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Elektronischer vs. mechanischer Verschluss

Ja, aber doch nicht durch wildes Ausprobieren!
Wenn es eine Regel gäbe wann was funktioniert oder nicht, dann würde ich es sicher eher probieren. Ich sehe aber keine solche Regel, nicht mal ansatzweise. Woher soll ich z.B. wissen mit welcher Frequenz eine künstliche Lichtquelle flackert und ob sich das dann noch mit dem eletronischen Verschluss verträgt oder nicht?
Ich möchte Dich fluchen hören wenn Du bei einem wichtigen Ereignis ein paar Fotos versaut hast, nur weil Du so etwas ausprobiert hast.
Ich habe nun mal nicht die Erfahrung von hunderttausenden Fotos um zu erkennen wann es tut oder halt nicht mehr. Deshalb lasse ich den mechanischen Verschluß eingeschaltet, es sei den der Hersteller sagt mir, dass das nicht mehr notwendig ist.
 
Ja, aber doch nicht durch wildes Ausprobieren!

Wieso "wild"??

Gezieltes Ausprobieren - ist das so schwer vorstellbar? Einfach mal rausgehen und das gleiche Motiv mit verschiedenen Einstellungen fotografieren. Schon bist Du auf der sicheren Seite und wild ist daran gar nichts. Einfach nur nicht so unendlich einfallslos sein.

P.S.: Elektronische Quellen flackern mit der Netzfrequenz. Eigentlich auch nicht wirklich Neuland.
 
Wieso "wild"??

Gezieltes Ausprobieren - ist das so schwer vorstellbar? Einfach mal rausgehen und das gleiche Motiv mit verschiedenen Einstellungen fotografieren. Schon bist Du auf der sicheren Seite und wild ist daran gar nichts. Einfach nur nicht so unendlich einfallslos sein.

So wirds gemacht:top:

Ach ja, künstliche Lichtquellen flackern mit 100 hz. Hättest du dir wenigstens die "Mühe" gemacht das verlinkte Video zu sehen, dann wüsstest du das...
 
So so, seit wann haben wir 100Hz Netzfrequenz?

Leut, das ist nicht so einfach, es gibt dutzende unterschiedlicher Lichtquellen mit unterschiedlichen Frequenzen, und wenn es dumm läuft sogar noch gemischt in einem Raum.

Weshalb schaltet Nikon den Blitz ab wenn man den mechanischen Verschluß deaktiviert (außer bei der Z9)? Sie werden schon wissen weshalb.

Ich für meinen Teil werde es jedenfalls auch in Zukunft so halten, dass ich den Verschluß nur dann abschalte, wenn es lautlos sein muss.
 
Positive und negative Halbwelle.

Dass "alle künstlichen Lichtquellen" mit 100Hz flackern ist so aber trotzdem nicht ganz richtig.
Erst mal eher solche, die an das Stromnetz angeschlossen sind, und bei denen gibt es auch starke Unterschiede in der Ausprägung. Oft fallen LEDs negativ auf. Es gibt aber auch solche, die gar nicht flackern.
Und solche, die über PWM in der Helligkeit geregelt werden. Habe schon miese Exemplare gesehen, die mit bloßem Auge erkennbar flackern.

Für den Verschluss bedeutet das, je stärker das Leuchtmittel flackert und je langsamer die Auslesezeit der Kamera ist, desto stärker sehe ich Streifen im Bild.
Dann ist der mechanische Verschluss angesagt.

Aber auch bei schneller Auslesezeit muss man mit unterschiedlicher Bildhelligkeit rechnen, je nach dem an welcher Stelle der Schwingung man den Auslöser drückt.
Dieser Effekt wird dann aber auch mit mechanischem verschluss noch vorhanden sein.

Der mechanische Verschluss hat aber in dieser Hinsicht keine Nachteile. Im Zweifel bei der Beleuchtung ist der also vorzuziehen.

Grüße
Florian
 
Weshalb schaltet Nikon den Blitz ab wenn man den mechanischen Verschluß deaktiviert (außer bei der Z9)? Sie werden schon wissen weshalb.

Ich weiß es auch. Weil bei "normalen" Sensoren das zeilenweise Auslesen zu langsam ist, die Leuchtdauer des Blitzes würde nicht ausreichen um den ganzen Ausleseprozess zu unterstützen. Das Bild wäre nur zum Teil belichtet.

Das geht erst mit den modernen "Stacked" Sensoren, die neue Canon EOS R3 bekommt auch so einen. Dann hat sich auch das Rolling Shutter Problem gelöst.

Insgesamt musst Du das wissen, wenn Du einfach aus Unwissenheit ein grundsätzlich praktisches Feature nicht benutzt. Ich will dagegen immer wissen, wie etwas funktioniert und benutze gerne ein solches Feature, wenn die Situation auch dazu passt. Und vollkommen lautloses Fotografieren ist in der Personenfotografie (aber auch bei Tieren) bisweilen ein ganz tolles Feature. Nur darauf verzichten, weil man präventiv nicht weiß, was da passiert? Last not least erlaubt der elektronische Verschluss auch kürzere Belichtungszeiten. Bei meiner GM5 hört es schon bei 1/500s auf - alles was kürzer ist, geht nur noch elektronisch. Dafür geht es aber dann bis 1/16.000s. Das war in Zeiten meiner analogen SLR noch vollkommen unvorstellbar.
 
Aber auch bei schneller Auslesezeit muss man mit unterschiedlicher Bildhelligkeit rechnen, je nach dem an welcher Stelle der Schwingung man den Auslöser drückt.
Dieser Effekt wird dann aber auch mit mechanischem verschluss noch vorhanden sein.

Wohl wahr. Unten mal ein nettes Beispiel zweier kurz hintereinander gemachter Aufnahmen - die erste mit geringfügig langerer Belichtungszeit. Beim ersten Bild sieht man auch, wie sich die Helligkeit mit dem Verschlussablauf ändert.
 

Anhänge

Hallo,

einiges zu den Verschlüssen verstehe ich immer noch nicht und das zerbricht mir manchmal echt den Kopf.

Es wird überall erzählt, dass der der elektronische Verschluss langsamer sei, weil der Sensor Zeile für Zeile ausgelesen wird. Der Rolling Schutter Effekt kann dadurch entstehen. Soweit klar aber:
Bei dem Schlitz im mechanischen Verschluss kann man quasi auch sagen, dass der Sensor in nur einigen wenigen Zeilen (Schlitzbreite) belichtet wird und deswegen der Sensor nur dort ausgelesen wird.
Dabei ist mir klar, dass der Schlitz mal größer, mal kleiner – je nach der Belichtungszeit ist.
Anders gefasst: Ist das nicht so, dass der Sensor genauso schnell ausliest, egal bei welchem Verschluss? Falls ja dann musste ja auch der Rolling-Schutter Effekt auch beim mechanischen Verschluss vorkommen.

Wo liegt mein Denkfehler?

Leider fand ich im keinem YouTube Video eine Beschreibung wie der Sensor im mechanischen Verschluss genau ausgelesen wird.
 
Ja, auch bei mechanischem Verschluss kommt es zu Rolling Shutter. Und es gab ihn schon zu analogen Zeiten.
Bildbeispiele z. B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Rolling-Shutter-Effekt

Hier gibt es was von Canon zum Thema. https://www.canon-europe.com/pro/infobank/electronic-vs-mechanical-shutter/
Muss mal schauen, ob ich es auf Deutsch finde ...

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

einiges zu den Verschlüssen verstehe ich immer noch nicht und das zerbricht mir manchmal echt den Kopf.

Es wird überall erzählt, dass der der elektronische Verschluss langsamer sei, weil der Sensor Zeile für Zeile ausgelesen wird. Der Rolling Schutter Effekt kann dadurch entstehen. Soweit klar aber:
Bei dem Schlitz im mechanischen Verschluss kann man quasi auch sagen, dass der Sensor in nur einigen wenigen Zeilen (Schlitzbreite) belichtet wird und deswegen der Sensor nur dort ausgelesen wird.
Dabei ist mir klar, dass der Schlitz mal größer, mal kleiner – je nach der Belichtungszeit ist.
Anders gefasst: Ist das nicht so, dass der Sensor genauso schnell ausliest, egal bei welchem Verschluss? Falls ja dann musste ja auch der Rolling-Schutter Effekt auch beim mechanischen Verschluss vorkommen.

Wo liegt mein Denkfehler?

Leider fand ich im keinem YouTube Video eine Beschreibung wie der Sensor im mechanischen Verschluss genau ausgelesen wird.
Beim elektronischen Verschluss ist es so, dass ein paar Zeilen des Sensors erst mal "genullt" werden, dann belichtet und danach ausgelesen werden. Danach deht es mit den nächsten Zeilen des Sensors weiter.
Das dauert bei so mancher Kamera bis zu 1/6 Sekunde, die aktuell schnellste ist die Nikon Z9 mit eine Auslesezeit von 1/268 Sekunde. Hier eine Übersicht: https://horshack-dpreview.github.io/RollingShutter/?displayFormat=sec&sortasc=Photo
Bei Schlitzverschluss wird der Sensor vor der Belichtung "genullt" , dann wird der komplette Sensor belichtet und wenn der Verschluß zu ist wird der komplette Sensor ausgelesen. Die Zeit, die die Lamellen für den Ablauf brauchen, entsprechen ca. der Blitzsynchronzeit der Kamera, das Auslesen des Sensor geht dann ruckzuck.
 
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