Was Diskutiert Ihr KB versus m43?
oder das Ende der Spiegelreflexkameras?
Was sind denn die Vor und Nachteile DSLM -DSLR [...]
Danke, Dein Beitrag fasst die relevanten Punkte übersichtlich und sachlich zusammen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, der Rest ist Geschmackssache.
Die Diskussion um Sensorgrößen ist ja eigentlich off-Topic, trotzdem mal ein Versuch zur Klärung, weil hier einiges durcheinander ging: Natürlich entspricht die Bildwirkung eines 150er bei Blende 2.8 vor dem mFT-Sensor genau der eines 300ers bei Blende 5.6 vor dem KB-Sensor. Bildwinkel und Schärfentiefe sind, bei gleicher Ausgabegröße des Bildes und gleichem Betrachtungsabstand, exakt gleich. (Falls der größere Sensor mit einen höheren Auflösung einhergeht, kann man daraus Ausschnitte anfertigen und dann zu anderen Bildwirkungen kommen, das war aber hier nicht der Punkt.)
Die Lichtstärke ist natürlich nicht gleich; durch die Blendenöffnung 2.8 fließt viermal mehr Licht als durch Blende 5.6. Bei gleicher Auflösung kann der KB-Sensor das - je nach dem Stand der Technik - durch niedriges Rauschen wieder ausgleichen. Falls die größere Schärfentiefe gebraucht wird und deshalb die Blende nicht weiter geöffnet werden kann oder wenn das Objektiv einfach nicht lichtstärker ist, hat hier der KB-Sensor keinen Vorteil gegenüber der Kombination von Objektiv und Sensor bei mFT. Daher der kreative Begriff der "kombinierten Lichtstärke", der wahrscheinlich mehr Wahrheit enthält als jene meinen, die sich darüber nur lustig machen.
Wenn das 300er am KB-Sensor auch eine größte Blende von 2.8 aufweist, hat es die gleiche Lichtstärke wie das 150/2.8 an mFT. Wenn beide mit dieser Lichtstärke bzw. Blende fotografieren, ist die Bildwirkung in Bezug auf die Schärfentiefe eine andere, sie ist bei KB geringer. Ob man das als Vorteil oder Nachteil auslegt, ist Geschmackssache (Grad der Freistellung des Motivs vom Hintergrund) oder situationsabhängig (soll die Gruppe scharf sein, brauche ich die Schärfentiefe). Unabhängig von der Bildwirkung nimmt die größere Fläche des KB-Sensor mehr Licht auf und kann das - wieder je nach Stand der Technik - bei gleicher Auflösung in ein niedrigeres Rauschen bei höheren ISO-Werten umsetzen. Oder er hat eine höhere Auflösung und kann diese zum Vorteil nutzen. Ob diese möglichen Vorteile real benötigt werden und bei der Bildausgabe zur Anwendung kommen, ist eine davon ganz losgelöste Frage, aber der zusätzliche Spielraum selbst ist dem mFT-Sensor nicht gegeben.
Sorry für das off-Topic.
Zum Blick durch den OVF oder EVF meine persönliche Einschätzung: Ich sehe eine Motivsituation und denke daran, diese in ein fertiges Bild umzusetzen. Der Blick durch einen optischen Sucher kann Teil des kreativen Prozesses sein, aber mir persönlich ist wichtiger, alle relevanten Informationen im Sucher zu haben, mit der ich das beabsichtigte Motiv zu einem ausgabefähigem Foto gestalte. Kurz, mir bringt der Blick
auf das Bild im EVF inklusive Histogramm insgesamt mehr als
durch den OVF direkt auf das Motiv. Ich habe aber beides schon geschätzt und verstehe die Empfindung, mit dem Blick durch den OVF eher Teil des Geschehens zu sein. Letztlich habe ich es aber nur als eine Umstellung der Gewohnheit empfunden.
Die Diskussion über RAW oder JPG ist natürlich auch völlig losgelöst von der über Spiegel oder nicht-Spiegel. Ich habe keinen Nerv vor Ort für Picture Styles, Art Filter etc. und nicht einmal, schon alle EBV-Parameter wie Weißabgleich, Kontrast, Sättigung oder Schärfung, wohlmöglich noch die Gradationskurve, akribisch zu setzen. Also fotografiere ich in RAW mit einer EVIL (oder DSLM, wie die jetzt heißen, ich weiß nicht mal, was das Kürzel bedeutet). Genauso gibt es DSLR-Fotografen, die JPG bevorzugen, und auch DSLRs haben die entsprechenden Einstellmöglichkeiten von Schärfe, Sättigung etc oder Bildstilen. Hat also überhaupt nichts mit dem Thema zu tun.