digga schrieb:
Wurde eigendlich schon mal erwähnt, dass die aktuellen Canon Objektive kaum die 16 MP darstellen können ( Schärfe/Kontrast/allg. Abb.-Leistung ), da will ich doch mal im Sept. den angeblichen 22-24 MP Body sehen, was soll er können?
Ihr solltet mal Bilder von ner Mittelformatkamera mit nen Pro-Rückteil sehen ( z.B. 22 MP Phase One auf Contax645/CarlZeissSuperScharfObjektiven).
Ich arbeite mit beiden und kenne den Unterschied!
Es wurde noch nicht erwähnt.
Durch die Erwähnung wird diese "urban legend" aber auch nicht wahrer. Manche Objektive würden auch an 100 MP noch deutlichst zusätzliche Auflösung im Vergleich zu 24 MP bringen, andere würden nur wenig von einer solchen Steigerung der Sensorauflösung profitieren. Eine harte Grenze, "das Objektiv XY schafft 9,3 MP" gibt es nicht. Jedes Objektiv profitiert prinzipiell von einer feineren Abtastung - manche mehr, manche weniger. Kleinbild-Spitzenobjektive liefern bei optimaler Blende zumindest im Bildzentrum, bei längeren Brennweiten auch noch weiter in die Peripherie, Auflösungen um 200-300 lp/mm. Tastest Du diese Auflösung in Bayer-Pattern ohne Antialiasingfilter nach Nyquist korrekt ab und nutzt damit die gesamte Objektivauflösung, so sollte der Sensor ca. 1000 Pixel/mm aufweisen. Das Rechnen der resultierenden MP-Zahl erspare ich uns lieber, da sonst einige laut auflachen würden. Erst hier ergibt sich ein echtes physikalisches Limit für die komplette Ausnutzung der Auflösung von KB-Spitzenoptiken. Nehmen wir eine Optik, die "nur" 120 lp/mm schafft, was L-Telezooms und normale Festbrenner ab 50 mm Brennweite aufwärts locker schaffen, so bleiben es immerhin noch ca. 400 Pixel/mm.
Derzeit ist immer noch der Sensor selbst meist die limitierende Komponente und man "heult", wenn sich irgendwo zwei Pixel nicht so richtig knackscharf voneinander trennen. Die Entwicklung wird aber IMO hin zu einer Balance gehen, bei der Sensor und Optik jeweils etwa gleiche Anteile an der Limitation der Auflösung haben. Dies wäre z.B. im "Consumerbereich" bei Optikauflösung von 80-120 lp/mm und Sensorauflösung von 80-120 Pixelpaaren/mm der Fall und entspräche z.B. APS-C-Sensoren mit 10-20 MP. Im Kundensegment, bei dem bessere Optiken dann auch um 120-180 lp/mm oder gar mehr auflösen können, könnte man entsprechend die Sensorauflösung und/oder das Sensorformat weiter steigern.
Warum es dann solche Pixelboliden nicht schon längst gibt, hat ganz andere Gründe:
- Maximale Ausleseraten liegen derzeit bei ca. 25-40 MP/s für einzelne Auslesekanäle. Selbst mit vier parallelel Auslesekanälen würde also ein 100 MP-Sensor nur max. 1 Bild/s erlauben.
- Bei extrem kleinen Pixeln klauen die Leiterbahnen zu viel "active site area" und verschlechtern damit die Dynamik
- In CCD-Technik müssten Kompensationen eingeführt werden, da das Schieben der Ladung über viele Tausend Wells irgendwann doch mit Verlusten behaftet ist. Bei CMOS und möglichen Problemen bei enorm gesteigerter Pixelzahl kenne ich mich nicht aus.
- Der enorm hohe Datenstrom wäre schwer zu bändigen.
- Die mit enorm hoher Auflösung hinzu kommenden Applikationen sind rar und sprechen keinen Massenmarkt an