Leider sind die offenbar über Jahre fortgeschriebenen Artikel von Bob Atkins nicht mehr so übersichtlich wie der seinerzeitige Ursprungsbeitrag, den ich aber leider nicht mehr habe. Damals[tm] hatte ich den Eindruck, daß man Situationen, in denen der Blitz in Av/Tv die Hauptbelichtung übernimmt, als normaler Sterblicher, der den Blitz nutzt, weil er Licht braucht, gar nicht erreicht...
Da könnte man wirklich nur noch hochkorrigieren mit Blitzbelichtungskorrektur, aber das wird doch dann wirklich zum Lottospiel, ob mit Integral (weil dort nach dem Verschwenken der neue Ausschnitt berücksichtigt wird) oder Mehrfeld (weil man nicht weiß, was die Kamera interpretiert).
Die Kompensation über die Blitzbelichtungskorrektur habe ich auch nicht mehr weiter "kultiviert", nachdem ich das ETTL-Blitzen im "M"-Modus erst mal gefressen hatte. Es ist halt kein "Notbehelf", sondern ein vollwertiger Blitzmodus, in dem der Blitz
immer das Hauptlicht für das Hauptmotiv liefert, Blende und Zeit werden erst interessant, wenn die Hintergrundbelichtung eine Rolle spielt. Tut sie das nicht, ist die Einstellung relativ "Banane". Es geht ja auch mit 1/80s, Du must dann nur etwas mehr abblenden, damit der Hintergrund(!) immer etwas unterbelichtet wird! Die Belichtung des Hauptmotivs wird
immer vom Blitz (ETTL!) gesteuert. Und wenn der Hintergrund schon überbelichtet ist, ist es das Hauptmotiv auch, ob mit oder ohne Blitz!

Aber warum schreibe ich das jemandem, der offenbar schon länger mit Canon im "M"-Modus fotografiert!
Naja.. bisher hatte ich keine großen Überraschungen im M-Modus und war immer zufrieden.

Wirklich "kultiviert" hatte ich das bisher auch nicht, mangels Notwendigkeit.
Ich fotografiere grundsätzlich lieber mit AL, und wenn Blitz, dann in M und indirekt über Decke.
Passte halt immer irgendwie und wenn nicht, lags an der Blitzleistung - habe mir ja jetzt extra nen Metz 58 AF-2 geholt, der kann ein bissl mehr als der 420EX.
Allerdings jetzt, wo ich in TV blitzen soll, ich eine Speicherung des anvisierten Bereichs brauche UND eine mittenbetonte Messung (wie Cheffe es möchte), fange ich langsam an, zu verzweifeln, weil alles zusammen offenbar bei der 40D nicht geht?!
Cheffe drückt nur drauf, verschwenkt, jedes Bild richtig belichtet, es sei denn, er hat verschlimmbessert und eine Belichtungskorrektur gemacht - die sind regelmäßig zu dunkel bei ihm, aber it´s a bug, not a feature, er hat lieber mehr Zeichnung im Gesicht als im Kleid. Verständlich.
Achja - hatte ich erwähnt, dass ich nicht im RAW-Modus fotografieren darf?
Na, da spielen ja wohl "am Rande" ein paar wichtige Parameter auch noch rein. Ein 200er Tele ohne IS an einer Crop-Kamera hält auch er weder mit 1/60s noch mit 1/80s freihand...
Was macht Ihr denn für Aufnahmen? Streng geheim oder würde es mal für ein Beispiel hier reichen...
Hm, Beispiele darf ich nicht zeigen, aber ich denke, ich darf wohl sagen, dass wir auf dem Standesamt fotografieren. Sind also meist Räume dunkel wie im Bärenpopo, die Leute alle entweder schwarz oder schwarz/weiß gekleidet.
Sind verschiedene Szenarien, die man üblicherweise stellt, und oft habe ich eben die Problematik, dass die Motive
nicht zusammen in der Mitte liegen, sondern ich scharfstellen (auf Augen halt) und verschwenken muss und die Bildmitte dann oft im Dunkeln zwischen den beiden liegt.
Ich sehe nur irgendwie keinen Ausweg aus der Nummer:
Bei der mittenbetonten Integralmessung, die mein Chef "vorschreibt", habe ich ganz verrückte Ergebnisse, klar, von den Augen weiter runter aufs weiße Kleid findet Integralmessung ohne Speicherung nicht so doll -> Unterbelichtung. Oder wenn die Bildmitte im Dunkeln zwischen den beiden liegt -> Überbelichtung. Da wirft er mir dann vor, ich hätte nicht an den richtigen Fleck gemessen, weil die Gesichter wären ja unterbelichtet oder vice versa.
Nehme ich die Mehrfeldmessung (die ich wiederum nicht nehmen soll), habe ich wenigstens eine Belichtungsspeicherung, und nach Tests hier zu Hause ist und bleibt das, was ich angemessen habe auch nach dem Verschwenken korrekt geblitzdingst, allerdings zählt die Belichtung über das gesamte Foto mit nur einer eher geringen Gewichtung auf den Bereich, wo das aktive Fokusfeld war (tatsächlich!), da kommt es also im Zweifel auch zu Fehlbelichtungen.
Aufgrunddessen ist es natürlich ein Riesenunterschied zur getrennten Belichtungsmessung und -speicherung mit der Sternchentaste, die ja einen sehr kleinen Bereich zum Messen nimmt, wo die Belichtung mit Blitz dann wirklich am allerbesten stimmt, besonders bei problematischen Helligkeitsunterschieden im Bild.
Was ich aber wiederum aufgrund der Schnelligkeit der aufeinanderfolgenden Fotos nicht machen kann und - wichtigster Faktor - die Leute denken, ich hätte bereits abgedrückt und gucken woanders hin.
Das blöde: all diese widersprüchlichen Aussagen, insbesonders auch von meinem Chef, der meint, das würde alles so klappen, wie er das sagt und ungnädig wird, wenn ich ihn auf die Unterschiede zwischen seinem und meinem System hinzuweisen versuche mit dem Wunsch, dass er mir dann doch sagen soll, was ich nehmen soll, Pest oder Cholera, machen mich inzwischen so unsicher, wie ich es noch nie im Umgang mit meiner Kamera war.
Ich schwanke zwischen "ich habe offenbar das falsche System" und "keine Ahnung mehr, ob es in M besser wäre" und "ich bin nicht die richtige für diesen Job" und bin immer mehr in Panik vor dem nächsten Auftrag. Das ist sehr schade, weil mich der Gedanke, mit dem, was ich am liebsten tu, regelmäßig Geld zu verdienen, eigentlich sehr glücklich macht. Ich wollte und will dazulernen, insbesonders auch was den Umgang mit den Personen betrifft, aber irgendwie wird es mit jedem Tag nur verwirrender und je mehr ich recherchiere, um so unsicherer werde ich. Sorry, musste mal eine Runde jammern.
Gut, ok - ich habe noch nie viel geblitzt, fand die Ergebnisse auch nicht so berauschend vorher mit meinem 420 EX - der war einfach schnell am Ende seiner Möglichkeiten, hatte keine Streuscheibe und keine Reflektorkarte. Der Metz 58 AF-2 kann wirklich mehr und insbesonders der Zweitreflektor ist so ein Hammer!
Nur sagen alle Nikonianer um mich herum (zumindest die, die auch Ahnung von Canon haben, entweder weil sie die verkaufen oder so), dass das Blitzsystem bei Canon nervig ist. Auch das macht mich extrem unsicher, dass die andere Fraktion durch die Bank durch entweder meint "Blitz bei Canon ******e" oder "deswegen habe ich ne Nikon" oder die, die beides nicht kennen: "das muss genauso funktionieren".
Wobei mein liebster Fotofachverkäufer und bester Freund letztens schon leise ansprach, dass die 40D ja nun inzwischen auch schon ein wenig älter wäre und sich die Technik weiterentwickelt hätte.
Hier wird es dann ja ziemlich speziell! Du darfst zunächst auf keinen Fall Belichtungsmessung (metering, AE) mit Fokussieren (focussing, AF) in einen Topf schmeißen, was gerne gemacht wird... Es gibt AF-Meßfelder und AE-Meßfelder, die nichts miteinander zu tun haben. Eine "gewichtete (Belichtungs-)Messung" gewichtet die AE(!)-Felder, da ist es egal, welche AF(!)-Felder Du zum Fokussieren aktiviert hast.
Bei neueren Kameras kommt hier dann die sog. iFCL-Messung ins Spiel: Mit der wird die gewichtete (AE-) Matrix mit den (automatisch oder manuell) gewählten AF-Feldern (AF-Matrix) so "verkocht", daß sich, einfach formuliert, die "Wichtung der Belichtung" in Richtung der AF-Felder verschiebt.
Nene, also ich schmeiße AF nicht mit AE zusammen, nur habe ich hier meine Tests gemacht:
Mit Mehrfeldmessung und mittlerem AF-Feld scheint wirklich eine Priorisierung um das mittlere AF-Feld bei der AE-Speicherung stattzufinden und auch ein Verschwenken in eine völlig andersartige Helligkeit belichtet beim Blitz dann so, wie es bei dem ursprünglichen Ausschnitt der Fall war - bei dem Verschwenken um einen nicht ganz so großen Bereich (wie bei Personenfotografie üblich), sollte das gehen, meine letzte Hoffnung.
Die Sternchentaste misst offenbar mit Spotmessung, was natürlich insgesamt noch schönere Ergebnisse bei starken Kontrasten im Ausschnitt bringt. Nur sind weder Selektiv- noch Spotmessung kombinierbar mit Speicherung und dem aktiven AF-Feld und also zum Verschwenken ungeeignet, es sei denn, ich speichere die Belichtungsmessung manuell, was hier aber leider aus besagten Gründen ungeeignet ist.
iFCL hat die 40D offenbar nicht, habs mal kurz gegoogelt.
Ändert das iFCL denn so viel?
Es käme ja die 7D in Frage - aber kann dieses iFCL den Faktor ausgleichen, dass man auch bei der immer noch nicht die AE-Speicherung per Custom an den AF koppeln kann?
Für Details dazu gibt es hier ausufernde Threads (SuFu!), aber versuche erst mal, auf einer neutralen Seite (Wiki oder so) herauszubekommen, welche Idee hinter der iFCL-Messung steckt. Erst im Forum lesen führt zu sehr viel Verwirrung!
Ach, das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr.

Bei meiner 7D (hat iFCL!) habe ich das zunächst auch so gehalten, war aber oft unzufrieden, ich mußte häufig die Belichtungskorrektur bemühen. Seit ich bei ihr auf die Mehrfeldmessung umgestiegen bin, habe ich endlich das, was bei den älteren Modellen immer nur versprochen wurde!
(Ausnahme: Bei Gegenlichtaufnahmen z.B. gegen ein helles Fenster belichtet auch die 7D fast immer das (kleine) Helle richtig, auch wenn ich lieber das (große) Dunkle richtig hätte!

)
Hm.. Safety Shift hast Du aber nicht an, oder?
Ich danke Dir wirklich ganz doll, dass Du Dir für mich gerade so viel Zeit nimmst, das ist wirklich lieb!
Die Verwirrung ist wirklich komplett, und irgendwie ändert Blitz alles.
Nur bei Cheffe sieht ein Bild schöner aus als das andere.. mit seinen Einstellungen, die bei mir nunmal nicht das gleiche bewirken.
Liebe Grüße,
Marion