Du musst alle drei relevante Faktoren berücksichtigen:
1. Stabilisierung in Kamera oder/und Objektiv
2. beruhigende Masse des Systems
3. die Möglichkeiten optimieren, die Verschlusszeiten kurz zu halten
Insofern ist das, was du suchst, in extremer Überzeichnung:
Die schwerste Kamera-Objektiv-Kombination mit
höchster Effizienz der Bildstabilisierung und
maximaler Lichtstärke der Optik und hoch-ISO-Tauglichkeit des Gehäuses für kürzest mögliche Verschlusszeiten.
Was auch helfen kann, ist eine flotte Serienbildfunktion, bei der eines der Bilder voraussichtlich die geringste Verwacklung aufweisen wird, bevor sich ein bewegtes Motiv verabschiedet hat.
Eine Sensor-Stabilisierung (Pentax, Sony, Olympus, ...) hat natürlich den Charme, dass Festbrennweiten ohne optische Stabilisierung gleich mit stabilisiert werden. Alternativ gibt es auch schon lichtstarke Portrait-Festbrenner mit IS für KB-Format (Tamron 85/1.8, Canon 85/1.4) oder für APS-C/FT (Tamron 45/1.8, Sony 50/1.8). Hier würden also mehrere Wege nach Rom führen können.
Schwieriger ist die Wahl des Sensorformates. Stabilisierendes Gewicht und die hoch-ISO-Tauglichkeit würden für einen (semi)professionellen Body im KB-Format sprechen. Dagegen steht (relativ) das Budget und vielleicht auch irgendwann die Tragefreudigkeit. Zudem kann bei kleineren Sensoren je nach Anbieter und Objektivauswahl ein Teil des Sensorgrößen-Nachteils durch lichtstärkere Optik kompensiert werden. Beim Allroundzoom 18-105mm (oder anderen Äquivalenten zu ca. 24-135mm KB-Äquivalenz) findet dies jedoch auch schnell wieder seine Grenzen: selbst mit hoher Investition kommt man bei einem optisch stabilisierten 5-fach-Zoom in mFT meist nicht deutlich über die f/4.0 hinaus. Meine Empfehlung würde daher dahin gehen, einen größeren Sensor zu bevorzugen und die Brennweitenspanne nötigenfalls auf 24-105 mm KB-Äquivalenz zu beschränken, wobei KB- oder APC-C-Kameras mit 24 MP und darüber so viel Beschnitt-Spielraum bieten, dass man längere Brennweiten mittlerweile hinreichend verlustarm durch Bildbeschnitt ersetzen kann.
Passende Lösungen gäbe es für jedes System (Canon, Nikon, Sony, Pentax). Bevor man hier ins Detail geht, sollte aber die Grundsatzfrage des Sensorformates gelöst sein.
Also zuallererst mal vielen Dank für all eure Meinungen und Ratschläge! Ein wirklich tolles Forum, mit freundlicher und sachlicher Diskussion...das war ich gar nicht mehr gewohnt
Ich hole nochmal ein klein bisschen weiter aus um auf alle Fragen und Kommentare hier einzugehen.
Ich bin vor 4 Wochen Vater geworden weshalb aktuell mein Hauptmotiv meine kleine Tochter ist...

Ansonsten Mache ich wie schon gesagt gerne Portraits, hätte hierfür bildtechnisch am liebsten eine 70mm oder 85mm Festbrennweite. Aufgrund des Preises und der größeren Verwacklung wirds im Endeffekt wahrscheinlich wieder ein 50mm Objektiv. Ansonsten interessieren mich Sportaufnahmen und Makroaufnahmen. Als Gelegenheitsfotograph knipse ich aber auch einfach alles was mir vor die Linse Läuft von Gebäuden über Landschaften bis zu Tieren oder Insekten.
Die Frage ob Gebraucht oder Neu hängt stark vom Preis Leistungs Verhältnis ab. Finde ich eine relativ neue, gebrauchte Kamera in einem Top Zustand für einen sehr guten Preis ist das natürlich eine Option. Eine älteres Modell in mittelmäßigem Zustand für einen sehr kleinen Preis ist keine Option für mich, da ich es dann sehr schwer einschätzen kann wie lange sie dann noch hält.
Zu meinen "zittrigen" Händen...es ist einfach ein klitzekleines muskelzittern das (fast) immer da ist. Frequenz schätzungsweise 10-15Hz. Lange Belichtungszeiten aus der Hand sind somit von vornherein ausgeschlossen. Favorisiert ist eine Verschlusszeit von kleiner 1/60, eher 1/125 oder 1/200.
Bei 1/30 oder länger brauche ich schon etwas "Glück" damit die Aufnahme gut wird bzw nutze dann ein Stativ.
Daher finde ich den ganzheitlichen Ansatz von Mi67 auch sehr interessant und versuche mal anzufangen.
Mal so am Rande, wäre es eigentlich interessant hierfür ein wirkliches Maß zu haben, das die Abbilungsleistung im Bezug auf eine vorgegebene Vibration/Bewegung o.ä. beschreibt. Hier würden dann der Bildstabilisator + ISO Leistung + Verschlusszeit + (feste) Blende etc mit hereinspielen. Wäre aber recht kompliziert zu simulieren....
Bei Thema Vollformat vs Crop würde ich mich wahrscheinlich gegen das Vollformat entscheiden, größtenteils wegen des Preissprunges den ich nicht finanzieren kann/will.
Bei dem überspitzten Faktor der "stabilisierenden" Masse muss hier natürlich schon ein kompromiss aus Größe/Masse und Handlichkeit gefunden werden. Bezüglich der Größe habe ich hier eher auf mFT Kameras abgezielt die ja immer eher klein und kompakt sein wollen. Die Größe einer standart DSLR wie meiner Nikon D5200 ist schon in Ordnung. Minimal größer wäre wahrscheinlich optimal.
Somit wären wir bei einer Kombination aus Verschlusszeit, Blende, ISO Empfindlichkeit und Bildstabilisator. Wobei es hierfür glaube ich kein zusammenhängendes Maß gibt.
Zum Bildstabilisator:
Wenn nur der Sensor stabilisiert wäre hätte das den Vorteil, dass auch Objektive von Fremdherstellern in Frage kommen würden.
Eine kombination und evtl sogar zusammengeschaltete Stabilisation von Optik und Sensor scheint allerdings (für mich in der theorie) am Leistungsstärksten zu sein, einen Messwert gibt es ja aber hier nicht wirklich.
Ich denke es macht Sinn das Pferd dann doch wieder von vorne aufzuzäumen und zu schauen welche Kamera den besten Stabilisator hat und dann zu gucken, ob diese Kamera eine ähnlich gute Abbildungsqualität und ISO Rauschverhalten hat wie eine preislich vergleichbare Referenzkamera in diesem Bereich.
Volgende Kameras hab ich mir nun notiert:
Panasonic GX80 (wirkt aber recht leicht, gibt es etwas größere Alternativen von Pansonic? Angeblich gibt es hier ja das zusammengeschaltete Stabilisierungssystem)
Pentax K70 (Könnte passen)
Olympus MD-M1 Mark II (Leider zu teuer)
Olympus E-M1 OM-D (Könnte passen)
Was meint ihr? Noch weitere empfehlungen?
Viele Grüße
ReaveR