Kwesi
Themenersteller
Im Sommer 2015 haben meine Eltern meinen Bruder und mich netterweise mit nach Namibia genommen. Drei Wochen sind wir Die Route war eher klassisch - von Windhoek mit einem Zwischenstopp nach Norden zum Ostende des Etosha Nationalparks, von dort weiter zum westlichen Ende, dann über Damaraland nach Cape Cross, weiter nach Swakopmund, von dort in die Namibwüste und dann wieder zurück nach Windhoek. Lüderitz, Fish-River Canyon, Caprivistreifen etc. wären sicher auch lohnenswerte Ziele gewesen, ließen sich aber zeitlich nicht in den Plan einarbeiten.
Ausführlichere Berichte zu jeder Etappe finden sich auf Englisch auch auf meinem Blog, hier folgt die Kurzversion auf Deutsch
Reisezeit
Wir waren Ende Juni/Anfang Juli unterwegs, was in der südlichen Hemisphäre Winter bedeutet. In weiten Teilen Namibias bedeutet das angenehme 20 bis 25°C tagsüber, und kühle 0 bis 5°C nachts. Am Ankunftstag kühlte es nachts sogar auf -5°C ab, also lange Hosen und Pullis/Fleece nicht vergessen! Nur die wenigsten Unterkünfte sind geheizt, es wird einem in den Camps und Lodges allerdings abends oft eine Wärmflasche ins Bett gelegt.
Aus fotografischer Hinsicht empfiehlt es sich in der Mitte oder gegen Ende der Trockenzeit zu reisen, da dann a) die Vegetation ausgedünnt ist und einen besseren Blick auf die Tierwelt ermöglicht, und b) die Tiere zu den wenigen verbleibenden Wasserlöchern gezogen werden, wodurch sie wiederum einfach zu beobachten sind. Mancher Genosse würde sich ansonsten überhaupt nicht aus dem Busch locken lassen
Reiseart
Geflogen sind wir mit Condor von Frankfurt nach Windhoek und zurück - sehr angenehme Airline, günstig mit Upgradeoption, die zwischen Economy und Business angesiedelt ist, und mehr Platz, Entertainment, besseres Essen etc. bietet.
Namibia ist definitiv kein Land für Backpacker, dafür ist es zu dünn besiedelt. Es gibt kaum Hostels und so gut wie keinen öffentlichen Transport. Wir sind mit einem Toyota Hillux 4WD von Lodge zu Lodge gefahren. Mit einem normalen Auto hätten wir die Staub-Highways sicher nicht befahren wollen, den Allradantrieb selbst habe wir allerdings kein einziges Mal angeschmissen - es ging eher um den größeren Abstand zur Straße, dickere Reifen (einmal wurde uns ein riesiger Dorn aus den Reifen gezogen) und bessere Federung.
Fotografische Ausrüstung

Alles, was ich so an Fotografieausrüstung besitze/besaß. So viel ist's nicht, deswegen konnte auch alles mit.
Pentax K3 & Pentax K-r
Pentax DA 18-55 f/3.5-5.6 WR
Pentax HD DA 55-300 WR
Pentax DA 35 f/2.4
Pentax SMC-A 50 f/1.7
Polfilter, Ersatzakkus und SD Karten, Stativ, Taschenlampen, Rucksack (f-stop Loka), Taschenlampe, Bohnensack, Reinungskram (Mikrofasertücher, Blasebalk, Pinsel), Macbook mit externer Festplatte zur Sicherung und Bearbeitung.
Ich kann leider keine genaue prozentuale Aufstellung der geschossenen Bilder pro Objektiv vorlegen, aber gefühlt war das 55-300 für über 70% aller Bilder verantwortlich (natürlich vor allem Tiere, aber auch teilweise Landschaft), das 18-55 für vielleicht 20% (hauptsächlich Landschaft und Schnappschüsse), das 35er und das 50er teilten sich die letzten 10%.
Am meisten gewünscht hätte ich mir oft mehr Brennweite (selbst bei 450 mm KB Äquivalent durfte ich oft noch fröhlich croppen) und teils auch mehr Lichtstärke. Die Tiere sind in der Dämmerung am aktivsten, und da jagt man bei langer Brennweite und wenig Licht den ISO dann doch gern mal in unschöne Dimensionen.
Vor Staub wurde im Vorfeld viel gewarnt und die Mitnahme eines Sensorreinigungskits empfohlen - habe ich nicht gemacht und hatte keinerlei Probleme. Ich hatte einmal ein Staubkorn auf dem Sensor, das habe ich einfach weggepustet.
Die Zweitkamera als Ersatz wurde nicht benötigt, bis auf ein paar Bilder, die ich damit von meiner Erstkamera gemacht habe für Reviews etc. für meinen Blog.
Als besonders nützlich hat sich der Bohnensack erwiesen. Im offenen Autofenster über den Türrahmen gelegt ließen sich damit auch bei sehr langen Brennweiten etwas längere Belichtungszeiten problemlos verwacklungsfrei halten. Leer mitgenommen nimmt er kaum Platz weg und lässt sich im Zielland einfach mit Reis/Bohnen etc. auffüllen. Ich habe zwei Säckchen Reis verwendet, die ich nützlicherweise gar nicht aufreißen musste, sondern einfach so reingestopft habe.
In der Regel sah es so aus, dass ich den Beifahrersitz in Beschlag nahm und die ICU (herausnehmbares, internes Kameraschubfach meines Rucksacks) mit Kamera und Bohnensack im Fußraum liegen hatte, so hatte ich jederzeit schnell Zugriff auf die Kamera wenn z.B. mal unerwartet etwas über die Straße lief oder interessante Straßenschilder auftauchten.
Wichtig zu erwähnen ist auch, dass Namibia recht eigenartige Steckdosen hat (so ähnlich wie die britischen, nur mit runden Löchern) - also Adapter nicht vergessen.
So, weitere Tipps gibt's im Verlaufe der Posts.
Ankunft und erste Tage
Am Ankunftstag trafen wir relativ spät abends in Windhoek ein, standen bei ca. 0 °C auf dem Flugfeld eine halbe Stunde in der Schlange, wurden dann mit Wärmebildkameras auf Anzeichen von Fieber untersucht (Ebolprävention) und durften schließlich unseren Mietwagen in Empfang nehmen. Wir fuhren dann sofort zu unserem ersten Ziel, einem kleinen Hotel in Windhoek. Dort verbrachten wir nur eine (sehr kalte) Nacht und machten uns am nächsten Morgen sofort auf den Weg nach Norden - Windhoek wollten wir uns am Ende der Reise noch angucken. Zuerst einmal ging es aber ans Einkaufen. Proviant, Snacks, viel Wasser (wichtig, wenn man im Nirgendwo liegen bleibt) gab's im nächsten Supermarkt, von denen es in den größeren Städten (also alles über 5.000 Einwohner) Versionen gibt, die sich eigentlich von europäischen Supermärkten in nichts unterscheiden.

Nach einigen Stunden Fahrt durch eine nicht sehr spannende Landschaft (rund um Windhoek sprangen einige Paviane auf Felsen herum, ließen sich aber schwer ablichten) erreichten wir unser erstes Etappenziel, die Kambaku Safari Lodge nördlich Otjiwarongos. Namibische Privatlodges befinden sich auf ehemaligen Farmgeländen, die weiterhin eingezäunt aber wieder verwildert sind. Die meisten sind mehrere dutzend Quadratkilometer groß und man muss, von der Hauptstraße kommend, erst von Hand ein größeres Tor öffnen, durchfahren, und wieder schließen, und dann noch teils zehn oder mehr Kilometer bis zur Lodge selbst fahren.

In Kambaku liefen uns dann auch die ersten Viecher über den Weg, und wir absolvierten neben einem Pferederitt und Tontaubenschießen mit Schrotflinten eine abendliche Pirschfahrt mit sog. Sundowner (ein Drink bei Sonnenuntergang). Leider war auf Kambaku die Vegetation noch so dicht, dass man nicht viele Tiere sehen konnte. Da es sich um ein privates Reservat handelt, waren auch keine Elefanten, Nashörner oder Löwen vor Ort (Leoparden und Geparden sehr wohl, die hielten sich aber bedeckt).

Im nächsten Teil folgen dann Bilder und ein hoffentlich etwas interessanterer Bericht aus Etosha.
Ausführlichere Berichte zu jeder Etappe finden sich auf Englisch auch auf meinem Blog, hier folgt die Kurzversion auf Deutsch

Reisezeit
Wir waren Ende Juni/Anfang Juli unterwegs, was in der südlichen Hemisphäre Winter bedeutet. In weiten Teilen Namibias bedeutet das angenehme 20 bis 25°C tagsüber, und kühle 0 bis 5°C nachts. Am Ankunftstag kühlte es nachts sogar auf -5°C ab, also lange Hosen und Pullis/Fleece nicht vergessen! Nur die wenigsten Unterkünfte sind geheizt, es wird einem in den Camps und Lodges allerdings abends oft eine Wärmflasche ins Bett gelegt.
Aus fotografischer Hinsicht empfiehlt es sich in der Mitte oder gegen Ende der Trockenzeit zu reisen, da dann a) die Vegetation ausgedünnt ist und einen besseren Blick auf die Tierwelt ermöglicht, und b) die Tiere zu den wenigen verbleibenden Wasserlöchern gezogen werden, wodurch sie wiederum einfach zu beobachten sind. Mancher Genosse würde sich ansonsten überhaupt nicht aus dem Busch locken lassen

Reiseart
Geflogen sind wir mit Condor von Frankfurt nach Windhoek und zurück - sehr angenehme Airline, günstig mit Upgradeoption, die zwischen Economy und Business angesiedelt ist, und mehr Platz, Entertainment, besseres Essen etc. bietet.
Namibia ist definitiv kein Land für Backpacker, dafür ist es zu dünn besiedelt. Es gibt kaum Hostels und so gut wie keinen öffentlichen Transport. Wir sind mit einem Toyota Hillux 4WD von Lodge zu Lodge gefahren. Mit einem normalen Auto hätten wir die Staub-Highways sicher nicht befahren wollen, den Allradantrieb selbst habe wir allerdings kein einziges Mal angeschmissen - es ging eher um den größeren Abstand zur Straße, dickere Reifen (einmal wurde uns ein riesiger Dorn aus den Reifen gezogen) und bessere Federung.
Fotografische Ausrüstung

Alles, was ich so an Fotografieausrüstung besitze/besaß. So viel ist's nicht, deswegen konnte auch alles mit.
Pentax K3 & Pentax K-r
Pentax DA 18-55 f/3.5-5.6 WR
Pentax HD DA 55-300 WR
Pentax DA 35 f/2.4
Pentax SMC-A 50 f/1.7
Polfilter, Ersatzakkus und SD Karten, Stativ, Taschenlampen, Rucksack (f-stop Loka), Taschenlampe, Bohnensack, Reinungskram (Mikrofasertücher, Blasebalk, Pinsel), Macbook mit externer Festplatte zur Sicherung und Bearbeitung.
Ich kann leider keine genaue prozentuale Aufstellung der geschossenen Bilder pro Objektiv vorlegen, aber gefühlt war das 55-300 für über 70% aller Bilder verantwortlich (natürlich vor allem Tiere, aber auch teilweise Landschaft), das 18-55 für vielleicht 20% (hauptsächlich Landschaft und Schnappschüsse), das 35er und das 50er teilten sich die letzten 10%.
Am meisten gewünscht hätte ich mir oft mehr Brennweite (selbst bei 450 mm KB Äquivalent durfte ich oft noch fröhlich croppen) und teils auch mehr Lichtstärke. Die Tiere sind in der Dämmerung am aktivsten, und da jagt man bei langer Brennweite und wenig Licht den ISO dann doch gern mal in unschöne Dimensionen.
Vor Staub wurde im Vorfeld viel gewarnt und die Mitnahme eines Sensorreinigungskits empfohlen - habe ich nicht gemacht und hatte keinerlei Probleme. Ich hatte einmal ein Staubkorn auf dem Sensor, das habe ich einfach weggepustet.
Die Zweitkamera als Ersatz wurde nicht benötigt, bis auf ein paar Bilder, die ich damit von meiner Erstkamera gemacht habe für Reviews etc. für meinen Blog.
Als besonders nützlich hat sich der Bohnensack erwiesen. Im offenen Autofenster über den Türrahmen gelegt ließen sich damit auch bei sehr langen Brennweiten etwas längere Belichtungszeiten problemlos verwacklungsfrei halten. Leer mitgenommen nimmt er kaum Platz weg und lässt sich im Zielland einfach mit Reis/Bohnen etc. auffüllen. Ich habe zwei Säckchen Reis verwendet, die ich nützlicherweise gar nicht aufreißen musste, sondern einfach so reingestopft habe.
In der Regel sah es so aus, dass ich den Beifahrersitz in Beschlag nahm und die ICU (herausnehmbares, internes Kameraschubfach meines Rucksacks) mit Kamera und Bohnensack im Fußraum liegen hatte, so hatte ich jederzeit schnell Zugriff auf die Kamera wenn z.B. mal unerwartet etwas über die Straße lief oder interessante Straßenschilder auftauchten.
Wichtig zu erwähnen ist auch, dass Namibia recht eigenartige Steckdosen hat (so ähnlich wie die britischen, nur mit runden Löchern) - also Adapter nicht vergessen.
So, weitere Tipps gibt's im Verlaufe der Posts.
Ankunft und erste Tage
Am Ankunftstag trafen wir relativ spät abends in Windhoek ein, standen bei ca. 0 °C auf dem Flugfeld eine halbe Stunde in der Schlange, wurden dann mit Wärmebildkameras auf Anzeichen von Fieber untersucht (Ebolprävention) und durften schließlich unseren Mietwagen in Empfang nehmen. Wir fuhren dann sofort zu unserem ersten Ziel, einem kleinen Hotel in Windhoek. Dort verbrachten wir nur eine (sehr kalte) Nacht und machten uns am nächsten Morgen sofort auf den Weg nach Norden - Windhoek wollten wir uns am Ende der Reise noch angucken. Zuerst einmal ging es aber ans Einkaufen. Proviant, Snacks, viel Wasser (wichtig, wenn man im Nirgendwo liegen bleibt) gab's im nächsten Supermarkt, von denen es in den größeren Städten (also alles über 5.000 Einwohner) Versionen gibt, die sich eigentlich von europäischen Supermärkten in nichts unterscheiden.

Nach einigen Stunden Fahrt durch eine nicht sehr spannende Landschaft (rund um Windhoek sprangen einige Paviane auf Felsen herum, ließen sich aber schwer ablichten) erreichten wir unser erstes Etappenziel, die Kambaku Safari Lodge nördlich Otjiwarongos. Namibische Privatlodges befinden sich auf ehemaligen Farmgeländen, die weiterhin eingezäunt aber wieder verwildert sind. Die meisten sind mehrere dutzend Quadratkilometer groß und man muss, von der Hauptstraße kommend, erst von Hand ein größeres Tor öffnen, durchfahren, und wieder schließen, und dann noch teils zehn oder mehr Kilometer bis zur Lodge selbst fahren.

In Kambaku liefen uns dann auch die ersten Viecher über den Weg, und wir absolvierten neben einem Pferederitt und Tontaubenschießen mit Schrotflinten eine abendliche Pirschfahrt mit sog. Sundowner (ein Drink bei Sonnenuntergang). Leider war auf Kambaku die Vegetation noch so dicht, dass man nicht viele Tiere sehen konnte. Da es sich um ein privates Reservat handelt, waren auch keine Elefanten, Nashörner oder Löwen vor Ort (Leoparden und Geparden sehr wohl, die hielten sich aber bedeckt).

Im nächsten Teil folgen dann Bilder und ein hoffentlich etwas interessanterer Bericht aus Etosha.
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