Thyraz
Themenersteller
Ich hab den Erfahrungsbericht schon woanders gepostet gehabt,
aber nachdem hier doch etwas mehr Fuji Aktivität zu verzeichnen ist (evtl. reicht es ja bald für ein eigenes Unterforum ) poste ich ihn hier auch mal.
Ich wollte einfach mal ein paar Gedanken dazu loswerden, was mich zu dem Umstieg bewegt hat und wie zufrieden ich bisher damit bin.
Mehr folgt sicher im Laufe der Zeit.
Eventuell hilft es ja dem einen oder anderen der sich auch für die X-Pro1 interessiert.
Mein bisheriger Werdegang als ich den Kompakten entwachsen bin, war zuerst im DSLR-Sektor aufzurüsten mit immer größeren und lichtstarken Zooms.
Durch Onlinetests und Foren dachte man, man muss immer mehr Lichtstärke, Freistellung und Bildqualität erreichen.
Schwere Festbrennweiten folgten zusätzlich.
Irgendwann nach einem Sommerurlaub mit täglich durchnässtem Rücken vom Fotorucksack wurde es mit dann zu bunt.
Ich habe in der Zeit auch vermehrt mit Wandern und Klettern angefangen anstatt den Sommerurlaub 24/7 am Strand zu liegen (ging eben langsam auf die 30 zu ).
Nex und mFT weckten mein Interesse.
Mir war schnell klar, dass ich in diesen Systemen mit den Zooms wahrscheinlich nicht glücklich werde und mich für mFT mit lichtstarken Festbrennweiten entschieden.
Bei Nex gab es damals an guten, nativen Festbrennweiten eben noch weniger als heute.
Für die Begeisterung gegenüber Altglas bin ich wohl noch zu jung.
Dafür ist die Nex wohl das derzeit beste kompakte System (abseits Messsucher).
Die Highlights aus der mFT Zeit waren sicher E-P3, 12mm 2.0, 25mm 1.4, 45mm 1.8.
Das 25er habe ich leider irgendwann verkauft, weil ich dachte das 20er ist kompakter.
War immer mal wieder kurz davor es noch einmal zu kaufen,
da das Bokeh einfach viel angenehmer ist und mir die umgerechnet 50mm auch schon vor mFT sehr gut gepasst haben.
Doch dann wurde die X-Pro1 vorgestellt.
Sie klang fast ein bisschen zu gut auf mich abgestimmt.
Zur Auflockerung erst mal ein paar Bildchen.
Bisherige Cam:
Die "Neue":
Was mich an mFT ein wenig entnervt hat, waren die kleinen Button und Räder.
Alles ein wenig zu fummelig für meine Hände.
Die Retro-Bedienung der X-Pro1 (Blende am Objektiv, viele Direktbuttons und Einstellräder...) verlockte mich sofort.
Auch der Hybrid Viewfinder ist genial.
Die ersten Objektive entsprachen auch genau meinen Wünschen:
- Ein Weitwinkel nicht zu lichtschwach
- Eine Normalbrennweite mit umgerechnet 50mm, gleiche Lichtstärke wie das Pana-Leica bei mFT aber dank APS-C mit etwas mehr Freistellung
- Ein leichtes Tele für Portraits mit ziemlich genau derselben Freistellung wie das mFT 45 1.8, obendrein makrofähig für max. 1:2
(Was mir nie wichtig war, aber ja durchaus mal nützlich sein kann wenn man es schon dabei hat.)
Und die Roadmap sieht auch vielversprechend aus.
Was mir nicht klar war: Wie groß und schwer wird das Ding?
Das Gewicht war immerhin der Grund meines Wechsels zu mFT.
Die Objektive der Nex mit dem teilweise bizarren Body/Objektiv Verhältnis haben mir da Sorgen bereitet.
Dann der Schock mit den ersten Vergleichsbildern: Das Ding ist echt um einiges größer als die X100.
Die X-Pro1 war damit schon fast wieder von meinem Radar, bis ich sie das erste mal in der Hand gehalten habe.
Das Gewicht hat mich dann echt überrascht.
Kamera und Objektive sind wohl etwas größer (wobei das an sich nur das 60er betrifft),
aber vom Gewicht unterscheidet sich ein anspruchsvolles "3 Brennweiten" System bei mFT nicht groß von der Fuji.
Fühlte sich gut und ausgewogen an.
Hab das grob wohl schon woanders gepostet aber hier mal ein Überblick:
- EP3 + VF2 oder E-M5 beide jeweils etwa 420g
- 12mm 2.0 130g
- 25mm 1.4 200g
- 45mm 1.8 116g (Wer Macro braucht, das 45mm Macro von Pana wiegt etwa 110g mehr)
- X-Pro1 440g
- 18mm 2.0 116g
- 35mm 1.4 187g
- 60mm 2.4 Macro 215g
Macht 866g (ohne Macro) für mFT und 958g für Fuji.
Klar kann man bei mFT leichter werden, aber wegen der Bedienbarkeit und der Buttons habe ich hier bisher auch zu den E-Px Modellen gegriffen
(und würde wohl heute die E-M5 wählen.)
Und das 35mm 1.4 sollte nach den bisherigen Erfahrungen und Tests wohl auch eher mit dem Pana-Leica 25mm verglichen werden als dem 20er.
Siehe z.B.
Fujinon XF 35mm f/1.4 R Lens - Photo Review
und
Panasonic Leica DG Summilux 25mm f1.4 ASPH. (H-X025) Lens - Photo Review
Schärfe, Kontraste und Bokeh sind sehr überzeugend.
Auch dpreview meint im X-Pro1 Review zum 35mm:
Das 60er hat meiner Meinung nach ein weicheres Bokeh als das Oly 45er.
das 18mm ist dafür nicht so der Knaller.
Sicher nicht schlecht, aber die Unschärfe im Randbereich fällt schon auf.
Bei Bildern, bei denen eine Verzeichnung nicht stört könnte man mit einem RAW Konverter ohne Korrekturen evtl. etwas Schärfe/Details am Rand gewinnen.
Aber nun gut, welchen Grund außer der besseren haptischen Kontrolle steckt hinter meinem Wechsel:
Hauptsächlich High-ISO.
Ich schieße sehr viel in Available Light was mit der E-P3 dank Stabi wirklich gut ging,
aber sobald sich jemand bewegt gibt es eben Schlieren.
Bis ISO 3200 sehen die Bilder echt top aus, Rauschen ist minimalistisch und sehr guter Detailerhalt.
Gilt soweit ich weiß auch zur Zeit als einer der besten APS-C Sensoren in der Hinsicht.
Zur E-P3 ist der Unterschied überwältigend.
ISO 800 der E-P3 bei schlechten Lichtverhältnissen liegt wohl irgendwo bei ISO3200 bis ISO 6400 bei der Fuji.
Zur E-M5 hab ich keine persönlichen Vergleiche.
Habe wohl in einem Forum einen Test gesehen, aber bei hellen Lichtverhältnissen.
Da ist jede Cam auch bei HighISO gut. Schwierig wird es erst bei wenig Licht wo das Rauschen dann starkt zunimmt.
Diese Tatsache sieht man z.B. auch bei den dpreview Testshots sehr gut:
In den hellen Bereichen nehmen sich aktuelle Kameras nicht viel.
Zoomt man in die Schattenstellen bei High ISO wie z.B. die Fadenrolle in der schwarzen Schachtel oder andere dunkle Bereiche,
werden die Schwächen oder Stärken schnell sichtbar.
Auch sehr fein: Die Fuji ist sehr resistent gegen Farbrauschen.
Ein einigermassen gefälliges Luminanzrauschen kann ich als alter mFT User gut ertragen.
Aber Farbrauschen verdirbt einem schnell den Spaß an höheren ISO Stufen.
Hier mal 2 Bilder mit Rollladen unten im Büro und nur kleiner Bürolampe.
Von den Belichtungszeiten und der ISO Stufe ist das dunkler als das meiste was ich an LowLight fotografiere (ISO 3200, f1.4, 1/60s).
Das Bild ist dabei noch recht rauscharm und hat gute Details.
Klick mich für ISO3200
Das Schöne ist, mit der Kamera würde ich in Problemsituationen wohl sogar bis ISO 12800 gehen,
obwohl dies schon ein gefakter ISO Wert ist (unterbelichtetes ISO 6400 Bild das kameraintern aufgehellt wird).
Solang es nur für Bildschirm/Web/normale Ausbelichtungen ist reicht das meiner Meinung nach völlig.
Wie gesagt, als langzeitiger mFT User bin ich da auch evtl. nicht so empfindlich.
Hier der selbe Shot bei gleichen Lichtverhältnissen mit ISO 12800 um z.B. mit nur 1/4 der Belichtungszeit gegenüber ISO3200 (1/220s anstatt 1/60s in diesem Fall) Bewegungen einzufrieren:
Klick mich für ISO12800
Für mich in vielen Fällen sicher akzeptierbar, auch wenn da natürlich Rauschen im Bild ist.
Aber nun kommen wir mal zu den Nachteilen:
Zu allererst, der Fokus IST langsam.
Ich komme von einer Kamera welche mit dem richtigen Objektiv beinahe sofort scharfgestellt und ausgelöst hat.
Wer mFT kennt, das Panasonic 20mm 1.7 ist ja auch für seine Gemütlichkeit bekannt und durchaus vergleichbar.
Das 18mm der Fuji ist etwas flinker, mit zunehmender Brennweite wird es bei den bisherigen Objektiven aber langsamer.
Das 35mm ist aber IMO durchaus schnell genug für den Alltag, nur das 60er lässt sich aber spätestens bei wenig Licht wirklich etwas viel Zeit (Und findet beim fokussieren auf schwarze Objekte dann oft auch nichts).
Dies in Zusammenhang mit der Tatsache, dass es bisher nur Festbrennweiten (und bis zum leichten Telebereich) gibt,
schränkt den Kundenkreis natürlich ziemlich ein.
Wer Sport und schnelle Objekte/Personen fotografieren will wird mit dieser Kamera niemals glücklich.
Ich umgehe das bei auf mich zulaufende Personen auf der Strasse bisher durch Zone Focusing und den flinken 6 Bildern pro Sekunde.
Auf dem Display mit manuellem Fokus dank Fokus-Entfernungsnazeige etwa einstellen, dann Bilderserie im richtigen Moment machen.
Leider hat die Entfernungsanzeige wohl auch noch ein paar Bugs.
Mal sehen was die nächsten Firmwareupdates da bringen.
Ebenfalls nicht so super ist der laggy EVF im Dunkeln.
Dafür ist er dort rauschärmer als alles was ich bisher gesehen habe.
Dank dem OVF kann man das recht gut umgehen.
Dieser mit der Möglichkeit Infos einzublenden ist übrigens ein Knaller.
Die Tatsache, dass viele Bedienelemente als Schalter / Rädchen gelöst sind,
ist IMO eine sehr feine Sache.
Allerdings ist die Möglichkeit der CustomPresets dadurch beschränkt.
Das wählen eines Profils per Software kann eben keine Schalter umlegen.
Es ist schon ein wenig ein Nischenprodukt für den eher bedachten Genussfotograf.
Dieser kann damit aber sicher sehr glücklich werden.
Der Rest überlegt sich besser zweimal ob er das Geld für die Fuji + die Objektive auf den Ladentisch legen will.
aber nachdem hier doch etwas mehr Fuji Aktivität zu verzeichnen ist (evtl. reicht es ja bald für ein eigenes Unterforum ) poste ich ihn hier auch mal.
Ich wollte einfach mal ein paar Gedanken dazu loswerden, was mich zu dem Umstieg bewegt hat und wie zufrieden ich bisher damit bin.
Mehr folgt sicher im Laufe der Zeit.
Eventuell hilft es ja dem einen oder anderen der sich auch für die X-Pro1 interessiert.
Mein bisheriger Werdegang als ich den Kompakten entwachsen bin, war zuerst im DSLR-Sektor aufzurüsten mit immer größeren und lichtstarken Zooms.
Durch Onlinetests und Foren dachte man, man muss immer mehr Lichtstärke, Freistellung und Bildqualität erreichen.
Schwere Festbrennweiten folgten zusätzlich.
Irgendwann nach einem Sommerurlaub mit täglich durchnässtem Rücken vom Fotorucksack wurde es mit dann zu bunt.
Ich habe in der Zeit auch vermehrt mit Wandern und Klettern angefangen anstatt den Sommerurlaub 24/7 am Strand zu liegen (ging eben langsam auf die 30 zu ).
Nex und mFT weckten mein Interesse.
Mir war schnell klar, dass ich in diesen Systemen mit den Zooms wahrscheinlich nicht glücklich werde und mich für mFT mit lichtstarken Festbrennweiten entschieden.
Bei Nex gab es damals an guten, nativen Festbrennweiten eben noch weniger als heute.
Für die Begeisterung gegenüber Altglas bin ich wohl noch zu jung.
Dafür ist die Nex wohl das derzeit beste kompakte System (abseits Messsucher).
Die Highlights aus der mFT Zeit waren sicher E-P3, 12mm 2.0, 25mm 1.4, 45mm 1.8.
Das 25er habe ich leider irgendwann verkauft, weil ich dachte das 20er ist kompakter.
War immer mal wieder kurz davor es noch einmal zu kaufen,
da das Bokeh einfach viel angenehmer ist und mir die umgerechnet 50mm auch schon vor mFT sehr gut gepasst haben.
Doch dann wurde die X-Pro1 vorgestellt.
Sie klang fast ein bisschen zu gut auf mich abgestimmt.
Zur Auflockerung erst mal ein paar Bildchen.
Bisherige Cam:
Die "Neue":
Was mich an mFT ein wenig entnervt hat, waren die kleinen Button und Räder.
Alles ein wenig zu fummelig für meine Hände.
Die Retro-Bedienung der X-Pro1 (Blende am Objektiv, viele Direktbuttons und Einstellräder...) verlockte mich sofort.
Auch der Hybrid Viewfinder ist genial.
Die ersten Objektive entsprachen auch genau meinen Wünschen:
- Ein Weitwinkel nicht zu lichtschwach
- Eine Normalbrennweite mit umgerechnet 50mm, gleiche Lichtstärke wie das Pana-Leica bei mFT aber dank APS-C mit etwas mehr Freistellung
- Ein leichtes Tele für Portraits mit ziemlich genau derselben Freistellung wie das mFT 45 1.8, obendrein makrofähig für max. 1:2
(Was mir nie wichtig war, aber ja durchaus mal nützlich sein kann wenn man es schon dabei hat.)
Und die Roadmap sieht auch vielversprechend aus.
Was mir nicht klar war: Wie groß und schwer wird das Ding?
Das Gewicht war immerhin der Grund meines Wechsels zu mFT.
Die Objektive der Nex mit dem teilweise bizarren Body/Objektiv Verhältnis haben mir da Sorgen bereitet.
Dann der Schock mit den ersten Vergleichsbildern: Das Ding ist echt um einiges größer als die X100.
Die X-Pro1 war damit schon fast wieder von meinem Radar, bis ich sie das erste mal in der Hand gehalten habe.
Das Gewicht hat mich dann echt überrascht.
Kamera und Objektive sind wohl etwas größer (wobei das an sich nur das 60er betrifft),
aber vom Gewicht unterscheidet sich ein anspruchsvolles "3 Brennweiten" System bei mFT nicht groß von der Fuji.
Fühlte sich gut und ausgewogen an.
Hab das grob wohl schon woanders gepostet aber hier mal ein Überblick:
- EP3 + VF2 oder E-M5 beide jeweils etwa 420g
- 12mm 2.0 130g
- 25mm 1.4 200g
- 45mm 1.8 116g (Wer Macro braucht, das 45mm Macro von Pana wiegt etwa 110g mehr)
- X-Pro1 440g
- 18mm 2.0 116g
- 35mm 1.4 187g
- 60mm 2.4 Macro 215g
Macht 866g (ohne Macro) für mFT und 958g für Fuji.
Klar kann man bei mFT leichter werden, aber wegen der Bedienbarkeit und der Buttons habe ich hier bisher auch zu den E-Px Modellen gegriffen
(und würde wohl heute die E-M5 wählen.)
Und das 35mm 1.4 sollte nach den bisherigen Erfahrungen und Tests wohl auch eher mit dem Pana-Leica 25mm verglichen werden als dem 20er.
Siehe z.B.
Fujinon XF 35mm f/1.4 R Lens - Photo Review
und
Panasonic Leica DG Summilux 25mm f1.4 ASPH. (H-X025) Lens - Photo Review
Schärfe, Kontraste und Bokeh sind sehr überzeugend.
Auch dpreview meint im X-Pro1 Review zum 35mm:
overall there's very little not to like here. In fact we'd go so far as to say that this is one of the very best new lenses we've seen in the last few years
Das 60er hat meiner Meinung nach ein weicheres Bokeh als das Oly 45er.
das 18mm ist dafür nicht so der Knaller.
Sicher nicht schlecht, aber die Unschärfe im Randbereich fällt schon auf.
Bei Bildern, bei denen eine Verzeichnung nicht stört könnte man mit einem RAW Konverter ohne Korrekturen evtl. etwas Schärfe/Details am Rand gewinnen.
Aber nun gut, welchen Grund außer der besseren haptischen Kontrolle steckt hinter meinem Wechsel:
Hauptsächlich High-ISO.
Ich schieße sehr viel in Available Light was mit der E-P3 dank Stabi wirklich gut ging,
aber sobald sich jemand bewegt gibt es eben Schlieren.
Bis ISO 3200 sehen die Bilder echt top aus, Rauschen ist minimalistisch und sehr guter Detailerhalt.
Gilt soweit ich weiß auch zur Zeit als einer der besten APS-C Sensoren in der Hinsicht.
Zur E-P3 ist der Unterschied überwältigend.
ISO 800 der E-P3 bei schlechten Lichtverhältnissen liegt wohl irgendwo bei ISO3200 bis ISO 6400 bei der Fuji.
Zur E-M5 hab ich keine persönlichen Vergleiche.
Habe wohl in einem Forum einen Test gesehen, aber bei hellen Lichtverhältnissen.
Da ist jede Cam auch bei HighISO gut. Schwierig wird es erst bei wenig Licht wo das Rauschen dann starkt zunimmt.
Diese Tatsache sieht man z.B. auch bei den dpreview Testshots sehr gut:
In den hellen Bereichen nehmen sich aktuelle Kameras nicht viel.
Zoomt man in die Schattenstellen bei High ISO wie z.B. die Fadenrolle in der schwarzen Schachtel oder andere dunkle Bereiche,
werden die Schwächen oder Stärken schnell sichtbar.
Auch sehr fein: Die Fuji ist sehr resistent gegen Farbrauschen.
Ein einigermassen gefälliges Luminanzrauschen kann ich als alter mFT User gut ertragen.
Aber Farbrauschen verdirbt einem schnell den Spaß an höheren ISO Stufen.
Hier mal 2 Bilder mit Rollladen unten im Büro und nur kleiner Bürolampe.
Von den Belichtungszeiten und der ISO Stufe ist das dunkler als das meiste was ich an LowLight fotografiere (ISO 3200, f1.4, 1/60s).
Das Bild ist dabei noch recht rauscharm und hat gute Details.
Klick mich für ISO3200
Das Schöne ist, mit der Kamera würde ich in Problemsituationen wohl sogar bis ISO 12800 gehen,
obwohl dies schon ein gefakter ISO Wert ist (unterbelichtetes ISO 6400 Bild das kameraintern aufgehellt wird).
Solang es nur für Bildschirm/Web/normale Ausbelichtungen ist reicht das meiner Meinung nach völlig.
Wie gesagt, als langzeitiger mFT User bin ich da auch evtl. nicht so empfindlich.
Hier der selbe Shot bei gleichen Lichtverhältnissen mit ISO 12800 um z.B. mit nur 1/4 der Belichtungszeit gegenüber ISO3200 (1/220s anstatt 1/60s in diesem Fall) Bewegungen einzufrieren:
Klick mich für ISO12800
Für mich in vielen Fällen sicher akzeptierbar, auch wenn da natürlich Rauschen im Bild ist.
Aber nun kommen wir mal zu den Nachteilen:
Zu allererst, der Fokus IST langsam.
Ich komme von einer Kamera welche mit dem richtigen Objektiv beinahe sofort scharfgestellt und ausgelöst hat.
Wer mFT kennt, das Panasonic 20mm 1.7 ist ja auch für seine Gemütlichkeit bekannt und durchaus vergleichbar.
Das 18mm der Fuji ist etwas flinker, mit zunehmender Brennweite wird es bei den bisherigen Objektiven aber langsamer.
Das 35mm ist aber IMO durchaus schnell genug für den Alltag, nur das 60er lässt sich aber spätestens bei wenig Licht wirklich etwas viel Zeit (Und findet beim fokussieren auf schwarze Objekte dann oft auch nichts).
Dies in Zusammenhang mit der Tatsache, dass es bisher nur Festbrennweiten (und bis zum leichten Telebereich) gibt,
schränkt den Kundenkreis natürlich ziemlich ein.
Wer Sport und schnelle Objekte/Personen fotografieren will wird mit dieser Kamera niemals glücklich.
Ich umgehe das bei auf mich zulaufende Personen auf der Strasse bisher durch Zone Focusing und den flinken 6 Bildern pro Sekunde.
Auf dem Display mit manuellem Fokus dank Fokus-Entfernungsnazeige etwa einstellen, dann Bilderserie im richtigen Moment machen.
Leider hat die Entfernungsanzeige wohl auch noch ein paar Bugs.
Mal sehen was die nächsten Firmwareupdates da bringen.
Ebenfalls nicht so super ist der laggy EVF im Dunkeln.
Dafür ist er dort rauschärmer als alles was ich bisher gesehen habe.
Dank dem OVF kann man das recht gut umgehen.
Dieser mit der Möglichkeit Infos einzublenden ist übrigens ein Knaller.
Die Tatsache, dass viele Bedienelemente als Schalter / Rädchen gelöst sind,
ist IMO eine sehr feine Sache.
Allerdings ist die Möglichkeit der CustomPresets dadurch beschränkt.
Das wählen eines Profils per Software kann eben keine Schalter umlegen.
Es ist schon ein wenig ein Nischenprodukt für den eher bedachten Genussfotograf.
Dieser kann damit aber sicher sehr glücklich werden.
Der Rest überlegt sich besser zweimal ob er das Geld für die Fuji + die Objektive auf den Ladentisch legen will.