Ein hervorragender Leitfaden zur Hochzeitsfotografie, danke scorpio.
Seit ca. fünfzehn Jahren verdiene ich meine Brötchen mit Fotografieren, Schwerpunkt: Werbung/ People. Auch für Hochzeiten biete ich meine Dienste an.
Alles in Allem möchte ich folgende, wichtige ( meist bereits erwähnte) Punkte betonen. Nach meiner Erfahrung kann es nicht oft genug betont werden
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Das Wichtigste ist die V O R B E R E I T U N G. Sowohl auf theoretischer Ebene als auch auf der praktischen. Theoretisch meint hier u.a.: wenn möglich, bzw. nötig einen Zeitplan zu entwerfen, der wichtige Ereignisse enthält, bzw. Ortsangaben. Ebenfalls empfiehlt sich eine Checkliste für das eigene Equipment ( z.B. sind sämtliche Akkus geladen/ die Speicherkarten
" gelöscht"/ das Objektiv "xy" dabei, etc.). Gegebenenfalls ist auch eine Liste mit Tel.Nr. von Ansprechpartnern, bzw. relevanten Personen bei der Veranstaltung hilfreich ( vorab kann man sich auch die Tel.Nr. im Handy speichern).
Auf der praktischen Ebene sollte das Equipment vor dem Einsatz getestet werden ( wenn möglich einen Tag vorher, z.B. beim Einpacken)! Manchmal kann dieses "Vorher-testen" nerven - doch es bringt Gewissheit, ob alles flutscht, ... wo es etwas hakelt & auch wo es möglicherweise noch etwas zu ersetzen oder verbessern gibt.
Ein anderer, m.E. nach wichtiger, nahezu überall anwendbarer Tipp ist: das Fotografieren ( wenn möglich) in zwei Bereiche aufteilen:
P F L I C H T & K Ü R.
Das Pflichtprogramm beinhaltet die sogenannten Standards, die möglichst sauber & ordentlich abgearbeitet werden sollten, wie zB. Brautpaar mit Eltern oder vorher konkret vereinbarte Situationen, etc. . Wenn jetzt noch Zeit " übrig bleibt", weil z.B. die Pflicht gut geklappt hat, kann die Kür folgen. Dies meint z.B. mehr oder weniger improvisierte Situationen erzeugen & ablichten - sowohl auf der gestalterischen als auch der technischen Ebene. Z.B. unkonventionelle Location, "Mitzieher", extremes Spiel mit der Unschärfe, etc. . Ich persönlich freue mich sehr, wenn ich im " Kürmodus" arbeiten kann.
Ein abschließender, probater Tipp, der nicht unbedingt notwendig ist jedoch sehr hilfreich sein könnte: mit zwei Kameras " am Mann" arbeiten. Hierbei liegt die Bestückung der Bodies bei den Präferenzen & Möglichkeiten des Fotografen. Man kann z.B. beide unter dem Gesichtspunkt von Brennweiten bestücken ( z.B. ein WW & ein Tele Zoom).
Ich bestücke meistens nach " Licht" die Bodies. Einer mit Aufsteckblitz, der andere nur für available light Aufnahmen.
Gut Licht & Zeit!
p.s.: da es jetzt doch mehr Text als geplant geworden ist, möchte ich noch ein sicherlich selten vorkommendes Positivbeispiel aus der Praxis erzählen, das Mut machen kann.
Gewöhnlich zeige ich sehr selten die Fotos auf dem Kameradisplay den Leuten, es sei denn es dient dem Verständnis. Vor Jahren fotografierte ich eine Hochzeit ( standesamtliche Hochzeit + Standards + etwas Kür). Und obwohl der Kunde noch nicht ein einziges Foto gesichtet hatte, & ich mich gerade vom Acker machen wollte, wurde mir zusätzlich zu dem vereinbarten Honorar überraschenderweise ein nicht geringer Bonus cash auf die Hand gezahlt. Ich wollte diesen zunächst nicht annehmen - nicht zuletzt mit der Begründung, dass sie die Fotos/ Ergebnisse noch gar nicht gesehen hätten. Doch das Paar bestand darauf - es hätte so viel Spass gemacht. So kann es auch gehen
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