Zusammenfassung
Ich habe noch viele weitere Kurven und Auswertungen untersucht. Und was ist nun mein Resümee aller Auswertungen, Messungen und Berechnungen?
Die Hasselblad H4D ist eine hervorragende digitale Mittelformatkamera, die extrem scharfe, brillante Aufnahmen liefert. Manche Objektive entsprechen nur dank der Phocus-Software den hohen Erwartungen, andere wiederum sind bereits an sich gut. Die faktisch zwingende Einbindung von Phocus in den Arbeitsprozess ist ein gangbarer Weg, denn es wird ja zu Recht immer darauf hingewiesen, dass erst die Kette Kamera – Objektiv – Software die fertigen und zu beurteilenden Bilder macht; nicht nur eine Komponente allein. Soweit ich es in der doch relativ limitierten Zeit feststellen konnte, entsprechen die von Hasselblad veröffentlichten Werte im Großen und Ganzen der Realität, wenn auch vielleicht für deren interne Messungen ausgesucht gute Objektive verwendet wurden.
Wenn ich die Ergebnisse, die ich mit den H4D-Kameras erhalten habe, mit denen der Leica S2 vergleiche, so komme ich zu der Schlussfolgerung, dass die optische Qualität der Leica (bezogen auf die von mir getesteten Objektive) homogener und besser ist als die der H4D. Der generell gültige Unterschied ist der, dass die Leica S2 keine spezielle Software braucht bzw. verwendet, um die Bilddaten zu optimieren, wohingegen die H4D die Phocus-Software braucht, um zu optimalen Ergebnissen zu gelangen.
In der Kombination aus Optik, Kamera und Phocus-Software liefert die H4D – vor allem die H4D-50 – eine Bildqualität, die meiner Meinung nach diejenige der Leica S2 übertrifft. Voraussetzung ist allerdings, dass man sehr große Drucke bei maximal möglicher Druckauflösung macht, sehr stark nachvergrößert und viel Wert auf allerkleinste Details legt.