Also besser als FF mit tollen L-Primes wird schwierig.
Auch FF mit L-Zooms gibt schon ausreichende BQ.
Alles andere ist ein Stückchen darunter.
Mft erscheint mir z.Zt. im Vergleich noch sehr teuer - ein 75 1.8 kostet 1kE - ein 85 1.8 von Canon weniger als 400, wobei das Canon aufgrund des größeren Bildkreises effektiv 4x so lichtstark ist.
Der Hauptvorteil vom KB sind die vielen verfügbaren Objektive, insbesonere im Lichtstarken Bereich von f1.4 und darunter.
Mittelformat-Objektive gibt es nicht mit f1.4 und bei den ganzen Crop-Optiken gibt es noch nichts vergleichbar Lichtstarkes (müsste dann 0.x sein).
Was passiert, wenn der Sensor (bei gleicher Auflösung = digital und unterschied zum Film) größer wird?
Um ein wie auch immer geartetes Objektiv auf "FF-Äquiv" umzurechnen muss man Brennweite x Cropfaktor, Blende x Cropfaktor und ISO * Cropfaktor^2 nehmen.
Dadurch hebt sich eigentlich fast alles auf und alle Bilder sind prinzipiell mit allen Sensorformaten machbar. Der Teufel steckt jedoch im Detail und anderereseits ist leider auch die Baugröße der Objektive prinzipiell vom Sensorformat unabhängig.
Film / Digital-Sensor:
- Beim Film ist die Auflösung pro cm^2 gegeben, daher sind größere Formate hochauflösender. Bei gleich großen Objektiven, die dann einen größeren Bildkreis ausleuchten müssen muss man länger Belichten => Stativ.
- Bei den Digitalsensoren kann man fast beliebig hochauflösend werden => Sensorseitig kein Auflösungsgewinn mehr, allerdings müssen die Objektive über einen Speed-Booster auf den kleineren Bildkreis fokussiert werden, ansonsten verliert man Licht ("rauschen" kleiner Sensoren) - also kein prinzipieller Vorteil des Sensorformates mehr.
- Bis auf: Basis-DIN/ISO wird bei kleinen Sensoren schlechter, da mehr Lichtteilchen in die größeren Pixel passen. Dadurch ergibt sich bessere Dynamik bei den Farben.
Objektive:
- Solange die perfekte Linse noch nicht erfunden wurde haben wir mit starken Restriktionen zu kämpfen.
- Prinzipiell sind große Optiken teurer, da die absoluten Toleranzen unverändert bleiben, und damit die relativen Fertigungstoleranzen irgendwann durch die Decke gehen.
- Durch kleine Optiken passt aber leider wenig Licht => Billige Kompaktkameras machen bei gutem Licht sehr scharfe Bilder - sind jedoch sehr lichtschwach => geringe Freistellung, großes Rauschen.
- Durch die analoge Kleinbildfotografie mit lichtunempfindlichen Filmemulsionen hatten die Hersteller viel Geld in die Entwicklung von hoch Lichtstarken Optiken gesteckt, die nun günstig weitergebaut werden können => Kostenvorteil bei den Objektiven für KB-Format.
- Leider werden - identisches Bild vorausgesetzt - Optiken durch Änderung des Sensorformates weder leichter noch kleiner. (Man sehe sich mal die Mini-Linsen der Zeiss Ikon Mittelformat-Kameras an.)
- Kleinere Optiken lassen sich nur durch Designtricks wie z.B. bei Leica M (geringeres Auflagemaß erspart Retrofokus), Festbrennweite statt Zoom oder schlicht durch Lichtschwäche erreichen.
- Lichtschwache Optiken sind übrigens sehr "dankbar" für die Hersteller, da Digital empfindlicher ist als Film und man damit billiger "scharfe" Optiken herstellen kann - bei zu lichtschwach schlägt allerdings die Beugung zu: KB f11, mft f5.6, Kompakt f2.
- Als einfache Merkregel: Ein Crop-Sensor ist der beste TK, den man kaufen kann (mit allen Vor- und Nachteilen) und ein größerer Sensor ist der beste Speed-Booster den man kaufen kann.
Für die Hersteller der Kameras sind kleine Sensoren und lichtschwache Optiken natürlich am günstigsten Herzustellen. => Günstige Kompakte und teure FF-Boliden.
Prinzipiell hat ein anderes Sensorformat mittler Weile (Konstanz der Megapixel) kaum prinzipbedingte Vor- oder Nachteile für die Fotografie.
Das Bild wird beim Fotografieren von der auf den Sensor abgestimmten Optik bestimmt. Diese wird bei Änderung des Formates weder größer noch kleiner.
Warum war die Canon 5D Welten besser als die Crops? => ein EF-Objektiv auf ein EFs-Gehäuse anzuschließen bedeutet, dass man 60% des Lichtes verschenkt und unscharfe Bilder erhält.
Mittler Weile sind EFs-Optiken verfügbar, und Telekonverter-Freaks freuen sich über den Crop-Faktor.
Gegen Systemkameras mit kleinem Sensor wie mft, etc. spricht gar nichts. Nur dass sich die Gewichtsersparnis auf die Kamera und evtl. das geringere Auflagemaß beschränkt - im Telebereich gewinnt man nichts. In erster Näherung bleiben die Optiken gleich klobig oder sind dann eben lichtschwächer.
Auf was läuft das ganze heraus:
1. man überlege was man fotografieren will.
2. man suche sich die dazu passende Optik.
3. man kauft eine für diese Optik passende Kamera.
Wenn man bei der Kamera anfängt zäumt man das Pferd von hinten auf. Die Hersteller wollen einem dies jedoch nahe legen.
Um zum Anfang zurückzukommen:
- FF-Kameras sind kostenbedingt die teuersten.
- Es gibt für diese Kameras aus historischen Gründen die größte Objektivauswahl.
- Für manche Optiken gibt es noch kein Crop/mft,... Äquivalent.
- Zu einer FF-Kamera mit einem "Immerdrauf" gibt es inzwischen sowohl im Crop- als auch im mft-Bereich gleichwertige Alternativen.
- Zu einem KB21 1.4, einem KB-85 1.2 oder einem KB-400 2.8 (mit denen nachweißlich gar nicht so viele Fotografen unterwegs sind) gibt es noch nichts vergleichbares für andere Formate. (Mittelformat wohl eingeschlossen).
=> der Typische mft-Nutzer der sich freut mit leichtem Gepäck einer 5DIII mit 24-105L f4 gleichzuziehen (bräuchte ein 12-55 f2).
=> der 1Dx Nutzer mit seinem 400 f 2.8 schüttelt nur den Kopf wass den die ganzen Sonys und Co. wollen - es gibt nichts vergleichbares (bis natürlich die D4 mit 400 f 2.8

).
Und nun kann man trefflich streiten

und die Kamerahersteller freuen sich über das Geschäft

.