf über 4000 Meter. Die Landschaft hatte sich zwischenzeitlich stark verändert. Das satte Grün der Niederungen wurde ersetzt durch Pastelltöne und das Weiß des Schnees der vergletscherten Gipfel am Horizont. Nun war es bereits merklich kühler. Sobald die Sonne hinter den Flanken verschwand, wurde es schnell unangenehm kühl.

#5
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Am Rande eines kleinen Flusses auf 4300 Metern errichteten wir unser Camp und begegneten das erste Mal seit zehn Tagen wieder anderen Touristen.

#6
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[Obed]

Auch wenn ich "nur" in den kleinen Wänden und Blöcken zuhause bin bringen einen die Bergriesen schon ins träumen und das Regal ist voll von Literatur...

#1 hat für meinen Geschmack zu viel EBV - ansonsten klasse Wolkenformationen

#2 finde ich schon sehr sehr gut

Genial sind die Terrassen, das Licht und der Baum und das Grün ........
Würde ich mir sofort drucken.

Hast du eine HP?

Grüße

PS.... Wie geht die Reise weiter??

 

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Hallo Obed,

ja, ich habe eine HP. Aber auf Grund von akuter Aktualisierungsnotwendigkeit, poste ich sie aber erst wenn's soweit ist ;-) Ich entkoppele gerade die kommerzielle Version von der nichtkommerziellen. Dauert aber noch ein wenig, bis ich da mit einem zufriedenstellenden Profil aufwarten kann. Du willst also wissen wie die Reise weiter geht...gerne

Während wir nachts das erste Mal auf dieser Reise zweistelligen Minusgraden ausgesetzt waren, ging es weiter hinauf und damit natürlich auch immer näher an die eisbehangenen Flanken heran. Am Talschluss überragt der Kyashar (6770 Meter) alles, was vom Talboden aus sichtbar ist. Seine Form ist von dieser Seite betrachtet schon schön, doch wenige Tage später offenbart sich ein noch viel spektakulärerer Blick. Geduld

#7
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#8
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Unser Ziel, der Mera Peak, ist vom Talboden aus nur zu erahnen. Vor uns baute sich die Wand ca. 2500 Meter in der Vertikalen auf, der Gipfel war von hier nicht einsehbar. Wohl aber die vereisten Flanken, die wahnsinnig filigran definierte Strukturen ausbilden...

#9
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[flooww]

Klasse Fotos! Ich liebe dieses Land. Bin gespannt mehr von dir zu hören!

 

[overkill]

Zum Teil geniale Bilder!

Die Terassen und das letzte finde ich top!

 

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Die Luft wird dünner und dünner. Die Aussichten spektakulärer. In Tagnag auf 4300 Metern ist man umringt von 6000ern, die im Abendlicht glühen. Während wir früh in den warmen Schlafsack huschen, donnern in der Ferne Lawinen in die Tiefe.

#10
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Der nächste Morgen ermöglicht zum ersten Mal den Blick auf die noch spektakulärere Flanke des Kyashar (6770 Meter). Von hier wirkt er nahezu wie eine Pyramide.

#11
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Unser vorläufiges Akklimatisierungsziel heißt Khare, auf knapp 5000 Metern gelegen. Das Abendlicht und die aufziehenden Wolken verheißen tolle Lichtstimmungen.

#12
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Ein Akklimatisierungsspaziergang am folgenden Tag in Richtung Base Camp ermöglicht den freien Blick ins Upper Hinku Valley und viele Gipfel rundherum.

#13
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Doch sind wir inzwischen leider nicht mehr die einzigen, die an diesem technisch recht leichten 6000er unterwegs sind. Vor uns sieht man eine lange Karawane, die am Morgen vom Base Camp in Richtung High Camp (5800 Meter) aufgebrochen ist. Während wir am gleichen Tag wieder absteigen, um uns auf 5000 Metern weiter zu akklimatisieren, freuen wir uns schon jetzt darauf, übermorgen wieder hier zu sein und weiter hinauf zu steigen.

#14
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Auf 5300 Metern liegt der Mera La, ein Pass, der das Hinku mit dem Honku Tal verbindet. Hier liegt das Basecamp, zu dem die Porter hier absteigen.

#15
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Wir hingegen schrauben uns weiter hinauf in Richtung High Camp (5800 Meter), um dort unsere letzte Nacht vorm Gipfelsturm zu verbringen. Im Nachmittagslicht blicken wir aus unserem Zelt und schauen auf den Gletscher des Naulekh, einem benachbarten Gipfel. Die runden, fast weiblichen und doch harschen Formen wirken meiner Meinung nach am besten in S/W.

#16
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Während das Licht des Nachmittags langsam schwindet, blicken wir vom Camp auf den höchsten Punkt dieser Welt, den Mount Everest. Mit 8850 Metern überragt er alle Gipfel um sich herum und wirkt von hier wie ein uneinnehmbares Bollwerk, was durch die Wolken noch verstärkt wird. Jedes Foto ist hier eine Anstrengung, die Temperaturen liegen im Schatten weit unter -20°C.

#17
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Auch die Flanke des Peak 41 hüllt sich in Wolken und ist mit seinen 6641 Metern doch hoch genug, um auch diese unter sich zu lassen.

#18
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Noch vorgestern wirkte der Gipfelaufbau des Kyashar unnahbar und fern. Von hier betrachtet wirkt er plötzlich nah und fast auf Augenhöhe. Sein spitzer Gipfelaufbau ist äußerst markant und fällt trotz der sowieso schon gewaltigen Kulisse besonders ins Auge.

#19
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Der Blick aus dem Zelt ist atemberaubend. Und das liegt nicht nur an dem Ausblick. Hier, auf 5800 Metern Höhe hat die Luft bereits weniger als halb so viel Sauerstoff wie auf Meeresniveau.

#20
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Der Abend, den wir hier verbringen, gehört mit zu den eindrucksvollsten Erlebnissen meines Lebens. Die Farben, die die hohen Berge im Licht der untergehenden Sonne annehmen, sind unfassbar intensiv. Wäre es nicht so hoffnungslos kitschig und romantisch, wären dies wohl meine Lieblingsfotos. Auf jeden Fall war es ein beeindruckender Moment für mich, obwohl ich nun schon sechs Mal im Himalaya war. Ebenso beeindruckend war die Kälte. Kurze Momente ohne Handschuhe reichten aus, um die Kälte und das Fotografieren zu verfluchen.

Hier nochmal die Flanke des Peak 41 im Sonnenuntergang.

#21
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...sowie der 8463 Meter hohe Makalu aus 5800 Metern Höhe betrachtet:

#22
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Nach einer kurzen Nacht brechen wir nachts um halb vier in der Dunkelheit auf und marschieren angeseilt über den Gletscher. Langsam wird es heller, die Silhouetten der Berge zeichnen sich am Horizont ab. Ich bin zu erschöpft, um die schwere DSLR aus dem Rucksack zu holen. Auf 6300 Metern kommt uns ein Japaner entgegen. Er hat acht Finger erfroren und steigt ab. Er lächelt. Ich schüttele den Kopf.

Nach dreieinhalb Stunden stehen wir auf dem Gipfel des Mera Peak (6461 Meter). Um uns herum fünf Achttausender. Das Panorama ist unvergleichlich.

#23
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#24
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[Obed]

Vielen Dank für die Fortsetzung des Reiseberichts, hat ja alles toll geklappt - auch vom Wetter her.
Erstaunlich, wie weit die beiden Gletscher schon zurück gegangen sind

Gleich nochmal durchscrollen

 

[batistaxd]

mir fehlen die worte, um mich auszudrücken was deine bilder in mir an emotionen hervorbringen. Einfach der Wahnsinn.

Gerade das Bild von der Flanke des Peak 41 im Sonnenuntergang.


Seit langen ein Thread wo ich mir die Bilder Stundenlang ansehen könnte, weil es eben nicht die Alpen sind mit 3000er und 4000er sondern halt mal ein anderes Gebirge wo auch 8000er sind.

 

[djamata]

Vielen Dank fürs zeigen, dieser beeindruckenden Bilder.
Besonders die letzten beiden Bilder.
...und ein toller Bericht dazu.

 

[firemanxxl]

Danke fürs zeigen. Deine Bilder sind sehr beeindruckend.

 

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Danke für das Lob. Hier noch ein Foto, das zwar einem bereits geposteten Bild sehr ähnelt, aber ich finde die Farben und die Stimmung des leuchtenden Gipfels im Zusammenspiel mit den schattigen Flächen einfach toll. Wiederum der Makalu (8463 Meter) im Abendlicht vom High Camp aus 5800 Metern aus gesehen.

#25
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[Fobsen]

Wow. Wow. Wow. Unglaublich tolle Bilder die du uns hier zeigst und wenn man sich vorstellt unter welchen Bedingungen du diese aufgenommen hast, zolle ich dir gleich noch viel mehr Respekt!

Mir gefallen vor allem die spektakulären Aufnahmen der Kyashar Flanke sowie die tolle Lichtstimmung am Makalu! In diesen Höhen Fotos zu machen muss wahnsinnig anstrengend sein aber dafür wird man mit einzigartigen Aufnahmen belohnt.

Ich plane ebenfalls einen Besuch in dieser Region in den nächsten Jahren (da ich allerdings zum ersten mal in dieser Region sein werde habe ich mir die doch eher touristische Einstiegsroute übers EBC und den Island Peak ausgesucht) und deine Bilder bestärken mich noch viel mehr in der Entscheidung in dieses wunderschöne Landschaft zu reisen.

Wo warst du auf deinen ersten Expeditionen in den Himalaya? Gibt es etwas was du besonders empfehlen würdest?

Nochmals Respekt für diese tollen Aufnahmen und ich bin gespannt/und in der Hoffnung das du noch mehr für uns hast?

 

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Der leuchtende Gipfel im Hintergrund ist die Ama Dablam (6856 Meter), auch das Matterhorn Nepals genannt. Von dieser Richtung aus betrachtet sehr unscheinbar.

#26
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Der Chamlang baut sich unmittelbar über die Wolken im Honku-Tal auf und dominiert mit einer markanten Flanke das Panorama.

#27
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Der höchste Berg der Welt, der Mount Everest (8850 Meter).

#28
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Ama Dablam und die sie umgebenden Berge nach Sonnenuntergang.

#29
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[Wagner Alex]

wow, wow, wow! die besten aufnahmen die ich seit langer zeit sehe!!!!

wo gibt es mehr von dir zu sehen? webpräsenz, etc.?

gruß,
alex