Bis vor kurzem wäre ich ja noch voll und ganz deiner Meinung gewesen. Aber für mich sieht es aktuell zumindest so aus, als würden einige der ehemals geltenden Unterschiede zwischen den Sensorformaten, wie bspw. Rauschverhalten und Dynamik, so pauschal nicht mehr zutreffen.Und weil Du einzelne Kameras gefunden hast, die den Eindruck machen, als würden sie nicht in das Raster passen, willst Du gleich die grundsätzliche Abhängigkeit von Rauschen und Dynamik (bei gleicher Ausgabegröße und ISO) von der Sensorgröße in Frage stellen? Dann hast Du offenbar weder das einfache physikalische Modell noch überhaupt den Sinn einfacher (linearisierter) physikalischer Modelle verstanden.
Ein Modell darf sicherlich Vereinfachen, aber es muss dabei auch allgemein gültig sein/ bleiben.
Würdest Du einen Satz wie "mit doppelt so viel Treibstoff fährt man doppelt so weit" für grundsätzlich falsch halten, weil es (eine Menge) Ausnahmen gibt?
Der "Fehler" in deinem Vergleich liegt doch genau in deiner Annahme, dass sich hier Ceteris-Paribus-Klausel anwenden lässt - tut sie aber nicht! Denn die Sensorgröße ist allenfalls eine Größe unter vielen (relevanten) und sagt über die Sensoreigenschaften ungefähr soviel aus, als wenn ich in deinem Beispiel den Hubraum des Motors verwenden würde. Und genau dann kann deine Aussage zwar immer noch zutreffen, aber von einer Allgemeingültigkeit sind wir dann weit entfernt.Nein, er gilt für alle Fälle, wo die anderen Voraussetzungen jeweils gleich sind. Ceteris paribus heißt das dann und ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn man die Abhängigkeit von einer Einflussgöße (hier Treibstoffmenge, dort Sensorgröße) untersuchen und beschreiben will.
Ganz genau! Nur hat eine Reduzierung der Betrachtung auf die reinen Abmessungen des Sensors zur Folge, dass dabei dann zu viele relevante andere Größen/ Faktoren nicht mehr berücksichtigt werden. Ergo geht die Aussagekraft damit gegen Null, oder trifft nur noch für wenige einzelne Fälle zu.Nein, tust Du nicht. Du sagst "ein Spezialfall", ich sage "alle Fälle, wo (im wesentlichen) ceteris paribus gilt", und das ist ein ganz erheblicher Unterschied.
Irgendwie habe ich beim Lesen deiner Beiträge immer das Gefühl, dass du dich von jeder anderslautenden Meinung direkt persönlich angegriffen fühlst. Und dass du wie ein Kind reagierst, dem man sein Spielzeug weggenommen hat, wenn man die "vermeintlichen" generellen Unterschiede kritisch hinterfragt.Es gibt nun mal einen dominanten Einfluss der Sensorgröße, und der sollte auch so dargestellt werden. Und es gibt weitere technische Einflüsse, die hie und da zu ein paar Abweichungen führen können. Aber die setzen den grundsätzlichen Einfluss der Sensorgröße nicht außer Kraft. Das können sie gar nicht.
Außer Frage steht sicherlich, dass die Sensorgröße einen (feststehenden) Einfluss auf den Bildwinkel und die Schärfentiefe hat. Damit hat man aber imho auch schon alle "generellen" Eigenschaften, die von der Sensorgröße abhängig sind erfasst. Denn alle anderen Faktoren sind eben nicht nur rein von der Sensorgröße abhängig. Und diese darauf zu reduzieren, halte ich für falsch!
Scheinbar (ich kann diesbezüglich nur mutmaßen) schreitet die technische Weiterentwicklung (im positiven Sinne von "qualitativer Verbesserung") bei APS-C Sensoren schneller voran, als bei KB Sensoren.
Aber darum geht es letztendlich hier ja auch gar nicht, sondern vielmehr darum, den aktuellen Stand der Technik im Vergleich der beiden Sensorformate KB und APS-C so zu vergleichen, dass auch ein "Nicht-Physiker" mit den Aussagen etwas anfangen kann.
Mich interessiert ja letztlich auch nicht, wie Canon das im Einzelnen technisch nun genau umsetzt, sondern was das für mich in der Praxis bedeutet.
Und wenn man dabei dann auch noch etwas über den technischen Hintergrund erfährt, dann ist das sicherlich auch nicht verkehrt, aber halt nicht das Hauptziel der Diskussion (jedenfalls nicht für mich).
Vielleicht noch ein Beispiel für den "technischen Wandel/ Fortschritt":
Ziemlich genau vor 10 Jahren hat Canon die EOS-1D Mark III auf den Markt gebracht. Diese besitzt einen APS-H Sensor mit einer Auflösung von 10,1 MP.
Im Jahr 2015 hat Canon einen vergleichbar großen CMOS Sensor mit 120 MP vorgestellt.
Und bei "Serienmodellen" ist Canon inzwischen bei 50,6 MP (KB) und 24,2 MP (APS-C) angekommen. Beides Werte, die einige Leute vor 10 Jahren (technisch) für unmöglich gehalten haben.