AW: DSLR-Kaufberatung // EOS 50D oder 550D und welche Objektive?
Du schreibs es selber - Druckauflösung - und nun die entscheidende Frage: Wird in Echtfarben gedruckt?
Natürlich nicht. Gehen wir mal vom 4-Farbdruck aus, dann setzt sich ein Rasterpunkt aus maximal 4 Farben zusammen: Cyan-Yellow, Magenta, Key (Schwarz). Wird für einen Rasterpunkt ein voller reiner Tonwert, angenommen 100% Cyan benötigt, nimmt er die maximale Größe an, Wird er nur zu 50% benötigt, ist auch der Cyanpunkt nur 50% groß innerhalb seines Rasters. Möchten wir nun Grün drucken, benötigen wir Cyan und Yellow, auch hier richtet sich die Punktgröße nach dem benötigten Ton (ehr gelbliches oder ehr bläuliches grün) und dem Tonwert (helles oder dunkles Grün), also maximal 100% Cyan + 100% Yellow. Wir befinden uns aber nach wie vor innerhalb der gleichen Rastereinheit.
Wer sich das nicht gut vorstellen kann, mache einen Ausflug in die Pop-Art, da kann man sich das dann mal in ganz groß anschauen.

Nun sind die vier Grundfarben (eigentlich sind's sogar nur drei, aber weil das Schwarz, das sich theoretisch bereits aus 100%C+100%M+100%Y zusammensetzt, in der Praxis nicht knackig genug ist, wird hier bereits zusätzlich noch Schwarz als eigene Farbe gedruckt) aber auch nur ein Kompromiss, um eben die Töne, die wir wahrnehmen und die von einer Kamera in Pixel aufgenommen werden, zu simulieren, weil man eben nicht in Echtfarben druckt. Der Druckpunkt (zusammengesetzt aus CMYK) wirkt also nur ähnlich der Ausgangsfarbe im Pixel.
So ist man naturgemäß im reproduktionsfähigen Farbraum eingeschränkt. Um also eine größere Annäherung an die Originalfarbe zu erhalten, was sich vor allem bei der Differenzierung der Terziärfarben auswirkt, kann man je nach Druckmaschine inzwischen auch mehr als 4 Farbauszüge fahren.
Haben wir mehr als die vier Grundfarben zur Verfügung, dann wird auch hier die Pixelfarbe aus den zur Verfügung stehenden Separationen zusammengesetzt. Das Bild erhält eine höhere Farbtiefe, einen umfangreicheren Farbraum und wird damit in der Gesamtwirkung brillanter. Ändert aber nichts an der Auflösung des Druckrasters, das sich nach wie vor aus der gleichen Menge Druckpunkte (wir erinnern uns, die setzen sich aus einzelnen Tönen zusammen) z.B. 300 dots per inch zusammensetz. Haben wir nun eine Anzahl Pixel zur Verfügung, die lediglich für eine Druckauflösung mit 200 dpi ausreichen, müssen wir dennoch interpolieren, um auf 300 dpi zu kommen.
Einigermaßen klar geworden?