Ja.Beim Versuch, die Berechnungen bei Sensorgen nachzuvollziehen (das habe ich für die Q.E. vorher nie versucht), bekomme ich aber den Eindruck, dass dort einfach mit dem Strahlungsäquivalent K= 683lm/W gerechnet wird.
Wenn man QE rein physikalisch sieht (Anteil der eingefangenen Photonen im Vergleich zu den einfallenden Photonen), hast du völlig recht.Nicht eben ist aber die V(λ)-Kurve abseits von 555nm. Und das bedeutet, dass man für die gleiche Belichtung (in photometrischen lx.s) bei 500nm oder 600nm mehr Photonen braucht als bei 555nm. Und das bedeutet, dass die einfache Rechnung mit 683lm/W die tatsächliche Photonenzahl unterschätzt und die Quanteneffizienz also überschätzt.
Andererseits will man ja, dass die Kamera eine Spektralempfindlichkeit hat, die der des menschlichen Auges nahe kommt. Insofern kann man davon ausgehen, dass vor dem Sensor ein Filter sitzt, der das einfallende Licht entsprechend der V(λ)-Kurve filtert – bei der Photodiode selbst würde dann bei einem idealen SW-Sensor wellenlängenunabhängig bei gleicher Belichtung die gleiche Photonenanzahl ankommen. Wenn man also die QE von Sensorgen als QE der Photodioden interpretiert, kommt's m.E. ganz gut hin.
In der Praxis misst DxO, wenn ich mich richtig erinnere, den Grünkanal, es werden also vom Bayer-Filter vermutlich weniger Photonen durchgelassen als es der V(λ)-Kurve entspricht. Damit läge die QE der Photodioden sogar noch etwas höher als der Wert bei sensorgen.
Die QE des gesamten Sensors mit Bayer-Filter ist natürlich deutlich geringer – dass nur 30% des einfallenden Lichts überhaupt zu den Photodioden gelangt, erscheint mir durchaus realistisch – auch ein Farbfilter mit V(λ)-Absorptionskurve wird vermutlich nur 30% (Vorsicht: grobe Schätzung!) aller Photonen im sichtbaren Bereich durchlassen. Wenn man einen solchen V(λ)-Filter als Vergleich nimmt, hätte man eine Art "photometrische QE", die dann wieder in der Nähe des Wertes von sensorgen liegen dürfte.Aber wie groß ist der Fehler, den man damit macht? Irgendwo hatte ich gelesen, dass bei weißem Tageslicht die "Lichtausbeute" nur etwa 30% sein soll, dann wäre der Fehler ein Faktor 3!?
L.G.
Burkhard.