"Wer croppt verliert" ist für mich völliger Blödsinn, denn ich habe lieber schon bei der Aufnahme den APS-C Mode zum Bildaufbau, als später am PC die Rumcropperei.
Klar, bei einer top-Ausgangsqualität und nur leichtem Beschnitt fällt es gar nicht auf. Aber ab einer gewissen Größenordnung von Beschnitt und evtl. noch in Kombi mit ohnehin schon qualitativ schwächerem Ausgangsmaterial sieht man es direkt und dann ist die zitierte Aussage von Marco eben keineswegs Blödsinn!
Im Grunde genommen hat er inhaltlich einfach Recht, aber ob bzw. ab wann man es als störend wahrnimmt ist eben eine andere Frage die nur individuell jeder für sich beantworten kann.
Ich weiß du bist in mehreren Genres unterwegs und hast ab und an auch mal Vögel oder andere Tiere vor der Linse. Wenn man sich aber wirklich auf die Nische Vögel spezialisiert, hat man es auch mal mit etwas schwierigeren Arten zu tun die klein und ständig in den Zweigen in Bewegung sind.
Ich denke da an Laubsänger und Rohrsänger generell, aber auch an Grasmücken (insbesondere Gartengras- und Klappergrasmücke). Oder auch Goldhähnchen und sowas.
Von dem Moment in dem du so einen Kleinvogel siehst bis fokussiert und ausgelöst sein muss vergehen da nicht selten nur 2 Sekunden.
Aus der eigenen jahrelangen Praxis mit genau solchen wuseligen Arten bin ich in dem Punkt zu der Ansicht gekommen, dass falls man denn überhaupt etwas beschneiden möchte, diesen Beschnitt dann besser nachträglich vornehmen sollte.
Vorab im Feld die Kamera in den entsprechenden Beschnitt-Modus zu versetzen bedeutet auch, dass man den Vogel mitunter eher mal am Bildrand versehentlich abschneidet als es im "fullframe" Modus der Fall wäre.
Aber wie gesagt, das eigentliche Ziel sollte kein oder nur möglichst wenig Beschnitt sein. Und das ist bei vielen Kleinvögeln auch mit 600mm an Kleinbildformat sehr gut möglich!
Ob es nun eine Nikon oder Sony wird ist für die Motive eigentlich egal. Wenn jemand das jeweilige Werkzeug richtig einzusetzen weiß, dann sieht man keinen Unterschied am fertigen Bild.
Ich würde da mehr nach Anfassgefühl und Erreichbarkeit wichtiger Knöpfe und Räder gehen bzw. wie angenehm sich das dann für die Finger anfühlt.
Und dann halt solche Details wie ob bei höchster Bildaufnahmefrequenz auch der AF und Belichtung mit angepasst werden - sowas findet sich oft leider nur im Kleingedruckten der BDA.
Bei Nikon sind z.B. an der Vorderseite neben dem Bajonett Fn-Knöpfe, mit denen man per Antippen oder Halten eine andere Autofokus-Messfeldsteuerung aktivieren kann. Sowas ist oft nützlich.
Wo Sony das hat weiß ich nicht, aber auch die und alle anderen Marken lassen bei entsprechenden Modellen immer die freie Programmierung irgendwelcher Knöpfe für sowas zu.
Hier würde ich bei einer Kaufentscheidung mich vorab schlau machen wo genau welche Knöpfe damit belegbar sind und welche nicht und dann testen wie leicht man da "blind" mit dem Finger dran kommt.
Ich würde bei dem heutigen Angebot eine Z6III mit dem Z180-600 empfehlen. Bei Wunsch nach etwas extra-Reichweite kann ja nachträglich noch ein TC1,4 dazu.
Nikon hat sich die letzten Jahre über sehr engagiert gezeigt was die Einführung von teils auch ganz neuen Funktionen per Firmwareupdates angeht. Ich denke da z.B. an Auto Capture. Wer weiß, vielleicht kommt das ja auch eines Tages für die Z6III?