AW: Auf Anfrage - Bildaufbau Teil 1:
Mante ist ein guter Einstieg, aber etwas veraltet, da er so gut wie nichts zu Perspektive, und nichts Rhythmik schreibt. Es findet sich in dem Buch auf keine Auseinadersetzung mit dem Bildnerischen im Allgemeinen, und der Ästhetik.
Für den Einstieg ist es nicht schlecht, aber es bleibt weit hinter dem zurück, wo sich moderne Fotografie gerade befindet.
Achtung: Techniker stört den Künstler-Thread!
Ich bin sehr froh, dass hier jemand (scheinbar vor langer Zeit) die Initiative ergriffen hat, einmal den künstlerischen Aspekt der Fotografie hervorzuheben. Ein Thread wie dieser zeigt Laien wie mir, dass Fotografie (offenbar seit langer langer Zeit) ein wissenschaftliches Thema ist, mit Theorien (die zwar nicht anerkannt sind, dafür mit umso mehr Vehemenz vertreten werden), Kontroversen, Gegentheorien, Leuten, die gerne Fäkalsprache verwenden (meist, um die Leistungen
aller anderen zu beschreiben, das erhöht scheinbar das eigene Ansehen), jedenfalls aber mit einem ungeheuren angesammelten Wissensstand, der dem einfachen Hobbyknipser wie mir leider bisher weitestgehend verborgen geblieben ist (nicht jeder, der gerne fotografiert, studiert gleich an der Kunstuni).
Dabei beobachte ich mit Schrecken den riesigen klaffenden Spalt zwischen "leicht zugänglicher" Information und der hohen Lehre. Mit Ersterem bezeichne ich das, was man bei Suche in einer normalen Buchhandlung und im WWW innerhalb weniger Minuten finden kann: Diese Information beschränkt sich meistens auf den goldenen Schnitt und ein paar interessante Farbkombinationen, das aber in 1000facher Wiederholung. Mit Zweiterem meine ich eine Abhandlung, wie du sie gepostet hast, aus der zwar hervorgeht, dass geforscht und gedacht wurde (und die allein daher schon ihre Berechtigung hat), nach der aber keiner bessere Fotos machen wird.
Und dazwischen gibt es nicht viel (zumindest habe ich noch nicht herausgefunden, wo ich suchen sollte). Die
Leseliste von dir ist zwar interessant, lesen wird sie wohl niemand, der nicht Kunst studiert (und die sollten sie schon vorher gekannt haben

, ich nehme zumindest naiv an, dass Kunststudenten ihr Fachwissen nicht aus Hobbyforen beziehen ...). Mein Hauptproblem mit der Leseliste ist, dass sie zwar Lesestoff für mehrere Jahre bietet, aber ohne Hinweis, wo man anfangen könnte und was davon für die Fotografie relevant ist und was nur ein bisschen theoretischen Unterbau liefert. Und das einzige Buch (das noch dazu leistbar und leicht erhältlich ist! ), wird gleich wieder zum alten Eisen geworfen
Natürlich: Themen, die jetzt in der Wissenschaft noch diskutiert werden, wird es selten in Form leichtverdaulicher Handbücher für Laien geben. Aber so, wie ich das verstanden habe, kommt einiges an Theorie von Paul Klee, Wassily Kandinsky und Bauhaus, da ist sicher schon genug Zeit gewesen, eine leichter verdauliche Version ihrer Erkenntnisse zu publizieren (außer mir erklärt jetzt jemand, dass deren Forschungen für Normalbürger keine Auswirkungen hatten und daher im Elfenbeinturm eingesperrt bleiben). Schließlich lassen wir Techniker die Künstler ja auch ein bisschen von ihren Errungenschaften (Handy, Computer, WWW, Auto, DSLR) naschen (natürlich nicht gratis)
So, um diese Störung zu einem (lange ersehnten) Ende zu führen:
- Kann hier jemand eine Leseliste für Laien posten? Die darf ruhig ein bisschen veraltet sein, Laien sind selten Avantgarde (obwohl manche Kunstrichtungen das Gegenteil behauptet haben), aber manche hier wäre ja schon froh, das Niveau von 1920 zu erreichen

- Gibt es solche Leselisten schon wo im Netz (oh, die Zeitersparnis) ? Oder Seiten, wo sich der engagierte Hobbyist über die Drittelregel und lustige Farbkombinationen emporheben kann? So ein bisschen Höhenluft schnuppern, ohne gleich höhenkrank zu werden?